MGV Falkenstein: Positive Bilanz nach Jubeljahr und Zukunftspläne

Der MGV-Vorstand um den 1. Vorsitzenden Markus Schleicher (Vierter v. li, hinten) sieht sich auch für 2016 gut aufgestellt. Foto: Dieter Schmid

Falkenstein (el) – Beim MGV Falkenstein bleibt alles beim Alten und das sei laut des alten und neuen Vereinsvorsitzenden Markus Schleicher auch gut so. Bereits während der vergangenen Amtszeit habe sich gezeigt, dass man im Vorstand ein hervorragendes Team bilde, das gut zusammenarbeite. Und in diesem Sinne solle es auch in Zukunft weitergehen, hofft Schleicher. Den weiteren Vorstand bilden: Walter F. Schäfer (2. Vorsitzender), Gaby Schmied (Schriftführerin), Dieter Stemmler (Schatzmeister), Claudia Fischer (2. Schriftführerin) und Barbara Henkel (2. Schatzmeisterin). Als Beisitzer wurden sowohl aktive als auch zwei passive Mitglieder gewählt: Dieter Schmid, Hubert Schmied, Rainer Dominik, Alexander Dominik, Heinz Muscharski, Jochen Ganninger und Kathleen König.

Das vergangene Vereinsjahr war für den MGV auch deshalb ein bewegtes, da der Traditionsverein 2015 sein 140-jähriges Bestehen feierte. Hierzu hatte er sich einiges vorgenommen und die Veranstaltungen über das ganze Jahr verteilt. Im Frühjahr 2015 stellte ein gemeinsamen Konzert mit dem Chor der Grundschule Falkenstein den Einstieg in die Feierlichkeiten dar. Letzteres förderte zutage, dass der MGV auch musikalisch altes und neues Liedgut sehr zum Gefallen seiner Zuhörer unterhaltsam verpacken kann. Während der akademischen Feier stand so manche Anekdote im Vordergrund.

Weiter ging die Reise dann durch das Jubeljahr am ersten Oktoberwochenende mit dem hessischen Comedian Begge Peter, der so manches über seine Tätigkeit als Hausmeister zu berichten wusste. Am darauffolgenden Tag versuchten sich die Falkensteiner Vereine bei einem vom MGV ausgerichteten Song-Contest im Bürgerhaus Falkenstein, der laut Markus Schleicher sehr viel Spaß gemacht habe, aber ruhig ein wenig besser hätte besucht sein können. Klassisch wurde das Jubiläumswochenende schließlich ausgeläutet, als sich am Sonntag befreundete Gesangsvereine zu Ehren des „Geburtstagskindes“ beim Singen die Klinke in die Hand gaben. Verabschiedet wurde das Vereinsjahr mit einem wahren „Knaller“, dem Konzert mit den Mainzer Hofsängern in der katholischen Christkönigkirche.

Insgesamt habe man auch dank einiger Spender und Sponsoren finanziell ein gutes Ergebnis im vergangenen Jahr erzielt, so dass man die Veranstaltungen habe stemmen können, so Markus Schleicher, der allerdings nicht ganz sorgenfrei in die Zukunft blicken kann, wenn man bedenkt, dass der MGV derzeit einen Mitgliederstand von 155 (zirka zehn weniger als im vergangenen Jahr) zu verzeichnen hat und dass auch das Honorar von 10.000 Euro jährlich für den Dirigenten bezahlt werden will. Und wenn man da die Mitgliederbeiträge von 30 Euro im Jahr dagegen rechnet, kann man sich schon vorstellen, welche Lücke klafft, die noch mit Einnahmen aus Veranstaltungen oder durch Sponsoren gefüllt werden will.

Um Spurensuche für die schwindende Mitgliederzahl bemüht, muss man sich zuerst die Altersstruktur des Vereins anschauen. Allein im vergangenen Jahr musste der MGV den Tod von fünf Mitgliedern verschmerzen. Hinzu kamen einige Austritte. Ein jeder sei gefordert, dieser Entwicklung die Stirn zu bieten, sagt Markus Schleicher. Der Verein selbst hatte bereits mehrere Versuche unternommen, unter anderem eine eigene CD gepresst und an die Haushalte in und um Königstein verteilt, um neue Mitglieder zu werben. Der Erfolg, den man sich dadurch versprochen hatte, ließ allerdings auf sich warten. So kommt der Vereinsvorsitzende auch nach dieser und weiterer diesbezüglicher Erfahrungen zu dem Schluss, dass man sich doch – und jetzt mehr denn je – ruhig einmal mehr auf die gute alte Mund-zu-Mund-Propaganda verlassen und jede sich ergebende Gelegenheit wahrnehmen sollte.

Dazu gibt es noch zu berichten, dass man in der Gründung des Pop & Rock Chores innerhalb des Vereins eine weitere Chance gesehen hat, potenzielle, neue Mitglieder auf sich aufmerksam zu machen. Letzlich habe man doch feststellen müssen, berichtet Schleicher, dass die Rechnung nicht aufgegangen sei. Allein schon die Tatsache, dass stets eine der drei Chorgruppen – Männerchor, Frauenchor oder gemischter Chor – montags hätte zugunsten der Pop und Rock Gruppe das Nachsehen gehabt, habe zu der Einsicht geführt, dass es so nicht weiter gehe. Inzwischen wurde das viel versprechende Projekt aufgelöst. Insgesamt habe man sich aber vorgenommen, und das ist als positives Vermächtnis des Projektchores zu werten, moderner zu werden, was die Chorliteratur angeht. Wobei das nicht heißen solle, dass man nicht auch weiterhin das traditionelle Liedgut pflegen werde, wofür der Chor ja von Anfang an gestanden habe, so Schleicher. Man wolle einfach mit der Zeit gehen und eine gute Mischung finden, was die Stücke angehe. Auch in puncto Vertrag für das Vereinsheim sei nun alles mit der Stadt für die nächsten fünf Jahre geregelt, konnte der Vereinschef den Mitgliedern berichten. Man habe eine zufriedenstellende Regelung getroffen, was die Miete angehe. Apropos Stadt: Die habe sich auch in anderer Hinsicht im vergangenen Jahr als guter Partner an der Seite des MGV erwiesen, als es darum gegangen sei, eine schnelle und gute Lösung für den im Vereinsheim entstandenen Wasserschaden herbeizuführen.

In das neue Vereinsjahr werde man nun nach dem vergangenen Jubeljahr mit einem abgespeckten Programm gehen, avisierte Schleicher. Sehr zur Freude Vieler bedeutet das jedoch nicht, dass man auf beliebte Elemente im Kalender wie das Kellerfest auf der Burg Falkenstein verzichten müsse. Nachdem man im vergangenen Jahr aufgrund des 140-jährigen Bestehens einmal ausgesetzt hatte, wird man das Fest nun am 27. und 28. August feiern. In den Sommermonaten werde im Vereinsheim zur Fußball-Europameisterschaft wieder Fußball gezeigt und auf diese Weise die Gemeinschaft über das Singen hinaus gefördert. Auch der Termin für das Weihnachtskonzert steht bereits für den 17. Dezember fest. Darüber hinaus sind das Jahr über diverse Besuche bei befreundeten Vereinen geplant.



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