Königstein Thema im Plenarsaal

Festakt zum Jubiläum der „Mainzer Republik“ im rheinland-pfälzischen Landtag am 23. Oktober 2018. Foto: Kristina Schäfer

Königstein – Im Rahmen einer großen Fachtagung und eines Festaktes im Plenarsaal des rheinland-pfälzischen Landtages wurde am 23. Oktober des 225-jährigen Jahrestages der Gründung der „Gesellschaft der Freunde von Gleichheit und Freiheit“, kurz: Jakobinerclub, am 23. Oktober 1792 gedacht.

Bis zum Frühsommer stehen nun für das Land Rheinland-Pfalz einige historische Jubiläumstage im Zusammenhang mit der „Mainzer Republik“ ins Haus, an deren Schicksal ja auch Königstein beteiligt war, saßen hier doch von April 1793 bis Januar 1795 mehr als 200 politische Gefangene aus Mainz und Umgebung in Festungshaft.

Ähnlich wie bei der siebten Königsteiner Soiree vom 1. Oktober hier in Königstein schloss sich an den Festvortrag im Plenarsaal eine lebhafte Diskussion an, in deren Verlauf auch das Thema „Gefängnis der ersten Demokraten“ in Königstein zur Sprache kam. Sara Anil, Teilnehmerin am Podium und Verfasserin einer Masterarbeit zum Thema „Gefangene auf der Festung Königstein“, stellte erste Ergebnisse vor.

Ihre Arbeit wird voraussichtlich im Frühsommer 2018 abgeschlossen sein. Einigkeit herrschte in der Runde nicht nur bei Feststellung, dass das Schicksal der damaligen Demokraten in der Zeit nach der „Mainzer Republik“ so gut wie nicht erforscht ist, sondern auch, dass Königstein für diesen ersten Demokratieversuch auf deutschem Boden ein wichtiger Erinnerungsort ist. „Wir freuen uns natürlich, wenn in Mainz über die Festung Königstein debattiert wird“, meint dazu Christoph Schlott, der sich mit Terra Incognita e.V. in Königstein um eine Sichtbarmachung der Festung als Erinnerungsort an die „Mainzer Republik“ starkmacht: „Wir hoffen, dass wir auf der wissenschaftlichen wie auf der Veranstaltungsebene die Kontakte nach Rheinland-Pfalz noch weiter vertiefen können.

Die Zusammenarbeit auf der kollegialen Ebene ist ja schon sehr gut, eine Zusammenarbeit auf der kommunalpolitischen Ebene bahnt sich an.“ Nach Schlotts Ansicht ist die Erinnerungskultur zur Demokratiegeschichte in Deutschland auf einem guten Weg, hat sich doch im Sommer dieses Jahres sogar eine „AG Orte der Demokratiegeschichte“ auf Bundesebene gegründet, der auch Terra Incognita e.V. angehört (www.demokratie-geschichte.de). Über das Projekt in Königstein informiert die Internetseite www.koenigstein-demokratie.de.

Dort sind auch die nächsten Veranstaltungstermine am 17. November, 8. Dezember und 22. Dezember nachzulesen.



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