Achtbares Remis

Königstein – Auch wenn ein Punkt im Abstiegskampf derzeit nicht wirklich weiterhilft, so gab man sich im Königsteiner Lager am Ende mit diesem zufrieden. Schließlich hatte man mit einer extrem jungen Rumpftruppe einem abgezockten gestandenen Gruppenligateam ordentlich Paroli geboten.

Nach dem lang ersehnten Dreier am Vorsonntag in Enkheim wollte der 1. FC-TSG im Heimspiel gegen den in diesem Kalenderjahr noch sieglosen TuS Merzhausen eigentlich einen weiteren Sieg folgen lassen, um den Anschluss an die Nichtabstiegsplätze herzustellen. Doch die Sorgen waren schon vor dem Spiel groß, schließlich fielen wieder einmal zahlreiche Stammspieler aus. Dies führte dazu, dass insgesamt drei A-Jugendspieler, davon Wrede erstmals von Beginn an und ein Zweitmannschaftsspieler eingesetzt wurden. Bedenkt man dann noch das brutal geringe Durchschnittsalter der Truppe des weiterhin verletzten Trainers Bayram Mechmet, konnte die nachfolgende Leistung gegen das gestandene Gruppenliga-Topteam aus dem Hintertaunus durchaus als sehr achtbar eingestuft werden.

Alles begann mit einem Paukenschlag. Denn schon nach wenigen Sekunden gingen die Hausherren in Führung. Schandry wurde über Rechts steil geschickt, marschierte Richtung Tor, legte quer zurück auf Rachdi und dieser schoss aus 14 Metern ins lange Toreck ein. Merzhausen schien da gedanklich noch in der Kabine zu sein. Nachdem sich dann die Gäste erstmals in der 12. Minute mittels eines 16-Meter-Schusses aus spitzem Winkel durch Julian, bei welchem FC-Keeper Lüdtke zur Stelle war, zu Wort gemeldet hatte, hätte Königstein kurz darauf die Führung ausbauen müssen. Nach tollem Doppelpass mit Matovic war Brandao da Silva über Rechts durch, doch anstatt quer zum mitgelaufenen Rachdi zu legen, versuchte er erfolglos aus spitzem Winkel den TuS-Schlussmann Schmitz mit einem Schuss ins kurze Eck zu überraschen. Die Hausherren hatten das Spiel insgesamt weitestgehend im Griff und mussten doch den Ausgleich verkraften. Denn nach 23 Minuten unterlief der in dieser Situation indisponierte Lüdtke einen langen Einwurf, welcher auf den Kopf von Razai fiel, der nur ins leere Tor einköpfen musste. Fast im Gegenzug brachte Corrado das Kunststück fertig, den Ball aus 50 Zentimetern Abstand zur Torlinie am leeren Tor vorbeizuschießen. Merzhausen verdiente sich anschließend mit zwei gefährlichen Distanzschüssen, welche jeweils knapp am Tor vorbeigingen (Dylong 29., Razai 40.) noch halbwegs das Pausenremis. Dennoch hatte Königstein die klareren Chancen und eine knappe Führung wäre auch nicht unverdient gewesen.

In der zweiten Hälfte baute das Königsteiner Team körperlich nach und nach ab, immerhin kamen einige Spieler zum Einsatz, welche aufgrund unterschiedlicher Gründe keinen Gruppenliga-Rhythmus haben. Dies führte dazu, dass die Usinger nun druckvoller aufspielten. Die erste Chance in Hälfte zwei besaß jedoch Königstein. Nachdem Matovic in der 60. Minute glänzend per Hacke auf Brandao da Silva weitergeleitet hatte, kam dieser frei, aber bedrängt und mit dem schwächeren linken Fuß zum Abschluss, welcher knapp über dem Tor landete. Auf der anderen Seite konnte sich Lüdtke teilrehabilitieren, als er einen Volleyschuss von Dylong aus 16 Metern grandios über die Latte kratzen konnte. Danach plätscherte die Partie ohne weitere Höhepunkte dem Ende entgegen und endete schließlich beim Stande von 1:1.

Unter dem Strich ein nicht ungerechtes Remis, wenngleich die Hausherren dem Sieg aufgrund der besseren Chancen vielleicht ein Stückchen näher waren. Doch ein Torwartfehler zu viel und drei ausgelassene Topchancen verhinderten diesen. Dennoch eine mehr als ordentliche Leistung des jungen Teams, welches aufgrund der sonstigen Ergebnisse auch keinen erheblichen tabellarischen Rückschlag erlitt. Insofern überwog am Ende die Zufriedenheit über eine ordentliche Leistung gegenüber den verpassten drei Punkten.

Aufstellung 1. FC -TSG Königstein

Mark Lüdtke – Vincent Schandry, Benjamin Sejdovic, Sanny Abubakari, Sebastian Fay (Kapitän) – Vito Corrado, Dennis Wrede (72. Lukas Loeffler), Fajes Fazel Sasa Matovic – Estefanio Brandao da Silva (Jun Sub Byun), Sami Rachdi (74. David Rosato)

Trainer: Till Sommerfeld (in Vertretung des verletzten Bayram Mechmet).



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