Gardetanz, Büttenreden und ein steppendes Burgfräulein

„Die Mamas“ mit ihrem Froschtanz. Foto: Scholl

Königstein (gs) – Bunt „behütete“ Damen und als Seebären oder Gentleman mit Zylinder verkleidete Herren gaben sich beim Seniorenfasching im Katholischen Gemeindezentrum in Königstein ein fröhliches Stelldichein. Die bunte und fröhliche Faschingsdekoration, verantwortet von Peter Langer, trug ihr Übriges dazu bei, dass die anwesenden Herrschaften sich in bester Feierlaune befanden und die Stimmung besser nicht hätte sein können. Nachdem Gerhard Heere in gewohnt eloquenter Weise diesen fröhlichen Faschingsnachmittag eröffnet hatte, sorgten die fleißigen Helferinnen des Vereins „Bürger helfen Bürgern“ für das leibliche Wohl ihrer verkleideten Gäste und versorgten diese faschingsgerecht mit Kaffee und Faschingkreppeln, während Heinz Eichhorn, ein wirkliches Urgestein der Königsteiner Faschingskultur, die Gäste mit stimmungsvollen Schlagern unterhielt. Liebevoll umsorgt und durch Kaffee und Kuchen gestärkt, konnten die Faschingsjecken sich nun ganz auf das Sitzungsprogramm konzentrieren. Das Organisationsteam unter der Federführung von Carmela Schneider (Stadt Königstein), Wiltrud Post (DRK Königstein), Ursel Grobien (Caritas) und Angelika Rupf (Bürger helfen Bürgern e.V.) hatte ganze Arbeit geleistet und ein wunderbares Programm für die Königsteiner Senioren zusammengestellt. Während noch der Kaffee auf dem Tisch stand, unterhielten die „Plaschi Minis“ die fröhlichen Gäste mit einer bemerkenswerten Tanzeinlage, die sehr gut beim Publikum ankam. Auch der letzte Gast war nun sicher in Faschingsstimmung gekommen, was auch nicht zuletzt Heinz Eichhorn an der Orgel zu verdanken war, der in den Pausen seine Zuhörer mit Schlagermedleys und Faschingsmusik bestens unterhielt.

Zu einer richtigen Faschingsveranstaltung gehören auch Büttenredner – oder besser Büttenrednerinnen! Beate Bank aus Schneidhain begeisterte ihre Zuhörer mit der intensiven Schilderung einer äußerst ereignisreichen Fahrradtour, die großen Zuspruch unter den Gästen fand und dementsprechend mit einem großen Applaus belohnt wurde. Natürlich gab es auch kleine Orden für alle Künstler und Tänzer/-innen dieses Nachmittags. Günter Post hatte die Orden selbst entworfen und Gerhard Heere durfte sie an die Stars des Nachmittags verteilen. Durch das bisherige Programm in Faschingslaune versetzt, zogen etwa die Hälfte der anwesenden 70 Gäste in einer spontanen Polonaise durch den Saal, die Schlager laut mitsingend und dem Anschein nach allerbester Stimmung. Nach derart viel Bewegung war eine Stärkung angebracht, so dass die fleißigen Helferlein damit begannen, ihre Gäste mit einem Gläschen Wein und kleinen Salzbrezeln zu verwöhnen.

Der anschließende Gardetanz der Plaschis begeisterte die Gäste ebenso wie der darauf folgende Besuch des amtierenden Königsteiner Burgfräuleins Isabella I. mit ihrem Gefolge. Wer nun denkt, die Damen würden in ihren wunderschönen Kleidern einfach nur „gut aussehen“, hatte damit zwar auch Recht, aber es war nur die halbe Wahrheit. Die drei Damen konnten auch wunderbar tanzen und wer hat sonst schon die Möglichkeit, das Königsteiner Burgfräulein samt Gefolge steppen zu sehen? Als Tanzeinlage war dies sicher schwer zu toppen, als jedoch im Anschluss Moritz Grafe aus Schneidhain seine Büttenrede hielt und das begeisterte Publikum in die Geheimnisse eines Schuhputzers einweihte, blieb kaum ein Auge trocken.

Der junge Mann ist ein hervorragendes Nachwuchstalent und hat sicher noch viele erfolgreiche Faschingskampagnen vor sich. Als Witze erzählendes Scherztalent entpuppte sich an diesem Nachmittag Lilo Roselieb. Seit langen Jahren ebenfalls eine große Stütze des Organisationsteams, unterhielt sie die Gäste hin und wieder mit einem fein pointierten Witz, der dann alle Anwesenden im Handumdrehen zum Lachen brachte. Auch dieser wunderbare und sehr stimmungsvolle Nachmittag endete einmal und so hatte die Tanztruppe „Die Mamas“ die Ehre, das Programm an diesem Nachmittag zu beschließen. In quietschgrünen Kostümen und mit einem lustigen Froschtanz verabschiedeten sie die Gäste nach einem stimmungsvollen Faschingsnachmittag in einen geruhsamen Abend.



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