Hortplätze: Keine Entspannung in Sicht

Sonja Breustedt, Elternbeiratsvorsitzende im städtischen Kindergarten Wirbelwind, schaut mit Sorgen in die Zukunft:

In zweieinhalb Monaten beginnt das neue Schuljahr und zahlreiche Erstklässler benötigen einen Hortplatz. Doch nicht alle werden einen bekommen. Die Problematik ist der Stadt seit Monaten bekannt, dennoch können sechs Kinder im städtischen Hort nicht untergebracht werden.

Nun hoffen alle Beteiligten, dass die Kinder vielleicht doch noch – zumindest für ein Jahr – im katholischen Hort unterkommen können. Vielleicht, so die Verantwortlichen der Stadtverwaltung, löst sich das Problem ja irgendwie noch. Sicherlich wird es sich irgendwie lösen! Die Eltern sind immerhin alle berufstätig und werden eine Lösung finden müssen. So „löste“ sich das Problem auch immer wieder in der Vergangenheit.

Letztes Jahr zog „glücklicherweise“ eine Familie weg, zwei Plätze im städtischen Hort wurden frei. Einige Familien entschieden sich schließlich, ihre Kinder in Mammolshain einzuschulen und die dortige Grundschulbetreuung in Anspruch zu nehmen, die anders als die in der Kernstadt auch Betreuungszeiten am Nachmittag sicherstellt. Auf einen Schlag war das Problem mal wieder „gelöst“.

Wahrscheinlich werden auch zu Beginn des kommenden Schuljahres alle Kinder versorgt sein. Doch nicht etwa, weil die Stadt Königstein ihrer gesetzlichen Verpflichtung, in ausreichendem Maße Hortplätze zur Verfügung zu stellen, nachgekommen wäre, sondern, weil die Familien für sich eine Notlösung finden werden. Doch wenn in einem Jahr der katholische Hort schließt, wird sich das Betreuungsproblem nicht in Wohlgefallen auflösen. Denn 20 Kinder wird die Stadt nicht irgendwie, irgendwo unterbringen können.

Es ist nun wirklich an der Zeit, in der Sache endlich aktiv zu werden. Gerade jetzt, wo Bürgermeister Helm in einem seiner letzten Interviews unterstrichen hat, wie sehr ihm die Kinderbetreuung am Herzen liegt, wäre es an der Zeit, den Worten auch Taten folgen zu lassen. Mit einem Neubau des Kindergartens werden wir Eltern übrigens schon seit Jahren vertröstet!



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