Forellenweg: Bedenken der Anwohner werden ignoriert

Unser Leser Otto Ullrich, Friedrich-Stoltze-Straße 13b, Königstein, kritisiert den Umgang der Stadt und des Kreises mit den Interessen der Anwohner in unmittelbarer Nähe einer geplanten Flüchtlingsunterkunft im Forellenweg.

Vor Monaten hat sich die Aktionsgemeinschaft Forellenweg gebildet, die die Interessen der Bürgerinnen/er und der Asylsuchenden vertritt. Diese engagierten Bürger haben immer wieder mit den Fraktionen, Herrn Bürgermeister Helm, der Kreis-Sozialdezernentin Frau Hechler, den zwei Investoren, deren Namen nicht genannt sein darf, und der Kirche den Dialog gesucht sowie konstruktive Lösungen vorgeschlagen.

Auf dem Betriebsgelände der Lackiererei der Firma Römer soll weiterhin eine Massenunterkunft für 166 Asylsuchende gebaut werden. Geplant sind 8,4 Quadratmeter pro Asylsuchenden inklusive Gemeinschaftsräume. Zum Vergleich: Auf dem Nachbargelände des Altenheims Haus St. Raphael leben 84 alte Bewohner auf 16 Quadratmeter pro Person im Zimmer ohne Gemeinschaftsräume.

In der Magistratssitzung vom 18.2.2016 haben sich alle Fraktionen einstimmig für eine Unterkunft von unter 100 Asylsuchenden ausgesprochen. Ebenso wurde ein aktuelles Umweltgutachten befürwortet, da auf dem mit Altlasten belasteten Grundstück nun Menschen einziehen sollen. Das Umweltgutachten vom 20.7.2011 bezieht sich auf die industrielle Nutzung des Geländes und nicht auf den Bau einer Massenunterkunft mit Menschen.

Fakt ist: Es ist von öffentlichem Interesse, dass ein neues Umweltgutachten 2016 erstellt wird, wenn auf dem mit Altlasten belasteten Gelände Menschen untergebracht werden sollen. Es ist ein Gebot der Menschlichkeit, Asylsuchende nicht neuen Gefahren (Asbest, PCB und Schwermetallen) an Leib und Seele auszusetzen. Wer dies ignoriert, handelt grob fahrlässig. Wirtschaftliche Interessen sollten hier nicht Priorität haben.

Das Ziel sollte sein, Asylsuchende so unterzubringen, dass eine Integration auch möglich ist. Die Nachbarschaft und die Aktionsgemeinschaft hatten in einer Unterschriftenaktion mit 232 Stimmen einer Unterkunft für 50 Personen zugestimmt. Dies ist eine realistische Größe zur Integration.

Das Handeln unseres Bürgermeisters Helm, wie auch des Kreises, vertreten durch Frau Hechler, erscheint mir keine vertrauensbildende Maßnahme im Umgang mit mündigen Bürgern. Es ist jetzt an der Zeit, dass der Bürgermeister wieder mit den Bürgern kooperiert und nicht an ihnen vorbei entscheidet.



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