Deutsches Feuerwehr-Ehrenkreuz in Silber für Christoph Schwarzer

Mit diesem Ausblick wäre der Balkon im Rathaus sicher auch eine gute „Feuerwache“ – bislang dient er aber als Ort für offizielle Termine. Diesmal haben sich viele Feuerwehrkameraden hier versammelt, um Christoph Schwarzer (Bildmitte mit Frau Heike) zum Feuerwehr-Ehrenkreuz zu gratulieren – und ihn als stellvertretenden Stadtbrandinspektor zu verabschieden. Die Tätigkeit als Pressesprecher will er aber noch fortsetzen, dafür danken wir in der KöWo-Redaktion dem – auch hier ehrenamtlichen – Kollegen ganz besonders. Foto: Friedel

Königstein (hhf) – Waren Sie, liebe Leser, schon einmal bowlen in Oberstedten? Dann wissen Sie, was Bürgermeister Leonhard Helm meinte, als er sagte, als Unternehmer hätte er gewiss genug anderes zu tun, denn der Center ist ein bedeutender Teil der beruflichen Tätigkeit von Christoph Schwarzer, gewissermaßen sein Kind von Grundsteinlegung an.

Trotzdem hat der gebürtige Königsteiner sein „Feuerwehrgen“ nie verleugnen können und sich über 40 Jahre für die hiesigen Kameraden engagiert, die letzten zehn davon als stellvertretender Stadtbrandinspektor. In der Nähe des runden 60. Geburtstages und nicht mehr in Königstein wohnhaft hat er zu Beginn des Jahres hier aber angefangen, kürzer zu treten und den Weg für Nachfolger Stefan Freund frei gemacht. Davon abgesehen bleibt er der hiesigen Freiwilligen Feuerwehr aber erst einmal erhalten, soweit aus der Nachbargemeinde möglich, und wird auch weiterhin als Pressesprecher fungieren.

Dennoch hatte Bürgermeister Leonhard Helm nun die traurige Pflicht, Christoph Schwarzer als Amtsträger zu verabschieden, „ein besonderer Akt, denn es gibt nicht so oft Wechsel in der Führung der Freiwilligen Feuerwehr.“ In langen Jahren guter Zusammenarbeit hat sich der Hauptbrandmeister auch im bürokratischen und organisatorischen Bereich als stets bereiter „Helfer, wenn Not am Mann ist“ ausgezeichnet. Dafür ging der Dank der Stadt an Christoph Schwarzer und auch an seine Frau Heike, die es mit ermöglichte, dass ihr Gatte einen „erheblichen Teil seines Lebens eingebracht hat.“

Da, wo andere ihr Leben gegeben haben, war Christoph Schwarzer auch aktiv – nach dem Anschlag auf das World-Trade-Center hatte er eine Sammlung von Direkthilfen in Höhe einiger hunderttausend Euro für die Kameraden in New York organisiert und damit bleibenden Eindruck jenseits des großen Teiches hinterlassen: „Dieses Zeichen der Solidarität vergisst unsere Nation nie“, versprach ihm der amerikanische Botschafter damals.

Nun zeigte auch der Deutsche Feuerwehr-Verband, dass er Solidarität nicht vergisst und verlieh Christoph Schwarzer für „hervorragende Leistungen“ das deutsche Feuerwehr-Ehrenkreuz in Silber. Während Kreisbrandinspektor Carsten Lauer die seltene Auszeichnung überbrachte, bedankte er sich auch persönlich noch einmal für den Einsatz des Königsteiners beim Hessentag in Oberursel 2011, hier hatte Schwarzer bei der Präsentation der Feuerwehr maßgeblich mitgeholfen.

Dass man auch im Ehrenamt ab und zu „eine Attacke fahren“ muss, bescheinigte schließlich Stadtbrandinspektor Heiko Martens, und: „Wir waren ein tolles Team.“ Und dass Christoph Schwarzer auch attackieren kann, gibt er gerne zu: „Wo es nötig ist, muss man seine Meinung sagen und auch dazu stehen.“ Dann wissen die Kameraden immerhin, woran sie sind und können klar damit umgehen. Und dieser direkte Weg führt meist auch wieder zur Versöhnung, solange persönliche Animositäten nicht die Oberhand gewinnen, denn „wir können nur zusammen!“ Diese Gemeinschaft wurde schließlich mit allerlei Geschenken besiegelt und dann ging man gemeinsam essen. Und was speist man bei der Feuerwehr? – Flammkuchen...



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