50 Jahre Rotary Club Bad Soden – Königstein

Präsident Peter Gatti (li.), Präsident des Rotary Clubs Bad Soden – Königstein und sein Vorgänger Dr. Herbert Meyer.

Königstein/Bad Soden – Am vergangenen Samstag feierte der Rotary Club Bad Soden – Königstein sein 50-jähriges Bestehen mit 130 Mitgliedern und Gästen, unter anderem zehn Gästen vom rotarischen Partnerclub Le Mans-Bérengère aus Frankreich, im Ascara-Saal des Kempinski-Falkenstein. Der Patenclub, der die Gründung seinerzeit initiierte, war der Rotary-Club Bad Homburg (61 Jahre alt). Ein Vertreter dieses Clubs überreichte als Gastgeschenk eine großzügige Spende in Höhe von 1.500 Euro zur Unterstützung des aktuellen Projektes „Deutschsommer“, eine Idee, die der Rotary Club Bad Soden-Königstein von der Polytechnischen Gesellschaft in Frankfurt übernommen hat.

Auch das Datum der Charterfeier vor exakt 50 Jahren fiel auf einen Samstag. An der Feier am Wochenende, zu der die Bürgermeister der Städte Bad Soden und Königstein, Altenkamp und Helm, Grußworte sprachen, nahmen auch noch drei Gründungsmitglieder teil. Die Rotarier blickten zurück auf rund 2.500 Meetings, denn sie treffen sich unverändert wöchentlich. Das erscheint heute fast als analoger Anachronismus, ist aber ein Element gelebter und gepflegter Freundschaft, das auch die Neu-Mitglieder schätzen. In 50 Jahren hat der Club, zum Teil mit Unterstützung der internationalen, rotarischen Organisation, geschätzt gut eine Million Euro an Geldern für soziale und kulturelle Zwecke hier in der Region und für weltweite Hilfsprojekte aufgebracht. Dazu kommt vielfaches persönliches Engagement.

„Engagement, Freude, Spirit entstehen aus Ideen, Diskussion, Begegnung und der Motivation durch das gemeinsame Handeln. Das alles stellt hohe Anforderungen an den Einsatz von Menschen, die allen Grund haben, ihre Zeit gut einzuteilen. Aber wir glauben daran, dass wir aus der regelmäßigen Begegnung Kraft schöpfen, die uns wirksam sein lässt. Zum Beispiel für unsere sozialen Aktionen, aber auch im besseren Verständnis zahlreicher gesellschaftlicher Sachverhalte, über die wir in unseren Meetings Vorträge hören und diskutieren. Das sind Grenzüberschreitungen in unserem individuellen Arbeitsalltag. Es ist eine Form des Lernens, und jeder hat die Chance, Nutzen daraus zu ziehen und für seinen Verantwortungsbereich bessere Entscheidungen zu treffen,“ so Peter Gatti, Präsident des Clubs seit Juli 2017. Die rotarische Idee sei weiterhin gültig und attraktiv! Die weltweiten gesellschaftlichen Entwicklungen stellen immer neue Herausforderungen dar, so Gatti. Bernward Löwenberg, Clubmitglied, Landrat des Main-Taunus-Kreises a.D. und Festredner des Abends, hob hervor: „Da sind Rotarier, die sich weltweit in über 30.000 Clubs organisieren, auf allen Ebenen gefordert und gefragt. Blicken wir zurück, so ist – als bislang wohl größtes rotarisches Einzelprojekt – der weltweite Kampf gegen Polio hervorzuheben, eine Krankheit, die inzwischen als nahezu ausgerottet gilt. Rotary hat den Kampf vor Jahrzehnten mit 100 Millionen US Dollar angeschoben und bis heute als Organisation 1,7 Milliarden US Dollar zu den insgesamt über 7 Milliarden US Dollar beigetragen.“

Rotary hat eine globale, völkerverbindende Dimension. Jeder Club auf Ortsebene ist ein integraler Bestandteil dieser Organisation, die gemeinsame Werte und Überzeugungen auf der Basis von Vernunft, Verständigung und sozialer Verantwortung teilt, dabei aber vollkommen unpolitisch agiert. Wenn diese Fakten nicht so bekannt sind, dann liegt das vermutlich an der Tatsache, dass Rotary so gut wie keine Skandale produziert. Es geht – aber es macht keine Schlagzeilen, die das Interesse wecken.

Gatti dazu: „Das ist gut so. Denn dann fließt unsere Energie genau und nur dahin, wo sie gebraucht wird, nämlich in den Erfolg unserer Projekte. Und wir kommen trotzdem mit der knappen Zeit unserer Mitglieder zurecht!“ Musikalisch wurde der Abend durch ein Quartett facettenreich gestaltet. Werke von Vivaldi, Bizet, Eric Ewazan (zeitgenössischer amerikanischer Komponist), aber auch von Gulda und Astor Piazzolla kamen – in der Besetzung mit Klavier, Trompete, Cello und Percussion – zu Gehör. Pianistin war Ekaterina Kitaéva, eine bekannte, dem Club verbundene Künstlerin, die zum Teil die Stimmen der anderen Instrumente extra für diesen Abend noch komponiert und arrangiert hatte. An der Trompete bewies David Tasa, vormals erster Trompeter des Frankfurter Museumsorchesters, ebenfalls Rotarier im Club, einmal mehr seine Kunst.



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