HGK: Neuer Vorsitzender und mit Displays in eine neue Ära

Gruppenbild noch mit Dame, aber bald ohne, denn nach zwei Jahren verlässt Siglinde Krohn den HGK-Vorstand und legt den Vorsitz in die Hände vom Martin Neubeck (re.), der zum neuen Vorsitzenden gewählt wurde. Ihm zur Seite stehen im weiteren Vorstand: Udo Weihe (v. li.), Wolfgang Ernst und Winfried Gann. Foto: Schemuth

Königstein (el) – Martin Neubeck heißt der „Neue“ der Spitze des Königsteiner Vereins für Handwerk und Gewerbe (HGK) und ist dabei kein unbeschriebenes Blatt, hat er doch bereits für seinem Verein in den vergangenen zwei Jahren als Schriftführer gute Arbeit geleistet. Für den 51 Jahre alten freien Finanz- und Versicherungsmakler gilt es jetzt, „die verschiedenen Interessen im Verein zu einer Kooperation zu bündeln, Aktionen auszuweiten und die Kommunikation nach außen zu fördern.“ Dies alles hat sich der, wie es Neubeck nannte, kleine „Funktionsvorstand“ vorgenommen, der neben dem gebürtigen Mühlheimer am vergangenen Mittwochabend auf der Jahreshauptversammlung im Auktionshaus Janß neu gewählt wurde. Den weiteren Vorstand bilden Wolfgang Ernst (Kassenprüger), Winfried Gann (Schriftführer), Gunther Treibel (1. Kassenprüfer) und Severin Klier als 2. Kassenprüfer. Frischen Wind in den Verein bringt sicherlich auch die Aufnahme von Udo Weihe, bis vor kurzem noch Vorsitzender des Königsteiner Narrenclubs, der nun im HGK als Beisitzer fungieren und sich zusammen mit Winfried Gann um die Projektgruppe „Display“ kümmern wird. Auch das zeichnet die „neue“ Vorstandsarbeit aus Sicht des HGK aus. Da der Vorstand nun ein wenig geschrumpft ist, müssen bei größeren Projekten und Vorhaben Gruppen gebildet werden, um Know-how zu bündeln und gezielt agieren zu können. So soll es auch eine Projektgruppe zu den verkaufsoffenen Sonntagen des Vereins geben. Der nächste und damit einer der beiden wichtigsten, steht mit dem Königsteiner Oktoberfest bevor, das traditionell am letzten Sonntag im September gefeiert wird. Er habe schon erste Gespräche mit denjenigen geführt, die mitmachen wollten, so Neubeck. Einzige terminliche Hürde könnte die Bundestagswahl sein, sodass man gesetz den Fall, es gebe aufgrunddessen keine Genehmigung für den angestammten Termin – wovon man zum jetzigen Zeitpunkt nicht ausgehe – ein Ausweichdatum finden müsse. Nun wolle man erstmal Rundmails an die Mitglieder verschicken, um zu eruieren, wer sich in welche Projektgruppe einbringen möchte. Man gehe davon aus, dass man diese Sondierungsphase bis Anfang Juni abgeschlossen habe. Weitere Projekte für die Zukunft stellen ein Flyer für die Kurgäste dar, den man dieses Jahr angehen wolle, sowie eine Broschüre zur Königsteiner Demokratiegeschichte, die von Christof Schlott vom Verein Terra Incognita erstellt wurde und die dem HGK auch als Plattform für Mitglieder-Werbung dienen solle.

Der eine kommt, die andere geht. Für Siglinde Krohn, die bisherige Vorstandssprecherin des HGK, war die Jahreshauptversammlung mit dem sprichwörtlichen weinenden und lachenden Auge verbunden. So kam es auch nicht von ungefähr, dass die mit den Worten „es waren zwei tolle Jahre und eine lehrreiche Zeit“ zitiert wurde. Man habe in dieser Zeit vieles angeschoben, das nun in Bewegung gerate, so Krohn, die auch in ihrem Rückblick auf die Aktivitäten des Vereins die verkaufsoffenen Sonntage und im Speziellen den letzten Ende April mit Autoschau oben anstellte und resümierte.

