„Wellenbewegungen“ bei den Corona-Infektionen im Kreis Zehn Erkrankte in Kelkheim an einem Tag

Von Wellenbewegungen sprach Landrat Michael Cyriax in seinem letzten Wochenbericht über die Corona-Infektionen im Main-Taunus-Kreis und die Folgen. Die Inzidenz sei zwar von 57 Ende der vorausgegangen Woche auf 49 am letzten Freitag gefallen, aber in den vergangenen Wochen habe sie auch schon unter 40 gelegen, so Cyriax. Mittlerweile sei bei rund 20 Prozent der Infektionen eine Mutation als Ursache entdeckt worden. Eine „Null-Lösung bei der Inzidenz“ scheine da wenig wahrscheinlich. Daher müsse jetzt konsequentes Impfen im Vordergrund stehen, um die Infektionsraten wenigstens niedrig zu halten. Von den augenblicklich 2,3 Prozent der Bevölkerung im Kreis, die zumindest die Erstimpfung erhalten habe, sei es noch ein weiter Weg bis zur Durchimpfung der Bevölkerung, die auf breiter Front Corona eindämmen könne.

Der Kreis verimpfe alle Impfstoffe, die er vom Land erhalte. Der Impfstoff AstraZeneca, der nur für Personen unter 65 Jahren zugelassen ist, werde weiter an Gesundheitspersonal verimpft werden – etwa Personal von Arztpraxen, das nach einer Regelung des Landes Hessen jetzt an die Reihe komme, erläuterte Kreisbeigeordnete Madlen Overdik. Auch bei Lehr- und Erziehungskräften aus Schulen und Kindergärten, die von März an ebenfalls für Impfungen zugelassen werden, könne gezielt der Impfstoff AstraZeneca eingesetzt werden, sagte die Grünen-Politikerin.

Die Betonung auf AstraZeneca mag damit zusammenhängen, dass vom Land Hessen verlautete, man könne sich den Impfstoff nicht aussuchen. Das wiederum im Hinblick kauf Impfverweigerungen in anderen Bundesländern nach sich Hier nach der Impfung gewisse nicht lange anhaltende Komplikationen ergeben hatten. ???

Die Öffnung der Schulen im Main-.Taunus-Kreis betrachtet Cyriax als richtiges Signal. „Wir werden lernen müssen, mit dem Virus zu leben, und wir müssen zu einer schrittweisen Normalisierung des Lebens kommen“. Er weist auch darauf hin, dass sich in den vergangenen Wochen mehr Schüler beim Homeschooling als in der Schule angesteckt haben. Gleichwohl müsse alles getan werden, um an den Schulen die Risiken von Ausbrüchen zu senken.

Inzwischen haben die Unterstützungskräfte der Bundeswehr ihren Einsatz bei Testungen in Alten- und Pflegeheimen beendet. Ihr Einsatz habe bewirkt, dass Pflegekräfte um die Betreuung der Bewohner kümmern könnten und die Leitungen Personal für künftige Testungen suchen konnten.

Gerade die Entwicklung in den Heimen habe gezeigt, dass die Pandemie durch ein Zusammenwirken der Kräfte wirksam eingedämmt werden könne. Alle sechs Personen, die seit der vergangenen Woche im Kreis an oder mit Corona gestorben seien, waren zwar älter als 80 Jahre; keiner davon aber habe in einem Heim gelebt.

An zwei Tagen in der vergangenen Woche führte Kelkheim die Zahl der Infektionen im Kreis mit sechs und acht an. Das würde man als eine Wellenbewegung in Kelkheim bezeichnen, weil es an den anderen Tagen nur je zwei Infektionen gab. Am 23. Februar musste von den Patienten in den Main-Taunus-Kliniken nur noch eine beatmet werden, am 25. Februar gab es noch sechs Patienten von denen keiner mehr beatmet werden musste. Die Zahl der Patienten stieg allerdings am Freitag auf zehn. In den Gemeinschaftseinrichtungen gab es keine Todesfälle.

Die Welle schlug am Samstag/Sonntag wieder oben aus. Registriert wurden 37 neue Infektionen, davon allein zehn in Kelkheim, die höchste Zahl im Kreis. Kelkheim führte auch die Liste der aktuell infizierten Kranken mit 50 an. Die Zahl der Kranken in den Kliniken stieg auf zehn, zwei davon beatmet. Seit März 2020 hat es im Kreis 6.108 Infektionen gegeben, zu beklagen waren der Tod von 171 Menschen im Main-Taunus-Kreis.

Und geimpft waren 9.107 Personen, 2,8 Prozent der Kreisbevölkerung.



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