Leonhard Helm: Keine Wechselstimmung

Königstein – Eine Wechselstimmung in der Stadt kann Leonhard Helm nach unzähligen Gesprächen im Wahlkampf mit Bürgerinnen und Bürgern absolut nicht ausmachen. „Das sind bestenfalls Wunschträume der ALK“, kommentiert Helm entsprechende Verlautbarungen der Wählergemeinschaft. Zahlenspiele des ALK-Vorsitzenden, Robert Rohr, auf einem aktuellen Flugblatt, wonach rund 67 Prozent für einen Wechsel gestimmt hätten, sind für den Amtsinhaber eher ein „Pfeifen im Wald“ und der Versuch, sich das eigene Ergebnis weit unterhalb des Kommunalwahlergebnisses schön zu reden. Die einzig zulässige Interpretation des Wählerwillens sei laut Helm das Auszählungsergebnis am 18. Februar. Viele Bürgerinnen und Bürger wollten nach seinem Empfinden vielmehr die Fortsetzung von Stabilität und Solidität und keine Schuldenmacherei. Dafür stehe er, sagt Helm selbstbewusst, warnt aber zugleich: Wer von den ihm nahestehenden Wählern aufgrund der Wahlempfehlungen vorschnell glaube, man müsse nicht zur Wahl gehen, weil schon alles entschieden sei, für den könne es kommenden Montag ein böses Erwachen mit einer ALK-Bürgermeisterin geben, fürchtet er eine geringere Wahlbeteiligung.

Auch wenn die Bürgerinnen und Bürger in der Stichwahl eine unabhängige, selbstbewusste Wahl ihres Favoriten treffen würden, seien die Wahlempfehlungen von CDU, SPD, FDP, GRÜNE und des unabhängigen Kandidaten Winfried Gann für ihn schon ein Pfund, mit dem er wuchern könne, ist Helm überzeugt, umso mehr, als dass die Parteien und ausgeschiedenen Bewerber, die nun seine Kandidatur unterstützen, viele unterschiedliche gesellschaftliche Gruppen in der Stadt repräsentierten. Für Helm ein weithin sichtbares Zeichen der trotz Gegenkandidatur eines FDP-Kandidaten guten und konstruktiven Zusammenarbeit des politischen Bündnisses in der Kurstadt. Und auch der Beleg dafür, dass mit seiner Wiederwahl Handlungsfähigkeit in Magistrat und Stadtverordnetenversammlung gewährleistet werden könne.

Er selbst habe aus dem bisherigen Wahlkampf vor allem mitgenommen, dass sich die Königsteinerinnen und Königsteiner schnellere Lösungen von Problemen wünschten, auch wenn diese dadurch möglicherweise mehr Geld kosten würden. Das werde er im Falle seiner Wiederwahl beherzigen, verspricht Helm, „wenn auch immer im Rahmen wirtschaftlicher Vernunft.“ Auch der Wunsch nach mehr kontinuierlicher Information über laufende und künftige Projekte, deren Geld- und Zeitbedarf und nötigenfalls auch Gründe für eintretende Verzögerungen sei aus Sicht der Bürgerschaft nachvollziehbar. „Tue Gutes und rede darüber“ – Letzteres müsse er künftig noch stärker berücksichtigen. Hierfür gebe es gute Beispiele bei anderen Kommunen, die man übernehmen könne.

Für ihn gelte es nun aber vor allem, den Menschen in Königstein noch einmal die zwei Alternativen vor Augen zu führen. Entweder würden mit einem Bürgermeister Leonhard Helm die in den vergangenen Jahren finanziell und sachlich gut vorbereiteten Projekte wie beispielsweise Kindergarten Hardtberg, Grundschule Königstein, Kurbad, Feuerwehr Schneidhain, Kreiselspuröffnung, Bürgerhaus Falkenstein erfolgreich umgesetzt. Oder es würde unter einer ALK-Bürgermeisterin, die nach einer Lehrzeit isoliert ohne Parlamentsmehrheit und ohne Kontakte zu übergeordneten politischen Ebenen agieren müsste, tatsächlicher Stillstand und damit viele verlorene Jahre für Königstein entstehen, entwirft Helm zwei unterschiedliche Szenarien.

Neben der Wahlempfehlung der Parteien und ausgeschiedenen Kandidaten erfahre er aber auch viel persönliche Unterstützung – von Königsteinern wie auch von „Nicht-Königsteinern“, so Helm. Auf einen auswärtigen Unterstützer freut sich Leonhard Helm heute Abend besonders. „Ministerpräsident Volker Bouffier kommt nach Königstein“, berichtet Helm, der alle Königsteinerinnen und Königsteiner noch einmal persönlich dazu für den heutigen Donnerstag, 19 Uhr, in das katholische Gemeindezentrum einlädt. Dieser Besuch habe für ihn große Bedeutung, denn der Ministerpräsident sei in der Vergangenheit oftmals einer der wichtigsten Fürsprecher Königsteins gewesen. Helm will bei der persönlichen Begegnung auch wieder ein Thema an den Landesvater herantragen, das den Kurstädtern bereits seit langem auf der Seele brennt. „Natürlich werde ich den Ministerpräsidenten erneut auf die Spuröffnung am Kreisel ansprechen“, ist er entschlossen. Denn: Nur mit Hilfe des Landes Hessen sei hier ein Vorankommen möglich, so Helm.

Ohne Ministerpräsidenten, aber ebenfalls mit den Königsteiner Bürgerinnen und Bürgern sowie den vielen Freunden und Unterstützern möchte sich Leonhard Helm am Wahlabend im Katholischen Gemeindezentrum, Georg-Pingler-Straße, ab 18 Uhr in Königstein treffen, um gemeinsam dem Wahlausgang entgegenzufiebern.



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