Fachstelle für Demenz legte Jahresbericht 2017 vor

Inzwischen geht die Beratungsstelle von über 4.100 Erkrankten im Landkreis aus.

Foto: privat

Hochtaunus (kw) – Die Beratungsstelle „Fachstelle Demenz für den Hochtaunuskreis und die Stadt Bad Homburg“ legte in der jüngsten Sitzung des Kreisausschusses ihren Jahresbericht vor. Inzwischen geht die Beratungsstelle von über 4.100 Erkrankten im Landkreis aus. „Es ist wichtig, dass ältere Menschen auch zukünftig eine bedarfsgerechte Versorgung vor Ort erhalten, damit sie so lange wie möglich Zuhause leben können. Dazu möchte die Fachstelle Demenz auch zukünftig ihren Beitrag leisten“, sagte die Sozialdezernentin und Kreisbeigeordnete Katrin Hechler.

Die gemeinsame Fachstelle Demenz von Landkreis und Stadt Bad Homburg wurde 2008 als zentrale Informations- und Koordinationsstelle gegründet und blickt mittlerweile auf ein zehnjähriges erfolgreiches Wirken zurück. Aus dem umfangreichen Jahresbericht von 2017 ist ersichtlich, dass insgesamt 399 Anfragen an die Fachstelle gerichtet wurden, davon konnten 338 Beratungskontakte, also konnten rund 85 Prozent telefonisch oder schriftlich beantwortet werden. 61 Beratungen fanden in der Fachstelle beziehungsweise bei Hausbesuchen statt und beinhalteten eine umfassende Analyse der Situation mit einer Beratung über vorhandene Hilfsmöglichkeiten. Die Wohnorte mit den meisten Anfragen waren hauptsächlich Bad Homburg (136), Oberursel (56), Friedrichsdorf (37), dicht gefolgt von Neu-Anspach (33).

Die Zahl der Beratungen zeige, dass die Beratungsstelle seit dem Start zunehmend an Bekanntheitsgrad gewonnen habe. Die Anlässe, das Beratungsbüro aufzusuchen sind vielfältig. Viele Bürger setzen sich schon frühzeitig mit der häuslichen Versorgung auseinander, sind überlastet und benötigen im frühen Stadium eine Beratung, wie eine mögliche Unterstützung in der eigenen Wohnung aussehen kann. Meist ist aber ein konkretes Problem oder eine komplexe Problemlage der Anlass zum Besuch der Fachstelle für Demenz. In den Beratungsgesprächen werden dann verschiedene Lösungsmöglichkeiten gemeinsam erarbeitet und Hilfsangebote aufgezeigt.

In der Beratung steht immer die psychosoziale Situation im Vordergrund. Selbstverständlich werden auch Hausbesuche und bei Bedarf wiederholende Beratungsgespräche angeboten. Wie in den Jahren zuvor hat die Beratungsstelle sich zum Ziel gesetzt, die Öffentlichkeitsarbeit und die Netzwerke breiter auszubauen. Eine Zusammenarbeit mit den ehren- und hauptamtlichen Diensten, die Information der Bürgerinnen und Bürger im Landkreis und auch über die Region hinaus, sind für die Beratungsstelle wesentlich. Im Hochtaunuskreis arbeiten die Hilfsorganisationen in der AG Demenz der Stadt Bad Homburg und der AG Demenz Usinger Land zusammen. Zudem besteht eine gute und intensive Zusammenarbeit mit Fachkräften aus Kliniken und Ambulanzen im Demenzforum des Kreises.

Im Rahmen des Runden Tisch Demenzforum wurden im Jahr 2017 insgesamt fünf Sitzungen der Arbeitsgruppe organisiert, die im Landratsamt stattgefunden hatten. Über die genannten Aktionen hinaus fanden Einzeltermine in unterschiedlichen Einrichtungen statt, durch die neue Kontakte geknüpft und die bestehenden vertieft werden konnten. Das Demenzforum veranstaltete zusammen mit der Fachstelle Demenz einen Ehrenamtstag zum Thema „Geben und Nehmen im Ehrenamt“.

Zentrale Anlaufstelle

„Das vergangene Berichtsjahr zeigt, dass die Beratungsstelle weiterhin gut angenommen und die Anzahl der Beratungen gegenüber 2016 leicht steigend sind. In den zehn Jahren seit Eröffnung der wichtigen Fachstelle für Demenz hat sich die gemeinsame Einrichtung von Landkreis und Stadt bei den Bürgern etabliert und ist zu einer zentralen Anlaufstelle für alle Fragen zum Thema ‚Demenz‘ geworden. Positives Feedback und Weiterempfehlungen zeichnen die gute Arbeit aus“, sagte Katrin Hechler.

„Die Fachstelle bietet unabhängige, kostenfreie und fachlich hervorragende Beratungsarbeit und ist damit für viele Bürger die mit dem Thema Demenz konfrontiert sind zu einer wichtigen Unterstützung geworden“, unterstrich die Stadträtin Lucia Lewalter-Schoor. Die Diagnose „Demenz“ lasse Betroffene und Angehörige zunächst ratlos zurück. Wie soll es weitergehen? Schaffen wir das? Welche Hilfen gibt es? „Auf alle diese Fragen kann die Fachstelle individuell eingehen und Hilfestellung leisten. Auch wenn es keine Patentlösungen gibt, so ist die Beratungsstelle doch ein unverzichtbarer Baustein der psychosozialen Hilfe in Bad Homburg und dem Hochtaunuskreis“, betonte die Stadträtin abschließend.

Die Fachstelle Demenz ist per E-Mail an monika.schmucker[at]hochtaunuskreis[dot]de, Telefonnummer 06172-9995161 erreichbar. Termine erfolgen nach telefonischer Absprache.



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