Hier habe man wieder erreicht, dass Königstein in aller Munde sei, so Krohn. In diesem Zusammenhang erwähnte Michael Musthaf, der sich ebenso wie Krohn aus zeitlichen Gründen dazu entschieden hat, aus dem Vorstand auszuscheiden, dass man diesmal zum Verkaufsoffenen ein Rundschreiben an alle Mitglieder versandt habe, das nicht immer und überall auf Verständnis gestoßen sei. Doch durch die Auflagen der Stadt sei man dazu gezwungen worden, genau mitzuteilen, wer sein Geschäft an diesem Sonntag aufmache und wer nicht.

Wie Musthaf schilderte, sei man nach der Love-Parade Katastrophe in Duisburg im Zuge von verschärften Sicherheitsauflagen für öffentliche Veranstaltungen dazu angehalten, bei solchen verkaufsoffenen Sonntagen für jeden Aussteller eine genaue Schilderung der angebotenen Aktionen sowie einen Lageplan anzufertigen. Alles sei bürokratisiert worden. Um diesen Mehraufwand stemmen zu können, müsse ein Orga-Team her, was es ja jetzt auch, wie zuvor geschildert, geben soll. Diesbezüglich müsse in allen Vereinen, nicht nur im HGK, ein Umdenken stattfinden. Gleichzeitig gehen mit diesem bürokratischen Mehraufwand auch Anreize für Gewerbetreibende und Dienstleister einher, dem HGK beizutreten, wenn sie es nicht ohnehin schon getan haben.

Für die Anmeldung zu jedem verkaufsoffenen Sonntag müssen Teilnehmende nun 50 Euro entrichten. Eine Mitgliedschaft im HGK kostet dem gegenübergestellt 150 Euro, sodass man davon ausgehen kann, dass mit dieser kleinen Mehrinvestition auch ein höherer Nutzen für den Einzelnen verbunden ist. Erfreulich stimmt die Vorstandsmitglieder die rege Teilnahme an den angebotenen Stammtischen, die immer beliebter würden und bei denen man teilweise an die 20 Personen habe begrüßen können. Handkäseessen und Weihnachtsmarkt seien auch gut gelaufen, wobei man sich für die Zukunft wünscht, zum Weihnachtsmarkt ein paar Dienstschichten am HGK-Stand schneller besetzen zu können.

Ebenfalls ein wichtiges Thema auf der in Zukunft abzuarbeitenden Prioritätenliste: Public Displays, die in Zusammenarbeit mit der Stadt zunächst an zwei Standorten in der Stadt aufgestellt werden: Im Schaufenster der Kur- und Stadtinformation und am Eingang der Fußgängerzone, in Höhe der Commerzbank an einem Laternenpfahl.

„Damit wollen wir beide Fußgängerströme abfangen“, erklärte Udo Weihe aus Sicht eines Marketingfachmannes. Vereine und HGK-Mitglieder sollen demnächst die Möglichkeit haben, einen 30-sekündigen Werbespot für die Displays schalten zu können, der ein Mal in der Stunde gezeigt wird – und das sieben Tage in der Woche. Zu entrichten sind dabei voraussichtlich fünf Euro für Vereine und zehn Euro für HGK-Mitglieder. Ebenfalls mit an Bord: die Stadt, die einen Lageplan sowie Veranstaltungen veröffentlichen möchte. Empfehlenswert sei zudem laut Weihe auch ein so genannter QR-Code auf den Displays, der Handy-Besitzern dazu dient, gewisse Informationen abzulesen. Nicht unerheblich sind die Anschaffungskosten für die 46 Zoll Displays, die bei respektive 6.000 (für jenes bei der Kur- und Stadtinfo) und 11.000 Euro für das andere in der Hauptstraße liegen sollen.

Wie Weihe ausführte, seien die Displays leuchtstärker als ein Fernseher und der 24-Stunden-Betrieb sei garantiert. Wie es aussieht, beteiligt sich die Stadt an den Kosten für das Fundament und den Strom. Die Displays sollen vermutlich – wenn alles nach Plan läuft – im September an den Start gehen. Und zum Schluss noch diese Meldung: Der HGK sucht Freiwillige für die Mitgliederverwaltung.



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