Mandoliner-Oktoberfest riss von den Bierbänken

Falkenstein (pu) – Zum 12. Mal veranstaltete der Mandolinenclub Falkenstein ein Oktoberfest und 280 Gäste folgten dem Ruf zum Startschuss der Königsteiner Oktoberfest-Saison, die am kommenden Wochenende in der Kernstadt ihre Fortsetzung findet. „Wir haben damals klein angefangen und mittlerweile eine stattliche Größe erreicht“, erklärte ein aufgeräumter Club-Boss Michael Danzer mit strahlenden Augen und stolzem Blick zu einem Teil seiner Mannschaft, die nach seinen Worten drei Tage dafür aufwendete „bis der Saal so aussieht, wie er jetzt aussieht“.

Das Ergebnis konnte sich sehen lassen: Mit viel Liebe bis zum letzten weiß-blauen Detail hatte sich das Bürgerhaus in eine bayrische Oktoberfest-Stubn verwandelt. Da durfte selbst die passende Beflaggung auf der Burg nicht fehlen. Ganz zu schweigen von den kulinarischen Genüssen: Schweinsbraten mit Klößen und Kraut, Weißwürste, Brezeln mit Spundekäs und selbstredend korrespondierendem Gerstensaft stand zur Stärkung zur Auswahl und das war auch notwendig, denn es wurde ein langer, allerdings kurzweiliger Abend.

Die Mandoliner waren mit 30-köpfiger Mannschaft im Zweischicht-Betrieb entsprechend für den Ansturm gewappnet. In Sachen musikalischer Stimmungsfeuerwerke setzten sie auf zugkräftige Pferde. Als Einheizer fungierten die „8 Franken“ aus Eisenbach in Unterfranken. Keine Sorge, wer als dortiger Gast nun ins Grübeln kommt und hartnäckig behaupten würde, es seien mit Sicherheit mehr als acht Blasmusiker gewesen, muss garantiert keine Reaktion in der Art befürchten, er habe zu tief ins Oktoberfest-Bierglas geschaut und alles doppelt gesehen, vielmehr hatte die Band tatsächlich mehr Leute an Bord als der Name Programm. Zum Einstieg gab‘s standesgemäß die Trachten-Polka „Grüß Gott, Ihr Freunde!“ Im weiteren Verlauf spannten die Musiker einen weiten Bogen vom Bayrischen Defiliermarsch bis zur Vogelwiese und initiierten damit die laut Michael Danzer „längste Polonaise der Woche“.

Zur zünftigen Gaudi zählten neben obligatorischem Fassbieranstich durch Bürgermeister Leonhard Helm nach feierlichem gemeinsamen Einzug von Mandolinern und Festwirten, Schunkeln, dem vielstimmigen Trällern von Stimmungsliedern samt körperlicher Ertüchtigung, Tanzen, Verweilen im Jägermeister-Stadl oder dem Geschicklichkeitstest am Nagelholz mit Maßkrug-Leeren und Trumsäge-Einsatz zwei bewährte Teamwettbewerbe dazu. Sieben Vierer-Teams hatten für das Kräftemessen gemeldet, mittels Strohhalmen den gefüllten Maßkrug am schnellsten zu leeren. Der Konkurrenz das Nachsehen gab das reine Männerteam „Brauchtum Falkenstein“ mit 3:97 Sekunden, das demnach auch den Pokal mitnahm, gefolgt von den Herz-Damen aus Königstein mit 4:28 Sekunden, die immerhin fünf Männerteams in die Schranken wiesen und den Falkensteiner Volleyballern mit 4:54 Sekunden.

Nicht minder spaßig aber weitaus anstrengender der „Kampf der Giganten“ beim Einsatz der Trumsäge. Die sechs Zweier-Teams mussten dabei jeweils von einem Holzstamm eine Scheibe abschneiden. Keine einfache Sache, wie einige Ersttäter rasch feststellen mussten, denn neben Kraft ist durchaus eine Menge Gefühl dabei gefragt und die unangefochtenen Serienmeister darin sind die Königsteiner Ritter, die dieses Mal 39 Sekunden benötigten. Der Konkurrenz blieb nur Kopfschütteln ob deren Dominanz und der wiederum gewachsenen Trophäensammlung. „Passt der Pokal überhaupt noch auf Euren Tisch?“, frotzelte der moderierende Michael Danzer. Auf Platz 2 landeten die Kronberger Präsidenten mit 45 Sekunden.

Anschließend ging die Party in die nächste Runde mit der Band „Extrem“ und deren Repertoire von Schlager über Rock‘n Roll bis zu Aprés Ski-Stimmungshits und der Tombola, für die zahlreiche Geschäftsleute Preise gespendet hatten, bis es in den frühen Morgenstunden hieß: „Ab nach Hause und bis zum nächsten Jahr!“

In Profimanier schritt Bürgermeister Leonhard Helm zur Fassbieranstich-Tat
Fotos: S. Puck

Die Band „Extrem“ heizte ordentlich ein

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