Hessische Lebensmittelüberwachung Thunfisch-Färbung auf der Spur

Darmstadt/Frankfurt/Gießen (kw) – Die hessische Lebensmittelüberwachung hat sich nach Angaben des Regierungspräsidiums (RP) erneut an einer internationalen Schwerpunkt-Aktion gegen Lebensmittelbetrug beteiligt. Diesmal ging es um die illegale Rotfärbung von Thunfisch. Hessens Beitrag zu der von Europol und Interpol koordinierten Operation „OPSON VII“ wurde wieder von der beim Regierungspräsidium (RP) Darmstadt angesiedelten Task-Force Lebensmittelsicherheit geleitet und vom Landesbetrieb Hessisches Landeslabor (LHL) sowie von den Kommunen unterstützt.

Insgesamt wurden 53 Proben entnommen und im LHL in Gießen aufwendig analysiert. 42 Proben führten zu keinen Beanstandungen. Bei drei Proben ergaben die Untersuchungen jedoch den Verdacht, dass verbotene Substanzen zur Farbstabilisierung angewendet wurden. Um herauszufinden, auf welcher Vermarktungsstufe diese illegalen Behandlungen durchgeführt wurden, laufen derzeit noch europaweite Ermittlungen. Acht Proben wurden wegen diversen Mängeln beanstandet wie beispielsweise nicht deklarierter Verwendung von Zusatzstoffen und anderen Kennzeichnungsmängeln.

Durch die gezielte, verbotene Zugabe bestimmter Substanzen kann die rote Farbe des Thunfisches stabilisiert werden, sodass das Aussehen keinen Rückschluss mehr auf die Frische und die Genusstauglichkeit des Fisches zulässt. Während frischer Thunfisch eine rote Farbe besitzt, ändert sich diese im Lauf der Alterung des Fleisches zu einem graubraunen Farbton. Gleichzeitig kann sich bei dem Verderb der Stoff Histamin bilden, welcher in größeren Mengen beim Menschen zu Vergiftungssymptomen führen kann.

Um illegalen Praktiken in diesem Bereich auf die Schliche zu kommen, wurden in dem zweiwöchigen Operationszeitraum hessenweit Thunfischproben entnommen und untersucht. So kontrollierten die kommunalen Lebensmittel-Überwachungsbehörden sowohl Fischgroß- und Einzelhändler als auch gastronomische Betriebe und entnahmen hier Proben. Die tierärztliche Grenzkontrollstelle am Flughafen Frankfurt beprobte zudem stichpunktartig die auf dem Luftweg importierten Lieferungen.

Hintergrund

Die von Europol und Interpol koordinierten OPSON-Operationen finden seit 2011 statt. Ziel ist die Bekämpfung des internationalen Lebensmittelbetrugs. Hierzu arbeiten weltweit Lebensmittelüberwachung, Zoll, Polizei und Staatsanwaltschaften zusammen. Hessen beteiligte sich das dritte Jahr in Folge an OPSON.

Die Task Force Lebensmittelsicherheit beim RP Darmstadt koordinierte alle hessischen Aktivitäten und war Kontaktstelle zu den beteiligten Bundes- und Landesbehörden. Mehr Infos zur Task Force gibt es hier: https://rp-darmstadt.hessen.de/sicherheit/lebensmittelsicherheit/task-fo...



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