Aufbruchsstimmung für Königstein und kein Schreckensszenario

Der Leserbrief des ehemaligen Kurdirektors Rainer Kowald in den vergangenen Wochen in der Königsteiner Woche („Heilbäderverband verlässt Königstein, Imageverlust für den Kurort“, Ausgabe Nr. 27/2016, Seite 8), der den Umzug der Geschäftsstelle des Hessischen Heilbäderverbandes HHV von Königstein nach Wiesbaden als „Imageverlust für den Kurort“ beklagt, wirft bei unserer Leserin Sonja Bernhardt, Falkenstein, einige Fragen auf.

Im Leserbrief ist deutlich der Hintergrund der Personalfragen rund um die Königsteiner Kur GmbH zu spüren. Rainer Kowald zieht bewusst die Parallele zu seiner Amtszeit in Königstein und der seiner Nachfolgerin heute. Ich lerne also, dass es bereits zum zweiten Mal zu Auseinandersetzungen im gleichen Verwaltungssegment gekommen ist, und zum zweiten Mal hat ein Bürgermeister getan, was er für richtig hielt.

Sollen wir Bürger denn wirklich glauben, dass wegen des Weggangs der Geschäftsstelle des HHV nun die Stadt Königstein ihren „Werbeetat für die Zukunft wieder kräftig anheben (muss), um weiter am Kur- und Tourismusmarkt zu bleiben“?

Ich glaube nicht, dass der Briefkopf des HHV und die internen Sitzungen des Verbandes in Königstein dazu beigetragen hat, eine Eintrittskarte mehr im Kurbad zu verkaufen oder eine zusätzliche Eintrittskarte an der Burg. Oder sind die Teilnehmer dieser Sitzungen etwa in Königstein baden gegangen? Wenn eine Geschäftsstelle einer hessischen Kommune so viel Image bringt wie behauptet, warum ist der HHV nicht wieder nach Bad Homburg gegangen oder zu einer anderen hessischen Bad-Kommune, die sich sicherlich um die Ehre reißen?

Da hat Wiesbaden wirklich Glück gehabt. Die Weltkurstadt Wiesbaden wird wohl mit der Ankunft der Geschäftsstelle des „HHV“ nun im Gegenzug ihren Tourismusetat senken können angesichts dieses Imagezugewinns!

Für die betroffene derzeit noch ehrenamtliche Geschäftsführerin des HHV Almut Boller ist nach öffentlicher Aussage des Verbandschefs doch bereits gesorgt: Sie wird, laut Pressebericht im April 2016, dann eben hauptamtliche Geschäftsführerin des HHV.

Ich denke, dass es vielmehr so ist, dass der HHV der Stadt Königstein dankbar sein muss für die jahrelange Gastfreundschaft und nicht umgekehrt. Schade, dass ein ausgewiesener Fachmann des Tourismus aus Königstein seinen Mitbürgern Angst macht, statt neue Ideen oder kreative Vorschläge zu präsentieren. Wir können in Königstein eigentlich gut Aufbruchsstimmung gebrauchen und nicht die Prophezeiung drohenden Tourismus-Elends. Erfolgversprechende Themen wären gut, besser noch ein wegweisendes umfassendes Konzept. Und woran bitte konnte ich bisher den Imagegewinn für Königstein dank des HHV im Kurbadbüro erkennen?



X