Bolzer-Cup: Der Nachwuchs klopft schon an die Tür

Die Halbfinalteams, die beim Bolzer-Cup teilnahmen.

Falkenstein – Bei trockenem Wetter und angenehmen, nicht zu hohen Temperaturen fand kürzlich der Bolzercup in Falkenstein statt, nun schon zum 27. Mal. Da es keine verbindliche Einschreibung mit Teilnahmegebühr oder Ähnlichem gibt, ist es immer eine Zitterpartie, wie viele Mannschaften sich trotz frühzeitiger Ankündigung tatsächlich zum Cup einfinden. Spricht man in den Wochen zuvor den einen oder anderen Jugendlichen an, erhält man meistens recht zuversichtliche Aussagen wie „Ja, werden wohl eine Mannschaft mit x und y aufstellen“ und eigentlich lauter Zusagen. Je näher der Termin aber kommt, hört man dann aus den diversen Chatgruppen der Jugendlichen dann doch eher die eine oder andere ernüchternde Aussage.

So sah es auch diesmal eine gute Viertelstunde vor Anstoß des ersten Spiels aufgrund meist nur über Dritte kolportierten Absagen so aus, als würden sich gar nur vier Mannschaften am Turnier beteiligen. Aber dann erschien doch noch eine ganze Mannschaft. Dabei hatte sich am Vorabend um halb sechs zunächst nur ein Rumpfteam halb verbindlich gemeldet und überraschend eine weitere sowohl zahlenmäßig als auch technisch gut besetzte, jüngere Mannschaft. Der Wettstreit um die vom ehemaligen Stadtverordneten Karl-Gustav Schramm als Schirmherr wieder dankenswerterweise ausgeschriebenen Pokale sowie den großen Wanderpokal von Bürgermeister Leonhard Helm konnte also pünktlich nach Spielplan beginnen.

Besonders erfreulich war, dass sich auch einige Grundschüler gemeldet hatten, die zwar keine ganze Mannschaft stellten, aber auf die anderen Mannschaften verteilt werden konnten und so ihren Beitrag am Erfolg ihrer Teams leisteten. Dies ist deshalb erfreulich, da die Kinder der derzeitigen Veranstalter bereits das Abituralter erreicht haben und teilweise in den nächsten Jahren nicht mehr dabei sein können und mangels jüngerer Geschwister hier die Verbindungen zu jüngeren Jahrgängen und damit zum Nachwuchs für das Turnier ein bisschen fehlt.

Zunächst spielten in der Vorrunde alle Mannschaften einmal gegeneinander. Was auffiel war, dass die Mannschaften sehr ausgeglichen besetzt waren und auch die beiden jüngeren Teams spielerisch nicht abfielen und vor allem kämpferisch den älteren Teams einiges entgegenzusetzen hatten, sodass sich die Ergebnisse doch recht eng gestalteten. An den beiden höchsten Ergebnissen der Vorrunde mit einem 5:1 bzw. einem 4:0 waren die beiden jüngsten Mannschaften zumindest nicht beteiligt.

Am Ende setzte sich die bessere Physis und ausgefeiltere Technik der Älteren aber doch durch, und die beiden Mannschaften mit den jüngsten Spielern mussten das Spiel um Platz fünf bestreiten. Hatte hier in der Vorrunde noch die wiederum ältere der beiden Mannschaften die Jüngsten auf Abstand halten können, hielten diese in dem Spiel aber kräftig dagegen, sodass die Partie letztlich unentschieden endete. So kam es hier zu einem „Shootout“ von jeweils drei Spielern jeder Mannschaft. Da bei den Älteren der erste und der dritte Schütze seinen Schuss vom Sieben-Meter-Punkt nicht im Kasten unterbringen konnte, die Jungen aber ihre ersten beiden Schüsse verwandelten, konnte das jüngste Team mit dem fünften Platz am Ende einen schönen Achtungserfolg erzielen.

Konnten sich in den beiden Halbfinals noch die beiden in der Vorrunde jeweils stärkeren Teams durchsetzen, so mussten dann sowohl im Spiel um Platz drei als auch im Finale die jeweiligen Favoriten dem zunehmenden Kräfteverschleiß in ihrem jeweils siebten Spiel Tribut zollen. So konnte sich der Vorrundenvierte „Hansa Rostbock“ mit einem unangefochtenen Sieg gegen die „Taunus Hotspur“ noch Platz drei erkämpfen. Im Finale hatte das in der Vorrunde ungeschlagene Team „Falkenstein City“ dem Vorjahressieger „Kingston Rangers“ nichts mehr entgegenzusetzen. Die Partie endete wie das Halbfinale von „Belo Horizonte“ mit 7:1.

So wurde mit dem Finale gleichzeitig der höchste Tagessieg und das torreichste Spiel markiert. Auch im Kampf um die Torjägerkanone (gesponsort von Familie Kratz) brachte dies noch einmal eine Veränderung. Auch hier konnte der Vorjahressieger am bis dahin Führenden der Liste noch vorbeiziehen, wobei sich der Unterlegene immerhin noch mit dem Pokal des besten Spielers (gesponsort von Familie Hessberger) mehr als trösten konnte. Schließlich konnte am Ende noch ein ganz besonderer Gast begrüßt werden, denn auch Bürgermeister Leonhard Helm machte trotz mehrfacher Termine sein Versprechen wahr und wohnte dem Ende des Turniers bei.

Angesichts der beiden bereits erwähnten jüngeren Mannschaften sowie der beteiligten Grundschüler sind die Veranstalter zuversichtlich, die ersten Ansätze zur Bewahrung des Turniers durch den entsprechenden Nachwuchs bereits erkannt zu haben. Den Mannschaften und Spielern, die bei diesem Turnier erste Erfahrungen sammeln konnten, werden die Pokale der Zukunft gehören! Erste Kontakte wurden bereits geknüpft und Maßnahmen vereinbart, die Führung des Turniers in Hände weiterzugeben, die auch in den nächsten Jahren die Weiterführung der schönen Tradition gewährleisten sollten.



X