Main-Taunus-Kreis (kez) – Der Main-Taunus-Kreis ist bekannt für seinen Naherholungswert. Gleichzeitig ist die Landwirtschaft eine wichtige Säule der heimischen Ökonomie und trägt zum Erhalt der Kulturlandschaft bei. Und dann sind da auch noch die Wildtiere, die hier ihren Lebensraum haben.
Das Problem ist jedoch: So mancher Wanderer sollte darauf hingewiesen werden, die Interessen der Erholungssuchenden, der Landwirtschaft und der Wildtiere in Einklang zu bringen, um zu einem unbeschwerten Naturgenuss zu kommen.
Deshalb will der Main-Taunus-Kreis jetzt mit Schildern um mehr Verständnis und Rücksichtnahme werben. Denn so manchem Wanderer läuft zum Beispiel das Wasser im Mund zusammen, wenn er im Spätsommer an einer Streuobstwiese vorbeikommt. Da ist der Impuls, sich ein paar der knackigen Früchte zu pflücken, verständlich. Trotzdem ist das nicht in Ordnung: Das Obst ist Eigentum der Landwirte, die die Flächen bewirtschaften, und Grundlage ihres Einkommens.
Auch Blühstreifen und Blumenwiesen wecken mit ihren strahlenden Farben und betörenden Düften Begehrlichkeiten. Trotzdem sollte man die Blumen nicht pflücken, sondern die Flächen unberührt lassen.
Denn sie sind ein wertvoller Beitrag zu Artenschutz und Biodiversität – sogar auch dann noch, wenn sie schon lange verblüht sind: In den Stängeln überwintern Insekten, und Vögel und Hasen finden Schutz vor Wind und Schnee.
Weitere Schilder thematisieren die Hinterlassenschaften von Mensch und Hund in der Natur: Während es selbstverständlich sein sollte, dass Ausflügler eventuellen Müll wieder mitnehmen, ist es genauso wichtig, die Hinterlassenschaften von Hunden einzusammeln und als Müll zu entsorgen. Denn im Hundekot lauern Erreger, die für andere Tiere gefährlich sind und auch in die Nahrungskette des Menschen gelangen können.
Hinweisschilder sollen im Main-Taunus-Kreis für mehr Verständnis für die Natur, die Landwirtschaft und den Schutz landwirtschaftlicher Flächen werben. Auf zwei weiteren Schildern geht es um Feldwege und ihre Nutzung: Einerseits werden Naturliebhaber aufgefordert, auf den Wegen zu bleiben und nicht querfeldein zu gehen, andererseits wird an Ausflügler appelliert, landwirtschaftlichen Nutzfahrzeugen Vorrang zu gewähren.