AG Kulturlandschaft: Wiesen müssen fürs Parken tabu sein

Königstein (kw) – Die Wiesen müssen tabu sein, fordert die AG Kulturlandschaft Königstein-Kronberg e.V. Das jüngste Verkehrsgutachten zum Opel-Zoo, das in der vergangenen Sitzung des Königsteiner Bauausschusses vorgetragen wurde, bringe nach Sicht der AG keine neuen oder erfreulicheren Erkenntnisse. Als Basis für das Zahlenwerk dienten drei Frühjahrstermine, an denen nur an einem Tag überdurchschnittlich viele Besucher den Opel-Zoo aufsuchten. Und nur weil die zum Parken freigegebenen Wiesen trocken waren, sei der Bedarf an Parkplätzen ausreichend gedeckt gewesen. Die Parkplätze reichen demnach für rund 4.700 Gäste. Dennoch gebe es immer wieder Klagen, dass viele Parker sich verkehrswidrig aufstellen, ungeschickt parken, Absperrbänder ignorieren, die geschützten Wiesen beschädigen sowie Fußgänger und den freien PKW-Verkehr erheblich behindern.

Nur an wenigen Spitzentagen im Jahr, führte der Verkehrsplaner Frank aus, gebe es einen zusätzlichen Bedarf an 250 bis 300 Parkplätzen. Als Erweiterungspotenzial wurden unter anderem vier Alternativen vorgeschlagen: Der Bau eines Parkhauses, eine geringe Erweiterung des Waldparkplatzes, die Einrichtung eines Shuttle-Busses und eine Befestigung und Markierung der Wiesenbehelfsparkplätze, wie die konkret ausfallen könnte, blieb offen. Da der Vortragende Verkehrsplaner davon ausging, dass die Errichtung eines Parkhauses, das auf ca. 2 Millionen Euro Herstellkosten geschätzt wird, sich für den Opel-Zoo nicht rechne und auch die Alternativen Waldparkplatz, Shuttle-Bus oder ein Parkleitsystem sich als nicht realisierbar erwiesen, schien dem Vortragenden die Alternative einer „Befestigung“ der Wiesenbehelfsparkplätze am sinnvollsten.

Bei allen Vorschlägen sei allerdings in keinster Weise der Schaden an der Natur berücksichtigt worden, sagt die AG Kulturlandschaft. Es sei einzig und allein um weitere Nutzungsflächen für Autos gegangen, die zunehmend das einst schöne Tal verschandeln und die Kulturlandschaft zerstören würden.

Angesichts der nach Auffassung der AG Kulturlandschaft in den vergangenen Jahren ungehemmten Ausbreitung des Opel-Zoos, was auch die Anlage üppiger Bauten umfasste, fordert die AG, dass der Opel-Zoo zum Schutz der Wiesen ein Parkhaus errichtet. Um das Parken auf den Wiesen grundsätzlich zu unterbinden, müsse dieses den Besuchern selbstverständlich kostenlos zur Verfügung stehen und vorrangig genutzt werden. Wenn der Opel-Zoo offenbar in der Lage sei, ein kostspieliges Elefantenhaus und weitere Bauten zu errichten, werde er auch in der Lage sein, ein Parkhaus zu finanzieren oder dafür die entsprechenden Gelder zu generieren. Es könne nicht sein, dass zugunsten des wirtschaftlichen Erfolgs kulturhistorisch bedeutsame Landschaft und Natur missbraucht werde. Insofern wehrt sich die AG Kulturlandschaft gegen jeden Bodenverbrauch der Wiesen bzw. lehnt eine Befestigung der Wiesenbehelfsparkplätze grundsätzlich ab.



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