Demokratische Kultur im Fokus – Neujahrsempfang der CDU

Annette Hogh (vorne 2. v. l.) und Alexander Hees (vorne rechts) ehrten langjährige Parteimitglieder beim Neujahrsempfang der Königsteiner CDU im Haus der Begegnung.

Foto: Schleer

Königstein (cas) – Beim diesjährigen Neujahrsempfang der Königsteiner CDU konnten Parteivorsitzende Annette Hogh und Stellvertretender Parteivorsitzender Alexander Hees neben Landtagsabgeordneten Jürgen Banzer, Landrat Ulrich Krebs, Bürgermeister Leonhard Helm und anderen Mitgliedern des Magistrats auch Alterspräsident Prof. Dr. Heinz Riesenhuber begrüßen.

Mit dem Neujahrsempfang sieht die CDU den Startschuss für ein neues politisches Jahr gegeben, bei dem 2017 eine Vielzahl von komplexen Themen auch im Hinblick auf die Europäische Union im Vordergrund stehen. Nach einem Jahr wie 2016, das geprägt wurde durch den Brexit, die anhaltende Flüchtlingsproblematik und die andauernde Finanzkrise wird 2017 insbesondere auf die bevorstehenden Wahlen in Deutschland und in anderen europäischen Ländern geschaut, bei denen EU-kritische und populistische Parteien auf dem Vormarsch sind. Hogh identifizierte in ihrer Rede zwei der wichtigsten Kernprojekte, die vor großen Herausforderungen stehen. Zum einen gehe es um den gemeinsamen europäischen Währungsraum, der auf einem wackligen Fundament stehe. Zum anderen hätte der massive Flüchtlingsstrom die Defizite des Schengen-Raums und das Fehlen einer gemeinsamen europäischen Asylpolitik offengelegt. „Krisen haben auch dazu geführt, dass die Mitgliedsstaaten sich zusammenrauften und dass es die Union weiterentwickelt hat. Aber dennoch nagen die derzeitigen Krisen heftig an dem Fundament der Europäischen Union“ erklärt die Vorsitzende. Hogh sieht die CDU in der Pflicht, sich weiter vehement für die Europäische Union einzusetzen.

In Bezug auf die anstehende Bundestagswahl gab Hogh Ausblick auf die nächsten Monate, in denen die Königsteiner CDU gemeinsam mit dem Bürgermeister von Bad Soden, Norbert Altenkamp, für die CDU in den Wahlkampf ziehen wird.

In Königstein konzentriert sich die CDU 2017 auf den Bau des städtischen Kindergartens, die Sanierung des Kurbades und auf die Erarbeitung eines modernen Verkehrskonzeptes für Königstein. Hogh dankte der Stadt Königstein und dem Freundeskreis Asyl für das Engagement bei der Integration der Flüchtlinge in Königstein. Weiterhin dankte sie den Königsteiner Bürgerinnen und Bürger für die Interaktion in der Vergangenheit. Zudem wünschte sie sich für das kommende Jahr, weiterhin im Gespräch mit den Bürgerinnen und Bürgern zu bleiben, auch zu streiten und die politische Auseinandersetzung, die die Demokratie ermögliche, zu nutzen.

Mit der demokratischen Wirklichkeit setzte sich dann auch Gastredner Riesenhuber auseinander. Nach einer Zusammenfassung der positiven Ergebnisse der Großen Koalition in der endenden Legislaturperiode – nämlich die steigende Anzahl der Arbeitsplätze, die damit einhergehende niedrige Arbeitslosenquote, das Wirtschaftswachstum und die konkurrenzfähigen deutschen Unternehmen am Weltmarkt, die Exportüberschüsse erwirtschaften – blickt er auf die politische Landschaft in den europäischen Nachbarländern und in Deutschland.

Natürlich gäbe es Situationen beim Bestehen einer Großen Koalition, aber auch innerhalb einer einzigen Partei, die den demokratischen Prozess schwer nachvollziehbar machten. Dennoch mache gerade das Ausdiskutieren einzelner Streitpunkte die Demokratie aus und bringe tragfähige Mehrheitsentscheidungen hervor. Festzuhalten ist jedoch die Veränderung in der Gesellschaft und die der Meinungsbildung. Mit dem Hinweis auf „den postfaktischen Zustand“, welcher einen Moment darstellt, der keine tatsächlichen Fakten mehr zulässt, sondern aufgrund einer gefühlten Wirklichkeit auch unterstützende Unwahrheiten zulässt, „bildet sich eine seltsame Art des vordemokratischen Gesprächs“. Aber „es gibt noch Raum für Vernunft und das persönliche Gespräch“, so Riesenhuber. „Wenn wir wirklich demokratische Kultur vor Ort weiterentwickeln und pflegen, dann erweist es sich als stabil“, so Riesenhuber.

Für den musikalischen Rahmen sorgte während der Veranstaltung die Königsteiner Musikschule. Unter der Leitung von Garnet Gien beeindruckten die jungen Musiker Harry Song, Angelina Knoppe, Arthur Hennig, Erika Song, Benjamin Reiter und Janni Laakso das Publikum.

Im Anschluss an die Reden nahm Hogh die Ehrungen langjähriger Mitglieder vor. Geehrt wurden für 20 Jahre Mitgliedschaft Peter Hettlage und Dr. Christof Loch. Für 25 Jahre: Andreas B. Becker, Marlies Gehrunger, Irmgard Heber, Lieselotte Majer-Leonhard, Katja Metz und Renate Radizi. Für 30 Jahre: Hubertus Fabry. Für 40 Jahre: Dr. Paul Joh. Fischer, Helga Menn und Annette Wieandt. Für 45 Jahre: Hans-Joachim Decani, Dr. Walter Greisner, Dr. Wolf-Dietrich Loose, Dr. Walther Sambeth, Klaus Schwope, Antonius Thiemeyer. Für 50 Jahre Gerhard Heere und Hermann Groß. Für 55 Jahre: Ehrenfried Wilke. Für 60 Jahre: Hans Trautmann.



X