Die UKW und die Ideen für ein Mobilitätszentrum Kelkheim-Mitte

„Der Bereich um den Bahnhof Kelkheim-Mitte soll in Anlehnung an die von Studierenden der TU Kaiserslautern erarbeitete und im Sommer 2020 vorgestellte Konzeption weiterentwickelt werden.“ So lautet der erste Satz eines Antrages der UKW-Fraktion für die nächste Sitzung des Stadtparlaments. Für die im Abschnitt „Städtebaulicher Entwurf“ der Studienarbeit als Entwicklungsstufe 1 beschriebene Umgestaltung des Bahnhofsumfeldes sind weiterführende Planungen durch geeignete Fachbüros zu beauftragen, wünscht sich die UKW in dem Antrag. Dazu gehört der Neubau einer Unterführung (FU) für Fußgänger und Radfahrende in Verlängerung der Friedrichstraße unter den Bahnsteig- und Schienenanlagen. Das wäre eine Verbesserung für Anwohner westlich der Bahn. Abweichend von der studentischen Konzeption müsse insbesondere im Hinblick auf die Förderfähigkeit des Bahnhofumbaus geprüft werden, inwiefern die Rampenführung zur FU nicht nur für den Radverkehr nutzbar, sondern auch barrierefrei gestaltet werden kann, um den Neubau einer kostenintensiven und störanfälligeren Aufzugsanlage, die ansonsten zur Wahrung der Barrierefreiheit nötig wäre, zu vermeiden.

Dann sollten der Bahnsteig und die Gleisanlagen zu zwei neuen Außenbahnsteigen mit dem Ziel der Verbesserung der Zuwegungssituation umgebaut werden. In diesem Zusammenhang sollte auch eine mögliche Verlängerung der Bahnsteige untersucht werden, um die Andienung mit Zügen in Dreier-Traktion zu ermöglichen. Außerdem ein Neubau von zwei Gebäuden westlich der Bahnanlagen inklusive der Gestaltung einer dazwischenliegenden, ansprechenden Freifläche mit hoher Aufenthaltsqualität, ergänzt durch Kiosk, Café und Ladengeschäfte. Der zweiteilige Gebäudekomplex mit Tiefgarage sei vorrangig für weitere erforderliche Einrichtungen eines zukunftsweisenden Mobilitätszentrums vorzusehen. Dazu gehören nach Meinung der UKW eine ausreichende Anzahl an Fahrradabstellanlagen (B+R), E-Bike-Verleih sowie -Ladestationen, eine offene Fahrrad-Werkstatt oder -Servicestation, Car-Sharing-Angebote, E-Car-Ladestationen und eine ausreichende Anzahl an P+R-Stellplätzen. Sollten nach Prüfung des erforderlichen und förderfähigen Stellplatzbedarfs für B+R- sowie P+R-Anlagen weitere Flächen innerhalb der beiden Gebäude verfügbar sein, sollten in den oberen Stockwerken auch Wohnungen oder Büroräume (zum Beispiel Coworking-Spaces für flexibles und wohnortnahes Arbeiten, auch als Alternative zum Homeoffice) vorgesehen werden.

Die vorhandene Spielplatzfläche neben dem Gebäude Altkönigstraße 15 sollte erhalten oder geringfügig verschoben und naturnah gestaltet werden. Ebenso sollten der nördliche Teil der Fläche (Eiscaféwiese) als Grünfläche erhalten bleiben sowie eine attraktive Begrünung auf den Freiflächen und an den neuen Gebäuden (Fassaden- bzw. Dachbegrünung) vorgesehen werden.

Dann folgt der Wunsch nach Optimierung der Verknüpfung des schienengebundenen ÖPNV mit den bereits vorhandenen und eventuell neu angedachten Buslinien (zum Beispiel Stadtbus oder Zubringer-Pendelbus für die nordwestlichen Stadteile Fischbach, Ruppertshain, Eppenhain). Dazu müsse eine Verlegung der Bestands-Bushaltestellen nach Süden in Richtung der neuen Unterführung vorgesehen werden.

Weiter der Neubau eines zusätzlichen Bushaltebereichs mit Wendemöglichkeit westlich der Bahnanlagen für einen direkten Zubringer-Pendelbus aus den westlichen Stadtteilen.

Dann im Blickfeld der Neubau von Bushaltestellen für einen Zubringer-Pendelbus auf der Altkönigstraße und Untersuchung möglicher Wendemöglichkeiten durch Umfahrung (zum Beispiel Gundelhardtstraße, Taunushöhe, Parkstraße) oder Kombination der Zubringer-Pendelbus-Linie mit einer Stadtbuslinie, das heißt Buslinie aus Richtung Fischbach kommend als Zubringer für die Bahn, danach Fortführung der Buslinie als Stadtbus für entlegene westliche Kelkheimer Wohngebiete und umgekehrt.

Dazu käme die Integration des Zubringer-Pendelbusses in den nach Süden verlegten Bushaltestellenbereich.

Dazu käme eine Verbesserung der Wegeführung für den Radverkehr sowohl in Bezug auf die Verknüpfung mit dem Bahnhof als auch für den das Bahnhofsumfeld durchquerenden Radverkehr. Hierfür seien im Umfeld des zentralen Knotenpunkts Bahnhof Kelkheim-Mitte attraktive West-Ost-Verbindungen (Fischbacher Str./Falkensteiner Str./Gundelhardtstr. nach/von Friedrichstraße/Mittelweg) zur besseren Verknüpfung der westlichen Wohngebiete/Stadtteile und der Stadtmitte zu schaffen.

Zu prüfen seien die Fördermöglichkeiten und -voraussetzungen durch Landes- und Bundesmittel.

Das alles lasse sich nicht von heute auf morgen verwirklichen. Die UKW spricht in dem sehr umfangreichen Antrag von einer schrittweisen Verbesserung.

Genauso umfangreich sind die Begründungen für die einzelnen Punkte in dem Antrag. Damit müssen sich dann die Stadtverordneten beschäftigen. Das dürfte keine Eintagesarbeit sein, zumal hier die verschiedensten Ideen angesprochen werden, die nicht sofort für jeden nachvollziehbar sind.



X