„Expedition Custine – Rheinland-Pfalz, Hessen und die gescheiterte Freiheit 1792/93“

Hochtaunus (kw) – Nach der Premiere in Mainz kommt die Ausstellung „Expedition Custine“ anlässlich des 225. Jahrestages des Einzugs der französischen Revolutionäre nun nach Oberursel in die Waldgarage am TIZ. Ganz in der Nähe wurden einst im selben Jahr die Custine-Schanzen angelegt.

Zur Historie: Im Frühherbst 1792 marschierte ein französisches Revolutionsheer unter General Adam-Philippe de Custine vom Elsass aus nahezu ohne Widerstand bis in das Gebiet des heutigen Hessen. Von Darmstadt über Frankfurt, die Wetterau und bis an die Lahn hieß es für wenige Wochen „Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit“. Zwei Ziele verfolgte Frankreich: Zum einen sollte die junge Republik mit ihren Errungenschaften vor ihren Grenzen verteidigt werden. Aber es galt auch das Angebot, sich dieser neuen Gesellschaftsordnung anzuschließen und die Grundlage für vom Volk gewählte Parlamente zu schaffen – weg von der Ständegesellschaft und den feudalen Vorrechten. Das Motto dieses Feldzugs lautete: „Krieg den Palästen, Friede den Hütten“. Doch Custine scheiterte an seinem Ziel, der Region die neuen Ideen nahezubringen (und später auch am Frieden in den vom Heer geplünderten Hütten, Anm. d. Red.).

Die Ausstellung würdigt das Ereignis zum Jubiläumsjahr erstmals in ihrem gesamten geografischen Ausmaß rechts des Rheins. Ein ungewöhnliches Ausstellungsstück unter den Exponaten ist sicherlich eine Guillotine mit einer Fallhöhe von vier Metern. Die Ausstellung ist vom 22. Oktober bis 2. November zwischen 10 und 16 Uhr zu sehen, der Eintritt ist frei.

Eröffnet wird die Schau mit einer Vernissage am Sonntag, 22. Oktober, um 11 Uhr von Landrat Ulrich Krebs. Mit einem Vortrag sowie einer kleinen Führung gibt der Historiker Dr. Mark Scheibe einen Einblick in das Thema. Auch dürfen sich die Besucher auf eine Artillerievorführung sowie auf einen kleinen Imbiss aus der Revolutionszeit freuen.



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