„Duo Gnadenlos“ und „Königstänzer“: Zwei Eigengewächse der Königsteiner Fassenacht

Engagieren sich für die Königsteiner Fassenacht: Nicole Hülsmann (v. li.), Katja Laska und Ela van der Heijden. Foto: Schemuth

Königstein (el) – So mancher Mann zittert innerlich vor ihren Sprüchen und so manche Frau krümmt sich vor Lachen, wenn diese beiden ihr Zwiegespräch führen. Faschingszeit in Königstein bedeutet demnach auch wieder Bühne frei für das „Duo Gnadenlos“, das seit 2012 aus den Königsteinerinnen Ela van der Heijden und Nicole Hülsmann besteht. Mitglieder im Königsteiner Narrenclub waren beide lange bevor sie selbst vor Publikum aufgetreten sind. In früheren Tagen bestand jedoch die Teilnahme an Fassenacht darin, die im Verein aktiven Kinder zu ihren Auftritten zu schminken, zu fahren, zuzuschauen und vieles mehr. „Man muss mit Karneval aufwachsen“, ist Ela van der Heijden überzeugt, was wiederum eine Erklärung dafür sein könnte, warum es dem Narrenclub derzeit an Nachwuchs, gerade in der Altersgruppe von 15 bis 40 Jahren, fehlt. Dabei gehört das „Duo Gnadenlos“ fast schon zu den alten Hasen und ist an sich eine Erfolgsstory, die sich einfach entwickelt hat, ohne dass die Hauptfiguren darauf Kurs genommen hätten.

Dabei haben die beiden Mütter stets auf eigenes Material zurückgegriffen, das sie sich selbst erarbeitet und vorher im eigenen Umfeld erprobt haben. Auf das letztjährige Pippi-Langstrumpf-Motto folgt in diesem Jahr eine Auseinandersetzung mit einem scheinbar philosophischen Thema – „Wiedergeburt“ – aber der Beiname „sonstige Pannen“ lässt schon erahnen, dass es sich dabei wieder um einen Angriff auf die Lachmuskeln handeln wird, wenn die beiden die Bühne einnehmen und sich gegenseitig mit ihren Dialogen anstacheln. Einen ersten Probelauf für das neue Programm hat es bereits Ende Januar vor illustrem Publikum in Mainz gegeben. Dort war man zur „Funzelsitzung“ der Jocus Garde geladen worden – eine Ehre, auf die sich ein jeder Fassenachter durchaus etwas einbilden kann. „Natürlich werden wir unseren Auftritt noch für das Königsteiner Publikum ein wenig umstricken, damit auch lokale Themen eingebaut werden können“, sagt Nicole Hülsmann als Autorin der meisten Dialoge. Am kommenden Samstag, 11. Februar, 19.11 Uhr, ist es soweit: Dann legen die beiden gnadenlosen Damen los zur großen Sitzung des Narrenclubs, auch bekannt als „Die Plasterschisser“. Und auch, wenn die Texte einmal nicht so sitzen, wie sie sollten, ist das für die beiden mittlerweile erfahrenen Fassenachterinnen kein Beinbruch. Ela weiß: „Ich vergesse gerne mal meine Texte, dann improvisiere ich einfach.“

Im ersten Jahr ihrer karnevalistischen Aktivitäten war noch eine gewisse Unsicherheit vorhanden. Fragen, wie „können wir das so bringen?“ standen im Raum. Mittlerweile sind die beiden gefragte Gast-Stars auf so mancher Sitzung in der näheren und fernen Umgebung. Früher mussten die Auftritte noch akquiriert werden, heute wird man gefragt. Und so gibt es auch ein Wiedersehen mit den beiden bei der „Ladies Night“ in Kronberg am 10. Februar, einen Tag, bevor sie in Königstein in den Ring steigen.

Für Lampenfieber, mit dem Ela van der Heijden noch nie habe kämpfen müssen, bleibt ohnehin keine Zeit. Denn die beiden Frauen haben zusammen mit Katja Laska, die die Garde des Narrenclubs („Die Königstänzer“) trainiert, eine weitere, wichtige Aufgabe übernommen: Unter Hochdruck arbeiten sie an der Kulissen-Dekoration für die große Sitzung. Die steht unter dem fantasievollen Motto „Helden der Kindheit“, das jede Menge Anregung zum Kreativsein bietet. Dass James Bond, dessen Beine gerade aus einer Styropor-Platte herausgelötet werden, noch keinen Oberkörper hat, stört hier keinen. Viel wichtiger ist gerade, dass sich Nicole Hülsmann darauf konzentrieren kann, dass sie saubere Konturen herausarbeiten muss. Dazu sollen noch weitere „Helden“, wie etwa Heidi oder Paulchen Panther entstehen, damit auch an jede gedacht ist, deren Kindheit schon ein wenig zurückliegt.

Auch Katja Laska hat arbeitsintensive Tage hinter sich und dabei ist sie hochmotiviert und mit viel Spaß dabei. Wie so oft, war es der „Kollege Zufall“, der ihr zu dieser Aufgabe verhalf. Der eigene Sohn hatte schon bei den Minis, eine weitere Gruppe des Narrenclubs, getanzt und nun fehlte eine Trainerin für die Garde. Sie wurde angesprochen, zögerte nicht lange und trainiert nun die talentierte Truppe, die aus vier Mädchen und einem Jungen besteht. Als Choreografin steht der schautanz erfahrenen Trainerin, die auch noch dazu bei den Resi-Dancers des Narrenclubs mittanzt, Viktoria Pfaff zur Seite. Die Disziplin der Garde ist der Gardetanz Marsch. Trainiert wird immer freitags in der Turnhalle der Königsteiner Grundschule von 18.30 bis 20 Uhr. Besonders stolz sind die Königstänzer auf ihre neuen Kostüme, die von der Familie Brütting und Lotte Fischer gesponsert wurden. Neue Mittänzer sind übrigens stets willkommen und können vorab per E-Mail unter garde[at]plaschi[dot]de Infos bei Katja Laska einholen.

Und was macht das „Duo Gnadenlos“? „Wir wollen auch weiter überall auftreten, wo es uns Spaß macht“, versichern Nicole Hülsmann und Ela van der Heijden, dass sie noch lange nicht ans Aufhören denken, so lange sie so viel Freude daran haben, sich übereinander lustig zu machen. Ein Umstand, der sich jedoch nicht im Geringsten negativ auf die Freundschaft der beiden auswirkt. Dabei ergänzen sich die Freundinnen perfekt. Während Ela die Ruhige ist, fällt es Nicole oft schwer vor sprudelnder Ideen innezuhalten. Und auch das Publikum ziehen sie mit ihrer Energie sofort in ihren Bann. „Wenn wir merken, dass der Funke übergesprungen ist, dann interagieren wir auch mit dem Publikum“, freuen sich beide schon auf das nächste Intermezzo im Rahmen der aktuellen Kampagne. Und so viel ist sicher: Es wird in Königstein sein, so dass der nächste Angriff auf die Lachmuskeln vorprogrammiert ist.

Sie sind mit Spaß und Begeisterung dabei und trainieren wöchentlich: die „Königstänzer“ des Narrenclubs.
Foto: Fuchs

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