Entschuldigung unaufrichtig?

Unser Leser Ulrich Boller, Kronberger Straße, Königstein, greift in seinem Schreiben die Replik von Bürgermeister Helm (KöWo vom 4. Januar, Seite 10) zum Leserbrief in der Ausgabe vom 21. Dezember (Seite 6), erschienen unter der Überschrift „Wahlkampf im Gotteshaus?“ auf:

Glaubhaft trägt eine Bitte um Entschuldigung nur derjenige vor, der den Adressaten dieser Bitte nicht zugleich unqualifiziert attackiert oder belehrend zurechtweist. Nicht der Fehler ist mitunter entscheidend, sondern der Umgang damit. Bürgermeister Leonhard Helm trat während eines Festgottesdienstes in der Marienkirche – sicher nicht nur zum Ärgernis der Leserbriefautorin Anne Busch-Engelmann – in einer als aufdringlich und deplaziert empfundenen Kleidung auf.

Das, und nichts anderes hat Frau Busch-Engelmann in ihrem angemessen formulierten und nicht nur ihr aus dem Herzen sprechenden Leserbrief in der KW vom 21. Dezember 2017 thematisiert. Die Aussage des Bürgermeisters, die Autorin des Leserbriefs habe „es vorgezogen damit an die Öffentlichkeit zu gehen – um wohl ihrerseits Wahlkampf mit der Kirche zu machen“ (KW vom 4. Januar 2018), erscheint dagegen nicht nur sachlich unzutreffend. Der unübersehbar genervte und beleidigte Duktus seiner Replik entkleidet die „Entschuldigungsbitte“ vielmehr jeder Aufrichtigkeit und Glaubwürdigkeit.



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