Einzelhändler und Autohäuser machen mobil für Einkaufsstadt

Stets ein Magnet im Kurpark zum Frühlingsfest des Vereins für Handwerk und Gewerbe in Königstein (HGK): die Autoschau, die sich nicht nur auf den Kurpark erstreckte, sondern auch noch den Kapuzinerplatz mit einbezog. Foto: Schemuth

Königstein (el) – Im Gegensatz zu den Radfahrern, die sich am 1. Mai im strömenden Regen vier Mal den Mammolshainer Berg hochquälen mussten, hatten einen Tag zuvor die Einzelhändler in Königstein alle Trümpfe in der Hand. Petrus hatte wieder einmal seine schützende Hand über den verkaufsoffenen Sonntag des Vereins für Handwerk und Gewerbe (HGK) gelegt und so war der Tag von vornherein mit Sonnenschein gesegnet, was schon mal eine hervorragende Voraussetzung und Grundlage für gute Geschäfte darstellt. Bereits pünktlich zum Startschuss des Verkaufsoffenen um 13 Uhr füllte sich die Fußgängerzone zusehends mit Interessierten, die das gute Wetter nutzten, um die vielen Angebote direkt vor ihrer Haustür zu nutzen. Einmal im Jahr bildet die Königsteiner Autoschau im Kurpark mit dem verkaufsoffenen Sonntag einen wichtigen Synergie-Effekt, der zudem der Kurstadt als Visitenkarte dienlich ist. Schon in der Frankfurter Straße gab es die ersten Aha-Effekte für Autoliebhaber, allerdings waren diese nostalgischer Natur. Hier hatte der ADAC Ortsclub Königstein einige Modelle ausgestellt, an die man sich noch gerne erinnert. Wie zum Beispiel den Opel Ascona oder aber den guten alten Klassiker: den VW Beetle, der in bonbonfarbenem Rot und mit Picknick-Korb auf dem Rücksitz ausstaffiert von Hermann-Josef Lenerz zur Verfügung gestellt wurde. Wenige Meter von diesen „neuen“ Oldtimern entfernt wachten die Mitglieder des DRK-Ortsverbandes über das Wohlergehen der Besucher des verkaufsoffenen Sonntags. Dieser Dienst an der Allgemeinheit muss auch mal Erwähnung finden. Denn während andere den ganzen Sonntag über ihrem Müßiggang nachgehen, opfern die DRK-Mitglieder ihre kostbare Freizeit, die sie sicherlich auch anders hätten verbringen können. Von der Frankfurter Straße ging es auf direktem Wege in die Fußgängerzone, wo erst mal Orientierung das Gebot der Stunde lautete. Denn Feinkost Noy und das Obsteck hatten wieder einmal dafür gesorgt, dass die Flaniermeile auch zur kleinen Genusszone wurde und zum Verweilen einlud. Präsenz verbunden mit sozialem Engagement zeigten auch wieder die Mitglieder des Lions Clubs Königstein, die mit einem gut frequentierten Weinstand mitten im Geschehen vertreten waren. Mitunter hatte man den Eindruck, als hätte sich ganz Königstein zum Treffen in der Fußgängerzone verabredet. Nur in der Kirchstraße, die sonst auch Teil des Geschehens an solchen verkaufsoffenen Sonntagen ist, waren Attraktionen und Angebote Fehlanzeige. An der Schnittstelle zwischen vorderer Hauptstraße und Kirchstraße angekommen, schaute man leztere hinunter und suchte vergeblich nach optischen Anziehungspunkten, die einen vielleicht dazu animiert hätten, die Straße hinunter zu schlendern. Des einen Freud, des anderen Leid, wie man so schön sagt, und das trifft sicherlich auch in diesem Fall zu, denn man nahm den Leerstand wahr und setzte seinen ausgedehnten Sonntagsspaziergang einfach in der hinteren Hauptstraße fort, wo es auch einiges zu entdecken gab.

Auf dem Rückweg machte das Treiben in der Kurparkpassage neugierig auf mehr und man ließ sich davon animieren, seinen Rundgang im Kurpark fortzusetzen, was für den einen oder anderen sicherlich das Ziel Nummer eins gewesen sein dürfte, verkörpert die Autoschau doch sicherlich einen großen Publikumsmagneten. Rund um den Kurbrunnen ist der angestammte Platz vom Autohaus Marnet, das wieder einmal mit den neuesten VW- und Audi-Modellen vertreten war. Hier wurde die wertvolle Zeit dazu genutzt, außerhalb der jeweiligen Autohäuser mit Interessierten ins Gespräch zu kommen. Andere wiederum steuerten den Marnet-Open-Air Standort ganz gezielt an. An der anderen Flanke des Kurparks präsentierte sich das Mercedes Autohaus Senger.

„Diejenigen, die mitgemacht haben, waren alle sehr zufrieden“, sagt HGK-Vorstandsmitglied Martin Neubeck, der ebenfalls beim Rundgang durch die Innenstadt am Sonntag festgestellt hat, dass die Menschen zudem sehr entspannt wirkten. Er selbst hatte auch vor dem eigenen Geschäft ein Gewinnspiel angeboten bzw. es galt zu schätzen, wie viele Golfbälle sich in einem Glas befanden. Sage und schreibe 17 Menschen hätten den Nagel genau auf den Kopf getroffen. Auch die Beteiligung der vier Autohäuser – Marnet, Mercedes Senger, B & K (BMW) und das Toyota Autohaus Nix – hätten den Verkaufsoffenen in Königstein zum Anziehungspunkt gemacht. Das Feedback habe gezeigt, dass die Besucher es auch geschätzt hätten, dass sie ganz stressfrei die Hauptstraße entlang flanieren konnten. Geschiebe und Gedränge habe es nicht gegeben.

Das Erstaunliche laut Neubeck: So manch einer nutze den Verkaufsoffenen als Visitenkarte und stelle den Umsatz zunächst mal hintenan, denn dieser, so das Kalkül, werde sich schon einstellen. Diesmal habe es sich jedoch anders verhalten: Für viele habe sich der Umsatz jetzt schon rentiert, sagt Neubeck, der sich noch gut an das letzte Frühlingsfest vor einem Jahr erinnern kann, als es sogar geschneit hatte und folglich die Bilanz hinterher auch ein wenig schlechter als erhofft ausgefallen war.



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