Der „Tag des Liedes“ stand ganz im Zeichen der Freundschaft

Der Katholische Kirchenchor St. Dionysius, das Kelkheimer Kammerorchester, sowie das Kinder- und Jugendorchester der Lukasgemeinde, unter der Leitung von Christian Meeßen, trafen mit „Friends will be friends“ von Queen genau den Ton der Veranstaltung.Foto: N. Diehl

Kelkheim (nd) – Am vergangenen Sonntag waren zahlreiche Besucher zum Rettershof gepilgert, um den „Tag des Liedes“ zu besuchen. Zur großen Freude aller konnte das Fest im Freien stattfinden und musste nicht aufgrund des Wetters in die Stadthalle verlegt werden. Die Veranstaltung findet alle zwei Jahre statt und stand diesjährig unter dem Motto „Ein Freund, ein guter Freund“. In Zusammenarbeit mit Kelkheimer Gesangsvereinen, Chören, Schulen und Orchestern hatte die Stadt Kelkheim den „Tag des Liedes“ auf dem Hofgut ausgerichtet. Die Schirmherrschaft hatte Christian Heinz inne, gefördert wurde die Veranstaltung von der Taunus Sparkasse.

Einstimmung auf zauberhaften Tag

Begrüßt wurden die Gäste und Musiker vom Ersten Stadtrat Dirk Hofmann und dem Kulturreferenten der Stadt, Christof Wolf. Letzterer übernahm gemeinsam mit dem Dirigenten des FZH Blasorchesters Kelkheim-Hornau, Dr. Stefan Wolkenfeld die Moderation. Schnell waren die Stühle und Bänke vor der aufgebauten Bühne im Innenhof belegt. Die Ehre der musikalischen Eröffnung oblag den „Dixies“ des Blasorchesters St. Dionysius Kelkheim-Münster und der Dirigentin Dr. Agnes Hallier. Mit bekannten Stücken, wie dem Tradional „Oh when the saints“ oder „Summertime“ von George Gershwin stimmten sie das Publikum auf einen Tag voll zauberhafter Klänge ein. Die beliebtesten Lieder der Beatles präsentierte das FZH Blasorchester Kelkheim-Hornau gemeinsam mit Dirigent Dr. Stefan Wolkenfeld. Nun wurde es Zeit für die jüngeren Musiker. „Wenn einer sagt, ich mag Dich, Du“ ist ein Lied, das Kindern Mut machen soll und so trug es der Kinderchor der Kindertagesstätte „Regenbogen der Vielfalt“, dirigiert von Yemee Kim, mit Enthusiasmus vor. Die gleiche Dirigentin präsentierte folgend ein Gemeinschaftsprojekt - der Kinderchor der Evangelischen Lukasgemeinde und die Chor-AGs der Pestalozzi-Schule und der Grundschule „In den Sindlinger Wiesen“ traten gemeinsam auf. Sie zeigten, dass die Veranstaltung für Besucher jeden Alters interessant war - mit „Friends“ des deutschen Singer-Songwriters Kamrad sangen sie ein topaktuelles Lied.

Brezeln und Äbbelwoi

Die Verpflegung übernahmen, wie schon seit vielen Jahren, die Mitglieder des Malteser Hilfsdienstes Kelkheim. Eigentlich wollten diese frisch gegrillte Würstchen anbieten, da jedoch anfangs nicht feststand, ob das Fest nicht doch in die Stadthalle verlegt wird, musste umdisponiert werden. Stattdessen gab es Brezeln und Kuchen, sowie Äbbelwoi, Apfelsaft und Kaffee. Das Angebot wurde von den Besuchern gerne angenommen. Die fünfzehn Ehrenamtlichen des Malteser Hilfsdienstes achteten dabei auf ressourcenschonende und regionale Produkte. So stammte der Apfelsaft vom Gartenbauverein und der Kuchen von einem Bäcker aus der Nähe. Zusätzlich wurden Pfandbecher und ungebleichte Servietten verwendet. „Wir finden die Veranstaltung immer wieder schön und wollen es auf keinen Fall missen“, erklärte Vereinsmitglied Thomas Gieße. Seit halb 10 am Morgen hatte er gemeinsam mit Thomas, Manja und Amalia Arnold, den erfahrenen Vereinsmitgliedern Irmgard und Peter Weißenfels, sowie weiteren langjährigen Ehrenamtlichen die Bewirtung vorbereitet – viel Arbeit für alle Beteiligten.

