Vollsperrung: Härtetest für viele Autofahrer in den ersten Tagen

Ganz schön gewagt ist dieses Rangiermanöver auf der Vorfahrtsstraße von Falkenstein nach Königstein. Eigentlich erfolgt die offizielle Umleitung für die Baustelle zwischen dem Kreisel und dem Opel-Zoo über Mammolshain, aber wie man seit Beginn der Maßnahme am Montag immer wieder feststellen muss, schlängeln sich auf einmal auch zahlreiche, lange Lastzüge durch Falkenstein.

Königstein (el) – Seit Montag dieser Woche wird auf der B 455 die Fahrbahndecke zwischen dem Königsteiner Verkehrskreisel und dem Falkensteiner Stock erneuert. Die Arbeiten werden voraussichtlich bis zum 6. Oktober dauern. Dabei wird die Maßnahme in zwei Bauabschnitten durchgeführt, was allerdings keine Auswirkung auf die für diesen Zeitraum festgelegte Vollsperrung zwischen dem Kreisel und dem Opel-Zoo haben wird.

Die Umleitungen führen über die B 8, L 3025 zur L 3004 und weiter zur B 455 und umgekehrt, sowie über die L 3327 (via Mammolshain) zur L 3015 nach Kronberg. So weit, so gut. Für die Umleitung war im Vorfeld gesorgt, selbst wenn sich so mancher insgeheim gefragt hat, wie das alles gehen soll und sich die vorübergehende Streckenführung vor allem zeitlich auf den morgendlichen Pendlerverkehr auswirken würde. Müsste man doch eventuell das Fahrrad aus der Garage holen, um dem drohenden Stau, gerade von Falkenstein aus, zu entgehen?

Mittlerweile ist man um einige Tage an Erfahrungswerten mit der Vollsperrung reicher. Die brauche es auch laut Suzanne Braake, vom zuständigen Hessen Mobil. Man habe die Maßnahme lange im Voraus geplant und alle zuständigen Dienste vorher an einen Tisch geholt, um alles zu koordinieren. Darüber hinaus stehe man im ständigen Dialog mit der Stadt Königstein.

Natürlich nehme die Öffentlichkeit regen Anteil daran und auch bei Hessen Mobil kommen die Vorschläge der betroffenen Bürger an, was man anders oder besser machen kann. Erfahrungsgemäß tue sich immer in den ersten Tagen nach der Einrichtung einer Baustelle viel. Man müsse mit Behinderungen rechnen, danach spiele sich aber alles wieder ein bzw. gebe sich wieder. Bekannt und nicht zu verhindern sei auch, dass sich die Autofahrer in den ersten Tagen – entweder, weil sie ortskundig seien oder aber ihre Navis sie hierher lotsen – Schleichwege wie jenen über Falkenstein suchen, so Braake, die sagt, dass Hessen Mobil auf diese bestehende Möglichkeit auf seiner Homepage nicht etwa hinweist, während hingegen eine entsprechende Meldung auf der Website der Stadt Königstein schon darauf aufmerksam macht, dass „wer Richtung Oberursel will, über Falkenstein (Kronberger Straße) fahren muss.

Nach Kronberg kommt man auch über Mammolshain.“ Am ersten Tag seien die Zustände zugegebenermaßen chaotisch gewesen, sagt auch Fachdienstleiterin Suzanne Müller-Hess vom städtischen Ordnungsamt, geht aber auch in ihrer weiteren Aussage konform mit jener ihrer Namenscousine von Hessen Mobil, indem sie festhält, dass die Autofahrer sich an die Situation gewöhnen werden und für sich feststellen, dass es sich bei der Umleitung um die Vollsperrung handelt.

Bereits am ersten Tag war dennoch der Unmut unter den Falkensteinern groß darüber, dass man von Falkenstein in die Innenstadt nun teilweise eine Stunde brauchen würde und dass dies kein Zustand sei. Besonders betroffen sind hier diejenigen, die mit ihren Fahrzeugen vom Oberort auf die abknickende Vorfahrtsstraße stoßen, um entweder links auf der Kronberger Straße in Richtung Oberursel oder Kronberg zu fahren oder aber über die Falkensteiner Straße in die Kernstadt.

Allerdings scheint sich die Situation gemäß der Aussage der Sprecherin von Hessen Mobil tatsächlich nach den ersten Tagen ein wenig entspannt zu haben, denn heute Vormittag konnte die Strecke von Falkenstein nach Königstein zügig passiert werden. Um für zusätzliche Entspannung des Straßenverkehrs, insbesondere auch in der Kronberger Straße in Richtung Falkensteiner Stock zu sorgen, sind entlang der Kronberger Straße auch Halteverbote eingerichtet worden.

Wer in die Stadt möchte, dem wird sicherlich nicht entgangen sein, dass es hier eine weitere Komplikation durch eine bestehende, genehmigte Baustelle im oberen Teil der Falkensteiner Straße gibt. Hier ragen die Absperrung samt eines Dixie-Toiletten-Häuschens ein kleines Stück weit in die Fahrbahn rein, was jedoch ausreicht, ein Hindernis darzustellen, das von den Autofahrern zeitraubend umschifft werden muss. Für den heutigen Donnerstag sei laut Müller-Hess ein Gespräch mit dem Zuständigen für die Baustelle in der Falkensteiner Straße geplant. Und noch eines ist festzuhalten: Während die Autofahrer angehalten sind, über Mammolshain zu fahren, lautet die Regieanweisung für RMV-Busse während der Baumaßnahme über Falkenstein zu fahren. An den beiden von der Baumaßnahme betroffenen Wochenenden wird übrigens die Sperrung samstags und sonntags aufgehoben und der Opel-Zoo kann dann aus beiden Richtungen angefahren werden. Dies gilt ebenso für den Feiertag am 3. Oktober.



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