Integration über Sprachkurse: Noch Plätze frei

Hochtaunuskreis – Im Hochtaunuskreis starten Intensivsprachkurse für Asylbewerber aus den Ländern Syrien, Eritrea, Iran und Irak. Die Festlegung auf diese vier Länder hat bundesweit die Agentur für Arbeit getroffen, die auch die Kurse finanziert. Die beiden Volkshochschulen im Hochtaunuskreis sind die Anbieter der Kurse. Der Kreis stellt die Unterrichtsräume in den Schulen zur Verfügung. „Unser Angebot ist ein entscheidender Grundstein für die Integration von Flüchtlingen“, sagte Kreisbeigeordnete und Sozialdezernentin Katrin Hechler, als sie vergangene Woche in der Agentur für Arbeit des Kreises zu Gast war, um über das neue Projekt zu sprechen.

Vor dem Hintergrund der sich abzeichnenden Herausforderungen bei der Integration von Flüchtlingen in Arbeitsmarkt und Gesellschaft wurde der Bundesagentur für Arbeit die Möglichkeit eröffnet, kurzfristig im Rahmen des Arbeitsförderungsrechts Maßnahmen zur Vermittlung von Basiskenntnissen der deutschen Sprache zu fördern. Förderfähig sind Ausländerinnen und Ausländer, die bei Eintritt in die Maßnahme eine Aufenthaltsgestattung bzw. eine Bescheinigung über die Meldung als Asylsuchender (BüMA) oder eine Bescheinigung über die Weiterleitung als Asylsuchender (BüWA) besitzen und nicht aus einem sicheren Herkunftsstaat nach § 29a Asylgesetz stammen und bei denen ein rechtmäßiger und dauerhafter Aufenthalt zu erwarten ist. Dies gilt für Personen, die aus folgenden Herkunftsländern stammen: Syrien, Eritrea, Irak und Iran.

Die Flüchtlinge bzw. die engagierten ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer können sich an die Clearingstelle des Hochtaunuskreises wenden, um Informationen zu erhalten und den Asylsuchenden einen Platz bei den Sprachkursen zu sichern. „Ich bin sehr froh, dass wir innerhalb kürzester Zeit nun die Möglichkeit haben, Flüchtlinge sprachlich zu fördern“, so der Vorsitzende der Agentur für Arbeit, Matthias Oppel. „Ein schneller Spracherwerb ist der wichtigste Schlüssel zur Integration, er fördert gleichzeitig das friedliche Zusammenleben verschiedener Kulturen“, ergänzt der Leiter der Volkshochschule in Bad Homburg, Rainer Schmitz.

Um das Angebot im Hochtaunuskreis sicherstellen zu können, hat Landrat und Schuldezernent Ulrich Krebs mit seiner Schulverwaltung Räumlichkeiten an verschiedenen Schulen des Kreises akquiriert. „Es freut uns sehr, dass die Schulen im Hochtaunuskreis offen und konstruktiv gemeinsam mit dem Schulträger den Flüchtlingen helfen und unbürokratisch Räume zur Verfügung stellen, damit die Menschen die deutsche Sprache erlernen können“, sagt Ulrich Krebs. Innerhalb kürzester Zeit haben sich Schulen aus Bad Homburg, Oberursel, Usingen, Neu-Anspach, Kronberg, Königstein und Schmitten gefunden, um die VHS Kurse in ihren Schulgebäuden aufzunehmen.

Die Sprachkurse finden mit einem Stundenumfang von 220 Stunden je Kurs statt. Zielgruppe sind Sprachanfänger der deutschen Sprache, die idealerweise bereits über Grundkenntnisse der lateinischen Schriftsprache verfügen. „Ein wichtiger Erfolgsfaktor für Integration sind orts- und zeitnahe Orientierungs- und Bildungsangebote. Sie schaffen die Grundlage für ein eigenverantwortliches Handeln im persönlichen, gesellschaftlichen und beruflichen Umfeld“, ergänzte Carsten Koehnen, Leiter der Volkshochschule Hochtaunus.

Anmeldungen können bei der Clearingsstelle des Hochtaunuskreises vorgenommen werden. Sprechzeiten sind montags bis freitags von 10 bis 12 Uhr und nach Vereinbarung. Telefon 06172/999-8760 oder 06172/999 8761. E-Mail: d.kerger[at]taunusdienste[dot]de.

Die Sprachkurse finden an insgesamt neun Schulen viermal wöchentlich an vier Tagen á vier Stunden von montags bis donnerstags statt. Einige Kurse haben bereits begonnen, andere beginnen in der kommenden Woche. Ein Einstieg in die laufenden wie in die startenden Kurse ist möglich, sofern der Kurs nicht ausgebucht ist. Die Kurse können starten, sobald mindestens 20 Personen pro Kurs angemeldet sind.



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