Besucher sehr zufrieden

Auf der Bühne hatten derweil die Sänger des Unterstufenchors des Privatgymnasiums Dr. Richter ihren großen Auftritt. Ihre Interpretation des Wohltätigkeitsliedes „Best of us“ des Musikprojektes Wier kam bei den Besuchern sehr gut an. Wier ist ein Zusammenschluss von achtzehn Musikern, die vorwiegend aus dem deutschsprachigen Raum stammen. Es folgte der Mittel- und Oberstufenchor der Schule und der Dirigent Sebastian W. Wagner mit Ausschnitten aus dem Musical „Joseph and the Amazing Technicolor Dreamcoat“ von Andrew Lloyd Webber und Tim Rice. Die Kantorei der Evangelischen Lukasgemeinde bot mit „Bridge over troubled water“ von Simon & Garfunkel einen echten Evergreen dar. Dann stand die Chorvereinigung 1864 Fischbach unter der Leitung von Karla Weimar auf dem Programm. Sie gaben unter anderem das beliebte Tradional „Amazing Grace“ zum Besten. Für einen Gänsehautmoment sorgte der Männerchor 1998 Fischbach, der Männerchor der Sängervereinigung 1874 Ruppertshain und Dirigent Manfred Krissel mit „You raise me up“ von John Lenehan und Rolf Løvland. Die Zuschauer waren begeistert. „Ich war vor zwei Jahren schonmal dabei, es gefällt mir sehr gut – das Programm ist sehr abwechslungsreich“, berichtete Besucher Jörg Ackermann.

With a little help of my friends

Passend zum Motto des musischen Nachmittags präsentierte der Mandolinen-Club 1961 Kelkheim unter der Leitung von Richard Franz „With a little help of my friends“ von John Lennon und Paul McCartney; ein Welthit, der bei den Zuhörern unter die Haut ging. Es folgten die Auftritte der Chöre des Gesangverein Euterpe 1862 Hornau. Der Verein ist nach einer der neun Musen der griechischen Mythologie benannt – Euterpe – die Schutzgöttin der Musik und lyrischen Poesie. Den Anfang machte der Kleine Chor, gemeinsam mit dem Mandolinen-Club. Sie boten „Heute hier, morgen dort“ dar, dessen Melodie vom amerikanischen Komponisten Gary Bolstad stammt. Der Text der deutschen Version wurde von Hannes Wader geschrieben. Der Mandolinen-Club stand danach direkt nochmal auf der Bühne - gemeinsam mit dem Gemischten Chor trugen sie „Irische Segenswünsche“ vor. Im Anschluss sang der Gemischte Chor den Trinkkanon „Freunde lasset uns beim Zechen“ von Wolfgang Amadeus Mozart. Der Frauenchor präsentierte mit „Wahre Freundschaft“ ein Volkslied aus Franken und der Kleine Chor „Matona mia cara“ von Orlando di Lasso. Zu „Als Freunde kamen wir“ einem Volkslied aus dem Tessin, standen, mit der Chorgemeinschaft Kelkheim unter der Leitung von Ulrich Stoll, drei alteingesessene Vereine auf der Bühne - die Gesangvereine Euterpe 1862 Hornau, Liederkranz 1861 Kelkheim und Liederkranz 1873 Münster.

Die Musiker hatten an diesem Nachmittag nicht nur menschliche Zuhörer, sondern auch tierische - aus einem Fenster der Stallungen schauten Sabine Offermann und Haflinger-Hengst Willow - wobei Willow sich noch nicht ganz sicher war, wie gut er die musikalischen Darbietungen fand.

Gemeinsames Finale

Mit „Du hast‘n Freund in mir“ von Klaus Lage, bekannt aus dem Film Toy Story, traf der Frauenchor der Sängervereinigung Alemania-Concordia 1874, dirigiert von Svitlana Tulchiner wieder perfekt das Thema der Veranstaltung. Das Kelkheimer Kinder- und Jugendorchester der Evangelischen Lukasgemeinde, unter der Leitung von Stephanie Weimer-Meeßen, brachte das Publikum mit dem neuseeländischen Folksong „Wellerman“ zum Mitwippen. Weimer-Meeßen lobte die jungen Musiker und hob den ersten großen Auftritt der sechsjährigen Charlotte hervor. Für „Zooster Breakout“ vom hessischen Komponisten Hans Zimmer, bekannt aus dem Film Madagaskar, löste das Kammerorchester das Kinderorchester ab und spielte gemeinsam mit dem Jugendorchester. Alle drei Orchester, dirigiert von Christian Meeßen, boten gemeinsam mit dem Katholischen Kirchenchor St. Dionysius den Welthit „Friends will be friends“ von Queen dar. Die Moderatoren lobten das wahrlich gute Zusammenspiel der Generationen und auch die Gäste zeigten sich zufrieden. „Wir sind zum ersten Mal hier, es gefällt uns sehr gut“, erzählten die Besucher Maike und Heiko Hartleb. Für das große Finale schlossen sich alle Ensembles zusammen. Auch das Publikum bekam einen Liedtext, beziehungsweise konnte sich diesen per QR-Code herunterladen – gemeinsam sangen alle „Ein Freund, ein guter Freund“. Ein gelungener Abschluss für einen herrlichen musikalischen Nachmittag im Zeichen der Freundschaft.



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