Hexen, Clowns, Spiderman und jede Menge Popcorn

Fasziniert zeigten sich die jungen Narrhallesen vom Bühnenprogramm, das die Plaschis für sie zusammengestellt hatten.

Königstein (pit) – Geht man von der Hypothese aus, dass insbesondere Kinder an den Faschingstagen gerne in die Rollen schlüpfen, die sie im späteren Leben ausfüllen möchten, so dürfte das Herz des hiesigen Burgfräuleins in Anbetracht der vielen Gleichgesinnten um einiges höher schlagen. Denn Königstein scheint voll von künftigen Prinzessinnen zu sein – das bewies auf jeden Fall deren enorme Präsenz beim Kinderfasching, den der Narrenclub im Haus der Begegnung veranstaltete.

Mit kritischem Blick auf derart viele Hoheiten mag es dann schon beruhigend erscheinen, dass sich der ein oder andere Wikinger dort blicken ließ, der Eisbär ebenfalls seine Daseinsberechtigung fand und sogar David Bowie in Gestalt des Ziggy Stardust weiter existieren wird. Nicht zu vergessen die Zigeunerin, die Hexe, der Clown und der ewig niedliche Marienkäfer.

Doch bei all den optischen Standesunterschieden einte auf jeden Fall die gemeinsame Leidenschaft der Kinder, fröhliche Stunden mit lustigen Spielen und flotten Tänzen zu verbringen – lukullisch bereichert durch Kreppel, Popcorn und anderem Naschwerk.

Daher gab es gleich zu Anfang eine Polonäse und kurz darauf eine „Reise nach Jerusalem“. Viel Heiterkeit herrschte auch bei dem Lied „Lotta Carlotta“ und beim Luftballon-Treten, bei dem jeder junge Karnevalist einen aufgeblasenen Ballon per Band an sein Fußgelenk gebunden bekam, den ein anderer schließlich mit gezieltem Tritt zum Platzen bringen wollte. Hey, was war das für ein fröhliches und teilweise schon kampflustiges Gewusel und Gerenne im Raum Hardtberg, bis allen aufgeblasenen Gesellen knallend die Luft ausging.

Es scheint also, als sei der Narrenclub auf dem richtigen Weg. Denn allzu lange seit der Kooperation mit den Pflasterschissern gibt es den Kinderfasching noch nicht: „Wir hoffen, dass das Angebot kindgerecht ist“, sinnierte noch am Anfang der Veranstaltung Michael Scholze. Diesen Gedanken hätte er sich gar nicht zu machen brauchen. Denn kaum angekommen, tauchten die jungen Fassenachter sofort ins Gewusel der Gleichgesinnten ein und hatten ihre helle Freude daran.

Dafür, dass auch das Drumherum stimmte, sorgten Elferrat und Vereinsvorstand höchstpersönlich. Alle zusammen kümmerten sie sich um die Bestückung der Theken sowie Ausschank und Kuchenverkauf. Damit aber auch in Zukunft die Gäste genügend Anreiz finden, dem Ruf des Narrenclubs zu folgen, kündigte Michael Scholze an: „Wir wollen künftig für mehr Rahmenprogramm sorgen.“ Erste Gespräche mit befreundeten Vereinen seien bereits geführt worden und alle Aktiven auch hierin eingespannt.

An diesem Nachmittag war es jedoch an der vereinseigenen Kinderschar, ihren Trainerinnen und Betreuerinnen, für gelungene Unterhaltung neben den Spielen zu sorgen. Das galt sowohl für die Erste Garde als auch für die Minis der Plaschis, die alle gehörig viel Applaus für ihre Darbietungen einheimsen konnten.

Und dass auch die Superhelden nicht im Aussterben begriffen sind, beruhigte in diesem Moment auch – wenngleich der Comic-Held des Tages zunächst ein wenig ratlos erschien, wie der Aufruf des Moderators bewies: „Spiderman Hassan sucht seine Mama.“



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