Betreuungspersonal gesucht: Eltern fühlen sich im Stich gelassen

Im Namen der Elternvertreter des Städtischen Kindergartens Wirbelwind formuliert die Elternbeiratsvorsitzende Sonja Breustedt die Sorgen bezüglich der aktuellen und zukünftigen Betreuungssituation:

Grund zur Entspannung gibt es hinsichtlich der Betreuungseinrichtungen in der Kernstadt auch diese Woche nicht. Im Gegenteil – jeder Tag, der ohne vielversprechende Bewerbung vergeht, lässt nicht nur die Schließung einer Kindergartengruppe nach den Sommerferien, sondern auch eine Verschärfung der Betreuungssituation im Hort wahrscheinlicher werden.

Als Elternvertreter sind wir seit Mitte Januar mit dem Problem mangelnder Betreuungsplätze permanent befasst. Zunächst stand die kurzfristige Schließung des katholischen Hortes zum Sommer 2017 im Raum, dann folgte die Mitteilung, dass zwei Erzieherinnen den Kindergarten verlassen. Erfreulicherweise hat die katholische Kirche signalisiert, dass eine Fortführung bis 2018 möglich ist. Dafür bedanken wir uns ganz herzlich.

Doch für die Fortführung wird ebenfalls Personal benötigt. Die Stadt Königstein sucht nun für Hort und Kindergarten insgesamt vier Fachkräfte. Leider nicht auf allen einschlägigen Jobportalen. Kostenpflichtige Anbieter scheinen hier ausgespart worden zu sein. Ein Punkt, den wir als Elternvertreter mehrfach vorher angesprochen hatten. Doch offensichtlich soll das Geld für teure Stellenanzeigen gespart werden. Wir fühlen uns nicht nur von den Verantwortlichen im Stich gelassen, wir können auch nicht nachvollziehen, weshalb hier am falschen Ende gespart wird. Die Eltern sind auf die Kindergarten- und Hortplätze angewiesen und auch ihren Arbeitgebern gegenüber verpflichtet. Sollten keine ausreichenden Plätze nach den Sommerferien zur Verfügung stehen, kann das für die betroffenen Eltern ernsthafte berufliche Konsequenzen haben! Immerhin stünden ohne Personaleinstellung potentielle Kindergartenkinder und Erstklässler auf der Straße.

Erstaunlich, wie Bürgermeister Helm angesichts möglicher Elternklagen noch so gelassen dem Problem entgegen sieht. Immerhin haben Eltern von Kindergartenkindern einen Rechtsanspruch. Für die Eltern der Hortbewerber gibt es zwar tatsächlich keinen individuell einklagbaren Anspruch, jedoch ist die Kommune auch hier verpflichtet, ausreichend Hortplätze zur Verfügung zu stellen. Sie ist darüber hinaus sogar verpflichtet, einen mittelfristigen Bedarfsplan aufzustellen. Ob es ihn gibt, wissen wir nicht, aber es sei jetzt schon darauf hingewiesen, dass nächstes Jahr noch mehr Kinder einen Hortplatz benötigen werden. Ein Ziel, was wohl langfristig nur mit einem Kindergartenneubau, der eine Erweiterung des jetzigen Hortes ermöglicht, zu erfüllen ist. Ein Versprechen, das uns Eltern schon seit Jahren gegeben wird! Bis zu einem möglichen Neubau des Kindergartens, von dem zum jetzigen Zeitpunkt nicht klar ist, ob er überhaupt kommen wird, benötigt der Hort dringend eine weitere Übergangslösung. Hieran sollte mit Hochdruck gearbeitet werden. Es sei auch daran erinnert, dass viele Parteien vor einem Jahr bei der Kommunalwahl versprochen hatten, sich um den Hortausbau zu kümmern.

Wir appellieren an Herrn Bürgermeister Helm, die Verantwortlichen in der Stadtverwaltung und an alle Stadtverordneten, sich ihrer Verantwortung bewusst zu werden!



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