Bitteres Lehrgeld bezahlt

Königstein (kw) – Das Gruppenliga-Comeback des 1. FC-TSG Königstein nach sechsjähriger Abstinenz ist zunächst einmal „in die Hose gegangen“. 0:3 hieß es nach 90 Minuten gegen die FG Seckbach, die eine recht ausgeglichene Partie durch ihre größere Cleverness und Entschlossenheit für sich entscheiden konnte.

Fast 200 Zuschauer hatten bei bestem Fußballwetter den Weg auf den „Altkönigblick“ gefunden, um das runderneuerte Team von Königsteins neuem Trainer Simon Mohr im ersten Heimspiel zu begutachten. Gleich fünf der neun verpflichteten Neulinge hatte Mohr in seine Anfangsformation eingebaut und es bedurfte nicht erst dieses Spieles um zu erkennen, dass die Mannschaft noch Zeit braucht, um sich einzuspielen und gewisse Automatismen zu entwickeln.

Erkennbar war aber auch, dass der 1. FC-TSG sicherlich das Potenzial hat, um sein Saisonziel „Klassenerhalt“ zu erreichen, zumal ja auch noch einige Akteure am Sonntag fehlten. Schmerzlich vermisst wurde insbesondere der neu gekommene Torjäger Andreas Eifert (Urlaub), denn sein Torriecher hätte sicher in der einen oder anderen vielversprechenden Aktion zu einem Königsteiner Erfolgserlebnis führen können, wo ganz einfach der finale Abnehmer in der Mitte fehlte.

Die FG Seckbach, die vor der Saison eine hohe Fluktuation zu verzeichnen hatte, war trotzdem noch gespickt mit etlichen Hochkarätern in Form ehemaliger gestandener Ober- und Verbandsligaspieler, die denn auch aus ihren relativ wenigen Torgelegenheiten nahezu das Optimum herausholten und zum jeweils günstigen Zeitpunkt zuschlagen konnten.

Als wenige Minuten vor dem Seitenwechsel alles auf eine „Nulldiät“ zur Halbzeit hindeutete, zeigten die Gäste erstmals ihre Cleverness, als sie mit einem blitzschnell ausgeführten Freistoß in die Schnittstelle der Königsteiner Abwehr das gesamte Defensivverhalten der Gastgeber als blauäugig aufdeckten und der enteilte Veisoglu zum 1:0 traf. Blauäugig, weil es keinem Königsteiner Spieler im Mittelfeld in den Sinn gekommen war, die sich abzeichnende schnelle Ausführung des Freistoßes durch ein „Davorstellen“ zu ver- oder behindern.

Auch nach dem Wechsel, als die nun schwung- und druckvolleren Gastgeber ihre beste Phase hatten, war es die Elf aus dem Frankfurter Nordosten, die durch einen überraschenden, aber eiskalt abgeschlossenen Konter in die Drangperiode des 1. FC-TSG hinein ihren Vorsprung auf 2:0 ausbauen konnte. Absender war wiederum Veisoglu. Auch wenn sich die Mohr-Truppe nie hängen ließ, alles versuchte und auch noch den einen oder anderen Torabschluss für sich verbuchen konnte, so hatte man nun doch zu keiner Zeit das Gefühl, das Spiel noch einmal drehen zu können. Stattdessen resultierte aus einem weiteren Konter in der 92. Minute das 0:3, als Maach mittels Schuss an den Innenpfosten einen abermaligen Konter vollendete.

Letztendlich kann man von einem Sieg der erfahreneren und effizienteren Mannschaft sprechen. Der 1. FC–TSG Königstein musste trotz relativ paritätischer Spielanteile bitteres Lehrgeld zahlen, denn das letztlich deutliche 3:0 entspricht dem Spielverlauf sicherlich nicht. Positiv hängen bleibt die Erkenntnis, dass der noch nicht komplette Aufsteiger einer etablierten und ambitionierten Gruppenliga-Mannschaft jederzeit gewachsen war und demnach konkurrenzfähig scheint, wenngleich an der Durchschlagskraft in der Offensive noch kräftig gefeilt werden muss.

Aufgrund des verzerrten Spielplans greifen die Kur- und Burgenstädter nun erst wieder am vierten Spieltag (Sonntag, 24. August, um 15 Uhr) ins Geschehen ein, wenn man in die Wetterau zum SV Nieder-Wöllstadt reist. Doch am kommenden Sonntag (15 Uhr) steht vorher noch das Kreispokalspiel am Kirdorfer Wiesenborn beim Kreisoberligisten SGK Bad Homburg an.

Der 1. FC-TSG spielte mit:

Christian Bös, Mirko Könen (88. Timo Bös), Renato Moreira, Robert Scheithauer, Alexander Weigand, Sascha Wobbe, Alexander Schmied, Kai Grossheim, Timo Schwarzer, Michael Figueiredo (79. Marcus Neugebauer), Ünal Özdemir. Im Kader, aber nicht eingesetzt: Dennis Pereira (Ersatztorwart), Martin Schuhrk, Maximilian Losgar.



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