Island-Event mit Film und Konzert als Hommage an ein wildes, raues und natürliches Land

Eine der seltenen Aufnahmen, bei denen Filmproduzent Sascha Lieverz mal nicht hinter der Kamera steht, sondern selbst zum Objekt wird. Der Königsteiner ist im vergangenen Sommer nach Island gereist und hat einen besonderen Film über den Inselstaat gedreht.

Königstein (el) – Vulkane und heiße Quellen – dafür ist Island bekannt. Aber da hört das Wissen der meisten schon auf. Der Königsteiner Sascha Lieverz hat sich auf die Socken gemacht und sich im vergangenen Sommer fünf Monate unter die Einwohner gemischt, um das einzufangen, was die natürliche Schönheit dieses Landes und die Identität seiner Bewohner ausmacht. Mitgebracht hat der freischaffende Filmproduzent jede Menge eigene Reiseerinnerungen und schöne Begegnungen mit den Menschen, die sehr bewusst und einfach leben, aber auch – und hier wird es interessant – einen Dokumentarfilm, der mit seinen atemberaubenden Bildern, Details, Interviews und mittels unterlegter Musik die Seele des Landes einfängt, in die man danach noch tiefer eintauchen möchte, um sie zu studieren.

„Das Island-Event – Island, eine traumhafte Reise“ – unter dieser Überschrift erwartet die Besucher am Samstag, 25. März, 19 Uhr (Einlass ab 18.30 Uhr), im Haus der Begegnung der von Lieverz erstellte Dokumentarfilm sowie ein außergewöhnliches Konzert, das es so in Deutschland noch nie gegeben haben dürfte. Die isländische Sängerin Hildur, die derzeit am Vorentscheid für den Eurovision Songcontest beteiligt ist, ist mit ihrer einmaligen Stimme im Haus der Begegnung zu hören. Mitbringen wird sie ihren Island-Pop – eine ganz besondere Mischung aus Englisch und Isländisch. Der Königsteiner und die Pop-Prinzessin aus Reykjavik hatten sich während seiner Dreharbeiten in Island kennengelernt. Groß war die Enttäuschung, als ein zuvor vereinbartes Interview kurz vorher platzte. Doch die Sängerin versprach Ersatz und bot eine noch bessere Alternative an. Man traf sich am Rande ihres Konzertes in ihrer Heimatstadt, um das Interview zu führen. „Ich hatte sogar die Gelegenheit, mein Aufnahmegerät in das Mischpult der Tontechnik einzuklinken“, erinnert sich der begeisterte Hobbyfilmer, der sich ein Jahr lang auf seinen Island-Trip vorbereitet hat. Dazu gehörte für ihn vor allem auch, die richtige Ausrüstung für die Außendrehs parat zu haben. Auch über die besten Schnittprogramme informierte sich der Autodidakt, der auch vor seiner Abreise einen erfahrenen Dokumentarfilmer konsultierte.

Der Island-Film, der nun im Haus der Begegnung gezeigt wird, ist fast fertig, vermeldet sein Regisseur, der gerade dabei ist, die Musik anzupassen und die so genannten „Off-Texte“ einzusprechen. Seit September ist er mit der Nachbearbeitung seiner Aufnahmen beschäftigt, um das bestmögliche Ergebnis abzuliefern. Eines, das nicht etwa mit Klischees arbeitet – dass etwa alle Isländer Pullover tragen und Schafe hüten – sondern sie in ihrer Umgebung zeigt, wie sie sind. „Alleine hätte ich diese Reise nicht durchführen können“, sagt Sascha Lieverz, der abwechselnd von zwei Freunden und zum Abschluss der Reise von seiner Frau, der Freisprecherin und Schauspielerin Margit Lieverz, begleitet wurde. Zusammen mit ihr hatte er seine Leidenschaft für Islands unendliche Weiten überhaupt entdeckt, als sie 2012 hierhier reisten. Seine Frau hatte damals den Auftrag, für einen Internet-Fernsehsender, ein Videotagebuch aufzunehmen. Zuvor hatte er sich mit der dafür erforderlichen Technik ausgerüstet und in eine DSLR-Fotokamera investiert, die hoch aufgelöste Bilder liefert. Das sei das erste Mal gewesen, dass er sich überhaupt mit dem Thema Videofilm beschäftigt habe. Doch das sollte sich ändern. Schnell stand für ihn nach der Rückkehr nach Deutschland fest, dass er diesem Inselstaat ein wenig mehr auf den Grund gehen wollte. „Ich hatte Blut geleckt“, beschreibt der Filmer seine Antriebsfeder, die ihn auch dazu motivierte, sich weiter mit der Technik auseinanderzusetzen und sich vieles selbst beizubringen. Daraus entstanden ist auch seine eigene Company – „Faszination Vision Film“, um Dokumentarfilme, Image- und Industriefilme erstellen zu können.

