Bergziegen wollen hoch hinaus beim Jedermann-Rennen am 1. Mai

Einige Mitglieder des Teams „Bergziege“ um den Königsteiner Tindaro Orifici (li.) Foto: privat

Königstein
(el) – 10.000 Kilometer reißt Tindaro Orifici selbst runter, wenn er in die Pedalen seines Bikes steigt, um seinem liebsten Hobby nachzugehen. Ein Freizeitsport, wie ihn Tausende von Menschen im Taunus ebenfalls mit Begeisterung ausüben. Als der gebüertige Königsteiner vor drei Jahren die Idee hatte, Menschen, die Spaß am Radfahren haben, zusammenzuführen, schlug die Geburtsstunde für die Bergziegen. Dabei handelt es nicht etwa um eine in unseren Gefilden heimische Spezies, sondern vielmehr um ein Radfahrteam, das je nach Laune und Wetter aus 30 bis 50 Fahrern besteht und das nun auch wieder beim Jedermann-Race im Rahmen des Rennens rund um den Finanzplatz Eschborn antreten wird. Einen Showdown der besonderen Art wird es auch diesmal wieder am berühmt-berüchtigten Mammolshainer Berg geben. Hier trennt sich erfahrungsgemäß die Spreu vom Weizen, auch beim Jedermann-Rennen, für das das Team Bergziege gleich drei Fahrer stellt, die die Berechtigung haben, überhaupt am Mammolshainer Berg mit seinem hohen Schwierigkeitsgrad „klettern“ zu gehen.

Orifici ist einer von ihnen und er freut sich bereits auf die Herausforderung, für die er das ganze Jahr über hart trainiert hat. „Ich hab eigentlich immer im Sattel gesessen, nur nicht bei glatten Straßen“, sagt er. Und wenn es dann doch aufgrund der Witterung nicht gegangen sei, dann habe das Fitness-Studio gerufen. Hier sei Kraft-Training angesagt.

Die Radfahrgemeinschaft – als solche würde man das Team Bergziege verstehen, das nicht etwa ein Verein ist, sondern ein loser Zusammenschluss Gleichgesinnter. Allerdings eint sie ihre Ambition, Siege bei diversen Jedermann-Rennen in Deutschland einzufahren, was viele von ihnen bereits getan haben. Das Management und die Organisation des internationalen Teams, dem auch drei Frauen angehören, liegen in den Händen von Tindaro Orifici, dem es schon immer aufgefallen ist, dass man im Taunus die schönsten Berge und Tourenprofile direkt vor der Tür hat, dafür aber keine eigenen Radsportvereine. Dank der Bergziegen kommt jetzt alles in Bewegung. Das habe auch damit zu tun, dass immer mehr 30- bis 40-Jährige Gefallen an diesem Sport finden, der sozusagen das Joggen, das früher ganz oben auf der Beliebtheitsskala rangierte, abgelöst hat.

Das Training und die gemeinsame Fahrt durch den abwechslungsreichen Taunus erfolgt in loser Absprache, in erster Linie über die sozialen Medien bzw. Facebook und die eigene WhatsApp-Gruppe. „Wer hat Zeit und Bock?“, wird dann in die Runde gefragt, bis ein Termin steht. Auch gegen Fremdenfeindlichkeit haben sich die Bergziegen bereits erhoben, als sie zwei Jahre in Folge und zuletzt im Sommer 2015 beim „Rad Race“ auf dem Feldberg mit 500 weiteren Teilnehmern zum Bergzeitfahren antraten und dabei ihrem Namen alle Ehre machten.

Bei all den positiven Aspekten, die man mit dem Radfahrsport verbinde, sei es auch eine glückliche Fügung, dass man im Mercedes Autohaus Falter einen Trikotsponsor gefunden habe. Nun laufen die Vorbereitungen auf das Rennen rund um den Finanzplatz Eschborn, das bekanntlich am 1. Mai stattfindet und den Zuschauern an der Strecke und an den Bildschirmen wundervolle Eindrücke vom Taunus vermittelt.

Das sei eine gute Werbung für die Region, freut sich Orifici schon auf das Startsignal, das leider im vergangenen Jahr aufgrund einer drohenden Terrorgefahr nicht ertönen konnte. Trotz der Absage habe man sich dann als Team präsentiert, um ein Zeichen zu setzen, so der Radfahr-Ethusiast, der sich freut, dass man mit 13 Fahrern beim Jedermann-Rennen das größte private Team stellen werde. Schließlich soll sich das harte Training für das härteste Jedermann-Rennen auszahlen, das den Aktiven besonders am Feldberg und beim Schlussspurt in Mammolshain so einiges abverlangt.

In der nächsten Zeit werde man also noch mehr von den Radfahrern aus dem Taunus hören, da ist sich der Königsteiner sicher. Jetzt wüssten schließlich alle, die diesem Sport nachgingen, wie man sich treffen könne. So soll der Kreis der Aktiven weiter ausgebaut werden. Jeder, der Spaß am Fahren hat, kann beitreten. Der Wunsch besteht auch, dass das Ganze noch internationaler ausgerichtet wird. Orifici könnte sich vorstellen, dass man auch als eine Art Zugpferd für die Region auftritt, indem Radsport-Begeisterten Reisen in den Taunus in Verbindung mit der Ausübung ihres Sports angeboten werden. Wer Interesse hat, die Bergziegen für sich zu entdecken, der kann sich per E-Mail an Tindaro Orifici unter tindaro[at]orifici[dot]eu wenden.

Eines der erklärten Ziele der nächsten Zeit ist es, das Jedermann-Rennen zu gewinnen, bis da hin wird auch weiterhin die Philosophie gelten „Wir entscheiden zusammen“.



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