Bar oder mit Karte?

Königstein (kw) – Die Möglichkeiten, im Geschäft oder Restaurant seine Rechnung zu begleichen, sind nach Angaben des Pressedienstes der Postbank so vielfältig wie nie. Zwar bevorzuge die Mehrheit der Deutschen immer noch Scheine und Münzen als Zahlungsmittel. Dennoch gewinnt bargeldloses Bezahlen vor allem bei Jüngeren an Beliebtheit.

Die Deutschen lieben Bargeld. Im Durchschnitt bezahlen sie Geldbeträge bis zu 226 Euro in Münzen und Scheinen. Jeder Achte (12 Prozent) zählt sogar Beträge von über 1.000 Euro in bar auf die Ladentheke. Und wiederum jeder Achte (13 Prozent) behauptet, seine Rechnungen ausschließlich mit Bargeld zu begleichen. Dies ergibt eine aktuelle TNS-Emnid-Umfrage im Auftrag der Postbank. Weitere Ergebnisse zeigen, dass vor allem Männer und Westdeutsche eine Schwäche für Bares haben, während Frauen und Ostdeutsche eher eine Bezahl-App, Debit- oder Kreditkarte nutzen.

Mit Karte, bitte!

Generell bargeldlos zahlen lediglich vier Prozent der Bundesbürger – wohl auch, weil dies in Deutschland kaum möglich ist. Anders als in vielen skandinavischen Ländern, in denen sogar die Spende in der Kirche via Bankkarte geleistet werden kann, sind elektronische Bezahlsysteme hier nicht flächendeckend verbreitet. Das Brötchen beim Bäcker kann man ohne Bares kaum bezahlen. Davon abgesehen begleicht die Mehrheit der Deutschen oft nur höhere Beträge bargeldlos. Laut Postbank Umfrage zückt der Durchschnitt erst bei einem Betrag von über 195 Euro sein Plastikgeld oder nutzt die Banking-App auf dem Smartphone. Trotzdem sind viele Befragte von den Vorteilen des bargeldlosen Bezahlens überzeugt. 43 Prozent schätzen daran, dass man nicht dafür sorgen muss, genug Bargeld dabeizuhaben; 37 Prozent sehen einen Sicherheitsvorteil darin, nicht mit prall gefüllter Brieftasche unterwegs sein zu müssen, und 30 Prozent meinen, dass man ohne Scheine und Münzen schneller bezahlen könne.

Smart zahlen

„Auch wenn sich die deutsche Bargeldliebe hartnäckig hält, ist bargeldloses Bezahlen die Zukunft“, meint Martina Brand von der Postbank. „Die heute unter 40-Jährigen stehen diesen Zahlweisen deutlich aufgeschlossener gegenüber und tendieren dazu, auch kleinere Rechnungsbeträge mit Karte oder via Smartphone zu begleichen.“ Beispielsweise bezahlt jeder zehnte 30- bis 39-Jährige (10 Prozent) Beträge von unter zehn Euro am liebsten bargeldlos. Eine Innovation, die den Durchbruch bringen soll, ist die NFC-Technologie („Near-Field-Communication“, übersetzt: „Nahfeldkommunikation“). Dank dieses Funkstandards muss eine Bank- oder Kreditkarte nicht mehr in das Bezahlterminal eingesteckt werden. Es reicht, sie dicht davorzuhalten. Der Clou: Das Bezahlen funktioniert auch mit dem Smartphone. Außerdem entfällt bei Beträgen von unter 25 Euro die Eingabe der PIN oder die Legitimation durch Unterschrift.



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