Seit Jahresanfang: 300 Herzkathetereingriffe

In diesen Wochen erwartete Chefarzt Dr. Rifat Kacapor den 300. Herzkathetereingriff im Labor der Kardiologischen Klinik des Krankenhauses Bad Soden. Seit Jahresanfang führen die Kliniken des Main-Taunus-Kreises jetzt die Regie im Herzkatheterlabor, das zuvor von der Kardiologischen Praxis Prof. Reifart & Partner betrieben wurde.

In dem Bericht aus den Main-Taunus-Kliniken, heißt es weiter: „Das Team der Kardiologischen Klinik für interventionelle Eingriffe an Herz und Gefäßen setzt sich aus fünf kardiologischen Fachärzten und sechs erfahrenen Pflegekräften zusammen. Es steht rund um die Uhr an allen Wochentagen für Notfälle bereit, insbesondere für akute Interventionen bei Herzinfarktpatienten.“

Und weiter: „Wir haben unser Behandlungsangebot für Patienten mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen mit der Übernahme des Herzkatheterlabors weiter ausbauen können. Die personelle Ergänzung des Teams um einen sehr erfahrenen Experten für interventionelle Kardiologie ermöglicht es, auch hochkomplexe Eingriffe bei schwerer Einschränkung der Herzfunktion im Krankenhaus Bad Soden mit hoher Sicherheit und Qualität vorzunehmen“, betonte Klinikgeschäftsführer Stefan Schad angesichts der Neustrukturierung.

Leitender Arzt des Herzkatheterlabors ist der Kardiologe Dr. Bassam Al-Najjar. Mit mehr als 6.500 Herzkatheter-Untersuchungen darunter 2.300 Interventionen zur Aufweitung verengter Herzkranzgefäße (PTCA) verstärkt der 45-Jährige das kardiologische Team mit langjähriger Erfahrung. Seit 2003 ist der gebürtige Libanese im Bereich der invasiven Kardiologie an deutschen Kliniken tätig, zuletzt als Oberarzt am Klinikum Frankfurt Höchst. Zu seinem Spektrum gehören ebenfalls Eingriffe an undichten Herzklappen mittels Kathetertechnik, die er in Kooperation mit den Kardiologen aus Höchst vornimmt. Im Sodener Herzkatheterlabor werden bei entsprechender Indikation auch modernste Herzunterstützungssysteme implantiert. Zur Therapie des Vorhofflimmerns und bei Schlaganfallpatienten setzen die Kardiologen sogenannte Schirmchen in die Vorhofwand oder in den Vorhof des Herzens ein. Auch das Aufdehnen von Becken- und Beingefäßen, das zum Beispiel bei der „Schaufensterkrankheit“ oder beim diabetischen Fuß notwendig ist, gehört zum Leistungsspektrum. Die Kardiologen im Krankenhaus Bad Soden wählen bei Herzkatheter-Patienten den Zugangsweg vom Handgelenk aus. Dabei wird der Katheter über die Handgelenksarterie zum Herzen vorgeschoben. „Der sogenannte radiale Zugang ist für den Patienten der sicherste und angenehmste“, erklärt Chefarzt Dr. Kacapor. „Das Risiko einer Nachblutung ist deutlich geringer und der Patient kann nach der Untersuchung gleich aufstehen. Deshalb ist diese Methode auch in den Leitlinien zum Standard erklärt worden.“ Neben der Kathetertechnik verfügt die Kardiologische Klinik Bad Soden über eine hohe Expertise bei der Implantation von Herzschrittmachern und bei implantierbaren Cardioverter-Defibrillatoren (ICD) zur Therapie von Herzrhythmusstörungen. Im Bild: Dr. Rifat Kacapor und Dr. Bassam Al-Najjar (r.), die seit Januar im eigenen Katheterlabor in den Main-Taunus-Kliniken praktizieren.



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