2.725,03 Euro für Projekte, die krebskranken Kindern helfen

Statt überdimensionalen Scheck gab es für Monika Ceglarz (rechts) vom Verein „Hilfe für krebskranke Kinder Frankfurt“ die mündliche Zusage von Dr. Claudia Hoffmann (Mitte), dass 2.725,03 Euro auf das Vereinskonto fließen werden. Hoffmanns Tochter Caroline, seit 2013 als angestellte Zahnärztin ebenfalls zum Praxisteam zählend und Enkel Theodor sehen als zweite und dritte Generation mit Freude dieser Szene zu. Foto: S. Puck

Königstein (pu) – Bekanntlich benötigt es meist nur einer kleinen zündenden Idee, die auf fruchtbaren Boden fällt und weite Kreise zieht, um gemeinsam Gutes zu bewirken. Einen solchen Geistesblitz hatte vor gut zwei Jahrzehnten die mittlerweile seit neun Jahren mit ihrer Praxis in der Bischof-Kaller-Straße 1a ansässige Zahnärztin Dr. Claudia Hoffmann, als ihr Gedanke Gestalt annahm, ihre Patienten dafür zu begeistern den Recycelwert entfernter Goldkronen und -brücken einem guten Zweck zuzuführen. Der Großteil ihrer Patienten fackelt seitdem nicht lange und unterstützt dieses nachhaltige „Zahngoldprojekt“ aus voller Überzeugung.

Dieser Tage war es wieder einmal so weit, der in den letzten zwölf bis 18 Monaten gesammelte Zahnersatz ging zu einem Betrieb unter dessen Dach die einzelnen Bestandteile wie Keramik, Gold, Silber und Ähnliches herausgelöst wurden und die Ermittlung des Restwerts des Goldes stattfand. Das Ergebnis konnte sich sehen lassen – exakt 2.725,03 Euro schlugen zu Buche. „Das Schöne ist, im Einzelnen sind es ja lediglich wenige Gramm, doch für notleidende Menschen wiegt der alte Zahnersatz unserer Patienten weitaus mehr“, unterstrich Dr. Claudia Hoffmann im Rahmen eines halbstündigen Pressetermins, in dessen Verlauf die Summe offiziell an Monika Ceglarz vom Verein „Hilfe für krebskranke Kinder Frankfurt“ übergeben wurde.

Die frisch gebackene Kronberger Frauenpreisträgerin zählt zu den Gründungsmitgliedern des Vereins und setzt sich seit Jahrzehnten mit Herzblut für dessen Ziele ein. Für dieses vorbildliche Engagement erhielt sie Anfang März die besondere Auszeichnung. Mit großer Freude und warmem Dank nahm sie die Spende entgegen, denn nach wie vor sind eine ganze Reihe Projekte zu stemmen, die krebskranken Kindern und ihren Angehörigen das Leben erleichtern sollen. „Aktuell haben wir mit dem Fertilitäts- und dem Sportprojekt erneut zwei große und wichtige Maßnahmen realisieren können“, berichtete Ceglarz voller Stolz.

Das Fertilitätsprojekt ist erst vor kurzem gemeinsam von der Universitätsfrauenklinik, der Hautklinik und Kinderchirurgie in Frankfurt sowie den international etablierten wissenschaftlichen Projekten Antroprotect und Fertiprotect und der Kinder- und Jugendklinik Frankfurt ins Leben gerufen worden vor dem Hintergrund, dass deutschland- und europaweit inzwischen die Erkenntnis gereift ist, dass es angesichts der guten Überlebensdaten für Kinder und Jugendliche mit Krebserkrankungen eine Pflicht der Kliniken ist, für die Erhaltung der Fruchtbarkeit der ehemaligen Patienten zu sorgen. Es gibt dazu mittlerweile eine Leitlinie der Gesellschaft für Pädiatrische Onkologie und Hämatologie.

„Von 100 an Krebs erkrankten Kindern werden immerhin 85 geheilt – das ist vielen keineswegs präsent“, nannte Ceglarz beeindruckende Zahlen. Umso wichtiger sei es, diesen Kindern und Jugendlichen frühzeitig die Chance zu sichern, nach Heilung der Krankheit eine Familie gründen zu können.

Die entsprechenden Maßnahmen werden aktuell von den Krankenkassen nicht finanziert, sondern dem Bereich des „Lifestyle“ zugeordnet. Die Fachgesellschaften auf nationaler und internationaler Ebene haben sich daher zum Ziel gesetzt, diese Maßnahmen in den Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenkassen aufzunehmen. Daher hat der Verein „Hilfe für krebskranke Kinder Frankfurt“ dieses Projekt vorerst auf zwei Jahre befristet, in der festen Annahme, dass die Kostenträger die flächendeckende Beratung aller Patienten und ihren Familien mit neudiagnostizierten onkologischen Erkrankungen oder vor Stammzelltransplantation für die Kryokonservierung (Einfrierung) von Geweben für notwendige Medikamente im Rahmen des Projektes (für die Stimulation) im Anschluss komplett übernimmt.

Zum anderen gibt es neuerdings ein Sportprojekt im Stammzellenzentrum als wertvollen Beitrag zur Verbesserung der Konstitution der Patienten. „Sportstudenten machen mit Kindern, die lange im Stammzellenzentrum bleiben müssen mit beachtlichem Erfolg Gymnastik oder fahren mit ihnen Rad“, gab Monika Ceglarz Einblick in die dahinter steckende Idee. Weitere Informationen zur Vereinsarbeit auch unter www.kinderkrebs-frankfurt.de.

Mit ihrer Spende unterstützte Dr. Claudia Hoffmann zum wiederholten Mal eine regionale Einrichtung. In der Vergangenheit kamen beispielsweise die Vereine „Frauen helfen Frauen“ und „Bürgerinstitut“ in den Genuss. „Mir ist es ein Anliegen, dass das Geld nicht in dritte Welt geht, sondern in der Nähe bleibt, denn dann kann ich viel besser nachvollziehen, was damit passiert.“ Der Verein „Hilfe für krebskranke Kinder“ war erstmals von der Zahnärztin und ihrem Team ausgewählt worden. Die Zahnarztpraxis Dr. Hoffmann besteht seit 1984. Caritatives Engagement ist sowohl der Praxisinhaberin als auch ihrer seit fünf Jahren mit eingestiegenen Tochter Caroline eine Herzensangelegenheit, sodass die Aktion selbstredend fortgeführt wird.



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