Ihn habe das Raue, Wilde und Einsame an Island fasziniert. Dazu seien die Einwohner noch sehr hilfsbereit und offen. Mit ihnen zu sprechen und die Naturschauspiele abzufahren, wie etwa hoch liegende Wasserfälle oder Quellen, war nicht immer ganz ungefährlich. Teils mussten Strecken im Hochland auf unbefestigten Wegen bewältigt werden. Gut, dass er sich vorher mit einem Spezialfahrzeug ausgerüstet hatte, ohne das er nach eigenen Angaben aufgeschmissen gewesen wäre. Also ging es nicht etwa mit dem Flieger auf die Insel, sondern via Dänemarkt mit der Autofähre an den Zielort.

„Ich mache das auch für mich. Ich wollte diese besondere Atmosphäre einfangen und anderen zeigen“, deutet Lieverz an, dass auch eine große Portion Idealismus vonnöten ist, um ein solches Projekt nicht nur anzugehen, sondern es auch bis zum Ende durchzuziehen. Natürlich habe er auch das eine oder andere Mal feststellen müssen, dass die Dinge, die er sich vorgestellt habe, nicht nach Plan gelaufen seien. Auch das habe zu dieser besonderen Reiseerfahrung dazugehört, der in naher Zukunft wohl eine weitere folgen wird. Wie man hört, steht als nächstes Myanmar auf der Wunschliste des Videofilmers, der erstmal die Schönheit Islands in eineinhalb Stunden präsentiert. Immer wieder neue Schauspiele erwarten die Zuschauer. Blubbernde, schwefelhaltige Erde ist zu sehen, die einem das Gefühl gibt, als würde hier die Welt aufs Neue entstehen. Eine weitere Besonderheit, die der Film zutage fördert: Kein Phänomen gleicht dem anderen. In den Interviews stößt man auf Menschen, die mit der Natur leben und sie respektieren. Wie der Fotograf, ein typischer Isländer, der davon lebt, die Touristen auf ihren Fahrten zu den Nordlichtern zu begleiten. Das ist das eine Naturschauspiel, das Sascha Lieverz während seiner Zeit auf Island verwehrt geblieben ist, denn das Spektakel findet in der kälteren Jahreszeit statt.

Um zu filmen, brach der Königsteiner morgends stets sehr früh auf. Ihm kam dabei natürlich entgegen, dass er in Island um die Jahreszeit 24 Stunden lang mit Tageslicht rechnen konnte. Das frühe, morgendliche Aufbrechen war natürlich auch sehr nützlich für seine Dronenaufnahmen. So konnte er Bilder machen, ohne einer Menschenseele zu begegnen. In der Stadt zu filmen, das habe ihn jedoch nicht gereizt, so der Kreative, der Abend für Abend seine Daten in der Unterkunft sicherte und auch sonst gut vorbereitet und mit sage und schreibe sechs Festplatten ausgerüstet war, sollte einmal Ersatz gefragt sein.

Natürlich hat er jetzt auch schon die eine oder andere Idee, den fertigen Film über das Event in Königstein hinaus anzubieten. Sascha Lieverz denkt da eventuell an einen Fernsehsender oder aber daran, das Material auf einer CD zu brennen und zum Verkauf anzubieten. Eine Kooperation mit Icelandair und Ikarus Tours – beide sind Sponsoren des Königsteiner Events – gibt es bereits. Auf der Facebook-Seite der Airline werden sogar Tickets für das HdB-Event verlost. Auch ist die Veranstaltung online über Xing-Events buchbar und natürlich auch über die Kur- und Stadtinformation Königstein. 20 Euro (plus Vorverkaufsgebühr) kosten Film und Konzert zusammen, wobei es noch die Option gibt, zehn Euro zu entrichten, um nur beim Konzert dabei zu sein.



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