„Land of Hope and Glory“ Schulkonzert des Taunusgymnasiums

Die musikalischen Ensembles des Taunusgymnasiums zeigten beim Schulkonzert, dass sich die aufwändige Probenarbeit gelohnt hat.

Königstein – Es ist ein Großereignis, das jährliche Schulkonzert des Taunusgymnasiums (TGK). Alle musikalischen Ensembles des TGK treten dort auf, ausgenommen ist nur die Big Band, die ihren großen Auftritt beim „Kul(tur)inarischen Abend“ hat. Entsprechend groß ist der Aufwand, der hier für die Vorbereitung betrieben wird: Regelmäßiges wöchentliches Proben, die Chor- und Orchesterfahrt, kurz vor dem Konzert an zwei Tagen Generalproben am Konzertort, dem Königsteiner Haus der Begegnung. All dies wird generalstabsmäßig geplant, so dass trotz der aufwendigen Probenarbeit der Unterricht nicht zu kurz kommt.

Die Leitung der Ensembles und die Organisation des Abends oblag dem eingespielten Team der Musiklehrer des Taunusgymnasiums: Tina Müller-Behet, Martin Hublow, Michael Neubeck, Dirk Wingenfeld und Joachim Wormsbächer. Wegen Erkrankung von

Martin Hublow übernahm die Schülerin Svenja Appuhn (Q4) kurzfristig die Moderation mit dem bereits vorbereiteten Text. Die musikalischen Ensembles des Taunusgymnasiums – das sind in der Unterstufe die Bläser- und Streichergruppen der 5. und 6. Klassen, der Chor der 5. und 6. Klassen und das Kleine Orchester, das die Schülerinnen und Schüler der Unterstufe bei ihren bis dahin erworbenen instrumentalen Fertigkeiten „abholt“ und sozusagen den Übergang zur Mittelstufe und der Mitwirkung im Großen Orchester bildet. All diese Ensembles gestalteten den ersten Teil des Abends.

Hier erklangen der jeweiligen Leistungsstufe angepasste Arrangements von Liedern, Traditionals und klassischen „Gassenhauern“, wie etwa das Hauptthema aus dem Chorfinale von Beethovens 9. Sinfonie oder etwa dem dem Can-Can aus Jacques Offenbachs Operette „Orpheus in der Unterwelt“. Ein pfiffig dargebotenes Highlight war der sechziger Jahre-Schlager „Itsy Bitsy Teenie Weenie Honolulu Strandbikini“ mit dem Chor der 5. und 6. Klassen. Mit Henry Purcells „Trumpet Tune“ und dem Königsmarsch des Löwen aus Camille Saint-Saëns’ „Karneval der Tiere“ entließ das Kleine Orchester schließlich das Publikum in die Pause; im Foyer übernahm der Förderverein des Taunusgymnasiums die Bewirtung der Gäste.

Den zweiten Teil des Abends eröffnete Antonio Vivaldis Concerto a-Moll op. 3 Nr. 8 – eine vitale Wiedergabe mit dem Kammer-ensemble des Großen Orchesters und den Violinsolistinnen Philippa von dem Bongart (E2) und Laura van den Brink (Jahrgang 9). Eine außergewöhnliche Leistung erlebte man mit Mohin Jan Fariod (Q2) als Solist im Kopfsatz von Ludwig van Beethovens Klavierkonzert Nr. 1 C-Dur op. 15. Brillanz, Kraft und Poesie sprachen aus dem Vortrag des jungen Pianisten.

Das Große Orchester begleitete sehr musikalisch, aufmerksam und klangschön. Die Kadenz dauerte ein wenig länger als man es vielleicht erwartet hätte: Auf der Grundlage einer Kadenz, die von Beethoven selbst stammen soll, schweifte der Solist überaus virtuos durch Klanglandschaften, durch die etwa auch Franz Liszt gereist zu sein schien. Tänzerisch und schwungvoll gelang darauf dem Großen Orchester das „Bryllupsfesten“ (Hochzeitsfest) aus der Bühnenmusik zu „Peer Gynt“.

Wunderschön traf der Kammerchor den schlichten Tonfall zweier Volkslieder von Johannes Brahms für Frauenchor, „Schwesterlein“ und „Ich hörte ein Sichlein rauschen“, von der außergewöhnlich guten Intonation ganz zu schweigen. Eine Folge populärer Songs – „Let It Go“ (aus der Filmmusik zu „Frozen“) mit der Solistin Julia Menigat, „Only You“ „Diamonds“ und „Africa“ mit dem Großen Chor, Mohin Jan Fariod am Klavier und Marinus Wack (Perkussion) leitete über zum großen Finale mit dem Großen Chor und dem Großen Orchester – freilich nicht, ohne dass wie in den Jahren zuvor die Abiturienten unter den Mitwirkenden mit einem kleinen Geschenk bedacht worden wären: jeweils einem Foto, das auf den Chor- und Orchesterfahrten beim Musizieren entstand. Laura Dorn, Nina Diedenhofen, Johanna Hilpert, Luise Hilpert, Mariana von Müller, Eva Neugebauer und Rebecca Schönherr waren die solchermaßen Beschenkten. An ihren pinkfarbenen Krönchen erkannte man die Abiturientinnen auf den ersten Blick. Dann war es so weit: Es erklang Edward Elgars Marsch Nr. 1 aus „Pomp and Circumstance“ mit dem berühmten Trio, zu dem der Text „Land of Hope and Glory“ gehört – Englands heimliche Nationalhymne, die alle Jahre wieder bei der „Last Night of the Proms“ in der Londoner Royal Albert Hall erklingt.

Wie bei der „Last Night“ stimmte das Publikum auch im Haus der Begegnung kräftig in den Gesang des Chores ein. Begeisterter Applaus belohnte einen rundum gelungenen Konzertabend. Schön – und zugleich bezeichnend für die musikalische Arbeit am Taunusgymnasium – ist es, dass Eltern und Ehemalige, aber auch Mitglieder des Kollegiums mit viel Freude an der musikalischen Arbeit in Chor und Orchester aktiv teilnahmen. Schülerschaft und Schulleitung dankten den beteiligten Musiklehrern herzlich für ihr großes Engagement.

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