Königstein – 35 Minuten lang konnten der Außenseiter aus Königstein dem Spitzenreiter SV FC Sandzak aus dem Frankfurter Norden Paroli bieten, ehe die Gäste innerhalb von nur fünf Minuten das Spiel für sich entschieden. Königsteins Coach Mechmet Bayram hatte personell wieder mehr Optionen. So rückten Sabic und Matovic nach ihren Erkältungen wieder in die Startelf. In dieser gab zudem Fal sein Debüt.
Der FC kam recht ordentlich in die Partie, hatte keine Mühe, das hohe Tempo des Tabellenführers mitzugehen. So konnte man die Serben mit einer disziplinierten Defensivarbeit lange vom eigenen Tor fernhalten, während man nach vorne einige ordentliche Ansätze zeigte. Allerdings fehlten hierbei zumeist die Abschlüsse bzw. die letzten Pässe kamen nicht an. Sandzak hatte zunächst lediglich zwei Halbchancen zu verzeichnen, so schoss Mastilovic aus kurzer Distanz genau auf die Hände von Celik (15.), welcher zehn Minuten später noch einen 25-Meter-Flachschuss entschärfte. Zwingend gefährlich war das nicht und so fiel das 0:1 in der 35. Minute absolut aus dem heiterem Himmel. Zu diesem Zeitpunkt waren die Hausherren sogar das etwas aktivere Team. Doch dann setzte Derlek zu einem Tempodribbling in zentraler Position an, ließ mehrere Königsteiner stehen wie Slalomstangen, um den Ball dann aus 18 Metern in den Winkel zu hämmern. Tolles Tor, doch die viel zu passiven Königsteiner standen hier auch nur Spalier. Und zeigten sich danach geschockt. Nur fünf Minuten später konnte man einen feinen Schnittstellenpass auf Mastilovic nicht verhindern, welcher Celik freistehend aus kurzer Distanz keine Chance ließ. Der FC befand sich nun völlig im Tiefschlaf, stand defensiv aus nicht ersichtlichen Gründen in dieser Phase völlig neben sich. So konnte nur eine Minute später Mastilovic mit dem Ball am Fuß locker flockig die komplette Königsteiner Hintermannschaft überlaufen und zum 0:3 einschießen. Zum Glück war kurz darauf Halbzeit. Allerdings war allen Anwesenden klar, dass gegen ein Topteam wie Sandzak der Kuchen normalerweise gegessen sein dürfte.
Nichts desto trotz rissen sich die Kur- und Burgenstädter nach Wiederanpfiff noch einmal zusammen und versuchten zumindest die Aufholjagd. So setzte Fal per Kopf eine Rodriguez-Ecke knapp über das Tor (48.). Fünf Minuten später schoss Sabic aus 16 Metern knapp vorbei. Doch durch die Offensivbemühungen boten sich den spielstarken Gästen natürlich Räume. Torschüsse von Cakovic und Sabotic (56., 59.) verfehlten ihr Ziel in der Folge knapp. Dann war wieder die Mannschaft aus dem Taunus dran, doch Sandzak-Torwart Nurkovic wehrte Sabics 18-Meter-Schuss mit einer tollen Flugparade ab. Die noch zwingenderen Chancen hatte aber Sandzak. Sabotic verfehlte das freie Tor volley aus kurzer Distanz (64.). Gleiches Missgeschick passierte auch Cakovic (75.) und nochmal Sabotic (92.). Das Ergebnis hätte hier durchaus in die Höhe geschraubt werden können (92.). Zumal man kurz vor Schluss mit etwas Überheblichkeit eine weitere gute Chance vergab, als man sich schon durchkombiniert hatte und dann mehrfach immer wieder den Ball im Sechzehner hin und her schob, bis am Ende Celik den längst fälligen Torschuss über die Latte lenkte. Immerhin, dies bestraften die Gastgeber mit dem Ehrentreffer. Winter köpfte eine Sabic-Ecke (87.) zum 1:3 ein. Sabic selbst war zuvor noch aus 16 Metern erneut an Nurkovic gescheitert, der eingewechselte Topf köpfte die anschließende Ecke über das Tor (66.).
So stand es am Ende 1:3. Sicher ein verdienter Sieg der Gäste, aber möglicherweise vermeidbar. 35 Minuten lang hatte man das Gefühl, es könne vielleicht eine Sensation in der Luft liegen. Doch dann genügten fünf Minuten Tiefschlaf, um eine abgebrühte und spielstarke Mannschaft wie Sandzak mal eben mit 3:0 in Führung zu bringen. Die Königsteiner Unkonzentriertheiten wurden hier eiskalt bestraft.
Sei‘s drum, jetzt gilt es, die Kräfte zu bündeln und am kommenden Sonntag (14.30 Uhr) in einem weiteren Heimspiel den offensiv starken VfB Friedberg zu schlagen, um einigermaßen beruhigt in die Winterpause gehen zu können.
Aufstellung 1. FC-TSG Königstein
Can Celik – Benjamin Sejdovic, Fatih Jäger (Kapitän), Sebastian Fay (70. Ashkan Asadian Ghaferokhi), Dennis Winter – Lukas Bosansky (64. Vito Corrado), Murat Oezbek, Muhamed Sabic, Alwin Fal (56. Samir Topf), David Rodriguez – Sasa Matovic; Trainer: Bayram Mechmet.