Enten ohne Freischwimmer und das Seefest an der Uferpromenade

Karl-Erich Giese (v. li.), Christoph Trabert, Eva-Maria Dorn, Jochen Hartmann, Michael Brod und Peter Borberg vom Vorstand des Falkensteiner Heimatvereins freuen sich, dass sie diesmal zum Seefest auf gutes Wetter bauen konnten. Foto: Schemuth

Falkenstein (el) – Ein Stammtisch im Grünen, ein Familienausflug oder Treffen von alten Vereinskameraden – das Falkensteiner Seefest an der schönsten Uferpromenade im ganzen Bergdorf hat für jeden etwas zu bieten und seinen ganz besonderen Reiz. Natürlich wurde es diesmal umso mehr herbeigesehnt, denn es musste aufgrund von schlechter Witterung zweimal hintereinander ausfallen. Das bedeutete natürlich für die Mitglieder des veranstaltenden Falkensteiner Heimatvereins um deren Vorsitzende Evi Dorn früh aufstehen und das an einem Sonntagmorgen. Für einen Anlass wie diesen und die Aussicht darauf, Gastgeber eines idyllischen Festes zu sein, machte man das jedoch gerne und stellte sich in den Dienst der Gemeinschaft und natürlich auch in den der Festgäste, die bereits um 11.15 Uhr zahlreich erschienen waren, um von der Gelegenheit Gebrauch zu machen, sich an den am Ufer des Falkensteiner Weihers aufgestellten Biertischgarnituren niederzulassen. Neben den guten Gesprächen unter Freunden und Nachbarn lockten auch Würstchen, Kuchen, Kaffee und kalte Getränke.

Mittendrin im Geschehen: Heimatverein-Schriftführer Karl-Erich Giese, dessen gelber Pullover einen interessanten Kontrast zum grünen Vereinslogo setzte. Gerne gab Giese am Infostand Auskunft über die vielfältigen Vereinsaktivitäten. Er hatte sich gut darauf vorbereitet, dass viele Neubürger das Fest besuchen würden, sie sicherlich an einem detaillierten Blick auf das Vereinsleben interessiert sind. Natürlich waren auch am selben Stand die Gläser mit Naschwerk für die Kleinen gefüllt sowie die Lostrommel aufgetellt – nicht ganz uninteressant für die Großen. Wie sich herausstellte, hatte man nach dem sorgfältigen Ausfüllen eines solchen Loses und Einwerfen in die Trommel die Chance auf zwei Gutscheine für ein Drei-Gänge-Menü im Falkensteiner Kempinski Hotel.

Der Heimatverein hatte gerufen und alle eilten herbei. Ein Eindruck, der sicherlich von allen, die mitgefeiert haben, bestätigt wurde. Um den Weiher zu flanieren, gehörte sicherlich auch dazu, wenn man sich mal ab und an nach der langen Verweildauer die Beine vertreten wollte, was natürlich angesichts der spannenden Gespräche nicht allzu oft vorkam. Und für jene, die es wissen wollten, hatte Karl-Erich Giese auch die Historie des Festes parat: Ursprünglich, vor etwa 25 Jahren, habe man an einem Weiher auf Kronberger Gemarkung gefeiert. Doch dann habe es Auflagen in Zusammenhang mit dem Fest gegeben, die es erforderlich gemacht hätten, dass das Seefest eine neue Heimat findet. Hat es auch. Mit Genehmigung der Stadt wird nun schon seit Jahren am Forellenweiher am Ende des Reichenbachwegs gefeiert. Am Anfang sogar mit echten Enten. Man habe die Idee gehabt, diese von einem Bauernhof zu kaufen, sei aber nicht auf den Gedanken gekommen, dass es sich um Landenten handelte, die nicht schwimmen können. Schlimmeres wurde verhindert, indem der Denkfehler rechtzeitig erkannt und die gefiederten Freunde rechtzeitig aus dem Wasser gefischt wurden.

Nun feiert man entspannt auch ganz ohne Entengeschnatter, dafür aber mit der Gewissheit, dass man als Heimatverein einer von zwei Begünstigten des diesjährigen Frühlingsballs des Königsteiner Lionsclubs war. Eine Spende, die wiederum gut in die Falkensteiner Heimat investiert wird, so Evi Dorn, die damit die begonnene und ins Stocken geratene Brunnensanierung in Falkenstein wieder in die Gänge bringen möchte. Die Sanierung des Johannisbrunnens in Falkenstein ist dem Heimatverein eine Herzensangelegenheit, die bereits so gut wie abgeschlossen wurde. Doch jetzt gibt es Probleme und der Brunnen sprudelt nicht mehr, sodass die Experten noch mal ranmüssen, was Mehrkosten nach sich zieht. Dabei ist das Schildchen, das die Geschichte des Brunnens aufzeigt, doch schon fertig. Zusammen mit der Stadt möchte man nun eine dauerhafte Lösung erarbeiten. Dem Mühlsteinbrunnen soll ebenfalls zu neuem Glanz verholfen werden. Auch sonst sprudeln die Ideen im Heimatverein und werden sogar auch von außerhalb an die Mitglieder herangetragen. Besonders gut komme die Idee mit den Weihnachtssternen für Falkenstein an, so Dorn, die sogar von einigen Leuten angesprochen wurde, die einen solchen finanzieren möchten.

Es sind auch die kleinen Projekte, die den Unterschied machen. Nachdem der Heimatverein im vergangenen Jahr 26.000 Euro für Maßnahmen an der Falkensteiner Burg ausgegeben hat, ist nun ein wenig sparen angesagt, was aber nicht heißt, dass die Ideen ausbleiben. Eine davon wäre, so Dorn, dass man der Sache auf den Grund geht, warum die Lampe am Alten Rathaus nicht mehr leuchtet. Es gibt viel zu tun, auch nach dem Abbau des Seefestes.



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