Kelkheim (kez) – Der Main-Taunus-Kreis und damit auch Kelkheim sind für die hier lebenden Menschen immer noch sichere Wohnbereiche gegenüber anderen hessischen Kreisen, stellt die Polizei in ihrem Jahresbericht 2022 fest.Viele Bürgerinnen und Bürger sind überproportional gut situiert und besitzen entsprechende Liegenschaften und Fahrzeuge. So lautet einer der einleitenden Sätze für den Polizeibericht des Main-Taunus-Kreises. „Leider machen diese Vorzüge den Main-Taunus-Kreis auch für Straftäter überaus attraktiv.“ Hervorragende Verkehrsanbindungen erleichtern Kriminellen ihr Handwerk. Und wieder findet sich der Satz im Bericht: „Der Main-Taunus-Kreis ist ein sicherer Kreis“, auch wenn der Anstieg der 9.553 Straftaten im Kreis gegenüber 2022 mit 1,9 Prozent beziffert wird.
Die 9.553 im Main-Taunus-Kreis registrierten Straftaten im Jahr 2022 bedeuten nach 2021 das geringste Fallzahlaufkommen seit 1981. Knapp 60 Prozent aller Straftaten wurden aufgeklärt. Noch vor 20 Jahren betrug die Aufklärungsquote gerade einmal 40 Prozent. Damit liegt der Main-Taunus-Kreis mit 1.863 Straftaten unter dem Durchschnitt des Landes Hessen (5.855).
Stellt sich natürlich die Frage: Wie sieht das in Kelkheim, der zweitgrößten Stadt des Kreises, aus? Nicht ganz so positiv. Gegenüber dem Vorjahr gab es eine Steigerung um 32 Straftaten, so dass die Zahl auf 2.898 stieg, deutlich unter dem Durchschnittswert des Main-Taunus-Kreises. 503 Straftaten wurden aufgeklärt, das sind 57,7 Prozent. Ermittelt wurden 358 Tatverdächtige, darunter 98 weibliche, 260 männliche und 128 Nichtdeutsche (35,8 Prozent).
An der Spitze lagen – wie auch im Kreis, die Sachbeschädigungen (1.189), gefolgt von Körperverletzungen (89), Diebstahl an, aus und von Autos (67). Mit Beleidigungen hatten sich die Polizeibeamten 48 mal zu befassen. Zurück gegangen sind die Straftaten von „sexueller Selbstbestimmung“, von 22 auf 13, von denen zwölf geklärt werden konnten. Gestiegen ist der „einfache Ladendiebstahl“, von 129 auf 163, der schwere Diebstahl von 71 auf 108. Davon konnten allerdings nur 6,5 Prozent aufgeklärt werden. Von den 118 Sachbeschädigungen wurden 42 aufgeklärt (35,6 Prozent). Von 34 Fällen der Gewaltkriminalität wurden 31 (91,2 Prozent) geklärt. Betrügereien gab es in 123 Fällen, davon hatten die Betrüger in 94 (76,4 Prozent) keine Freude an ihren Bösartigkeiten.
Jetzt zurück in den Kreis. Mit 1.000 verzeichneten Taten ist die Sachbeschädigung erneut das häufigste Delikt im Kreisgebiet. Dies ist ein Anteil von über zehn Prozent aller im Main-Taunus-Kreis begangenen Straftaten. Von den 1.000 Delikten konnten 250 (25 Prozent) aufgeklärt werden.
Wie bereits in den Vorjahren war auch im Jahr 2022 die leichte Körperverletzung das zweithäufigste Delikt im Kreis. Hier wurden 776 Fälle und damit 24 mehr als im Vorjahr verzeichnet. Mit 93,4 Prozent, also 725 aufgeklärten Fällen, ist die Aufklärungs-Quote weiterhin auf einem hohen Niveau. Ladendiebstähle wurden 650 mal registriert, was der dritthäufigsten Straftat entspricht. Hiervon wurden 582 Taten geklärt, eine Aufklärungsquote von 89,5 Prozent.
Die Rauschgiftdelikte gingen auf 563 Fälle zurück, wobei 540 geklärt wurden. Damit sind Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz die vierthäufigste Straftat im Main-Taunus-Kreis.
Ein Thema ist weiterhin häusliche Gewalt, zwar nicht steigend, aber es gab in 411 Fällen völlige Aufklärung. Die Rohheitsdelikte sind etwas gestiegen. Es waren 1.771, von denen 1.588 geklärt wurden. Einbruchsdiebstähle aus Kraftfahrzeugen sind auf 234 gefallen (22 aufgeklärt). Im Jahr 2016 waren es noch 416. Raub und Räuberische Erpressung gab es 49 mal, davon 31 aufklärte Fälle, ein kleines Minus gegenüber dem Vorjahr.