Königstein/Kronberg (kw) – Die sogenannte Vandalismusliste des Opel-Zoos mit Vorkommnissen auf dem Zoogelände ist nach wie vor geheimnisumwittert – und das weckt die Neugier der ALK. Zwar habe Zoo-Direktor Dr. Thomas Kauffels in der Lokalpresse den Vorwurf der Geheimniskrämerei zurückgewiesen, er habe aber nicht viel zur Erhellung des Sachverhalts beigetragen, bemängelte der ALK-Stadtverordnete Andreas Colloseus.
Nachdem die TZ berichtet hatte, dass die Lis- te des Zoos „in den Magistraten beider Städte zugänglich“ sei, hatte ein Stadtverordneter im Magistratsbüro der Stadt Königstein angefragt, wie diese Liste wo eingesehen werden könne. Dies hatte zur Folge, dass sich ein Mitarbeiter der Stadt Königstein beim Opel-Zoo erkundigte und von Zoo-Direktor Dr. Kauffels die Auskunft erhielt, „dass seitens des Opel-Zoos keine weitere Einsichtnahme in die Liste gewünscht wird. Der Artikel sei so zu verstehen, dass den Magistratsmitgliedern beider Städte die Liste zur Kenntnis gegeben worden sei und die übrigen Mandatsträger sich bei ihren jeweiligen Magistratsmitgliedern darüber informieren könnten“.
Mit dieser Haltung trage der Zoo-Direktor nichts zur Erhellung bei, so Colloseus. Nach Meinung der Aktionsgemeinschaft Lebenswertes Königstein (ALK) sei dies nach wie vor eine unnötige Geheimniskrämerei. Im Magistrat sei die Liste des Zoos lediglich während einer Sitzung herumgereicht und anschließend vom Bürgermeister wieder einkassiert worden. Notizen hätten nicht gemacht werden dürfen.
Selbst ALK-Vertreter im Magistrat der Stadt Königstein mit hervorragendem Gedächtnis konnten auf Fragen ihrer Kollegen nur sehr spärlich Auskünfte über Einzelheiten der mehrseitigen Liste geben. Es sei allenfalls klar, dass die aufgelisteten Vorfälle zum Teil viele Jahre zurückliegen und nicht nur am öffentlichen Philosophenweg, sondern auch innerhalb des Zoogeländes stattgefunden hätten. Dabei seien nicht nur auf Zootiere bezogene Vorfälle aufgeführt worden, sondern auch Vorkommnisse wie die Beschädigung von Futterautomaten oder das Aussetzen von Meerschweinchen im Zoo.
Die ALK erinnerte daran, dass eine Änderung des Bebauungsplans mit der vom Opel-Zoo angestrebten Schließung des Philosophenwegs auch der Zustimmung der Königsteiner Stadtverordnetenversammlung bedarf. Wenn Zoo-Direktor Kauffels die gewählten Volksvertreter nur derart spärlich mit Informationen versorge, er aber andererseits immer wieder die Liste zur Begründung seiner Absicht heranziehe, dann müsse er sich nicht wundern, wenn er mit seinem Verhalten die Bereitschaft zur Zustimmung von Seiten der Königsteiner Stadtverordneten nicht unbedingt fördere.