Eine Massage, die die Seele berührt als Dankeschön fürs Ehrenamt

Gabriele Krause-Hisgen und Peter Herzig massierten einen Tag lang unentgeltlich und schenkten so ehrenamtlich Tätigen wertvolle Zeit für sich selbst. Foto: Schemuth

Königstein (el) – Das Ehrenamt – viel ist darüber geschrieben worden in der letzten Zeit, auch in dieser Zeitung. Wie erst kürzlich vom Landessportbund-Vorsitzenden zu erfahren war, der Königstein anlässlich einer weiteren Veranstaltung einen Besuch abgestattet hatte, betätigen sich rund ein Drittel der Deutschen ehrenamtlich in einem Verein oder aber in einer anderen Institution. Um das zu würdigen, was diese Menschen überhaupt neben Arbeit und Familie für andere leisten, wurde ein Gedenk- und Anerkennungstag von den Vereinten Nationen (UN) ins Leben gerufen, der 1986 erstmals stattgefunden hatte und erneut am Montag dieser Woche, fast unbemerkt für die allermeisten. Nicht so für Gabriele Krause-Hisgen (Königstein) und ihren Kollegen Peter Herzig aus Idstein, der ebenso wie Krause-Hisgen „TouchLife Praktioner“ ist und somit eine ganz besondere Massagetechnik beherrscht.

Die Idee, ehrenamtliche Helferinnen und Helfer an „ihrem“ besonderen Tag in den Genuss einer „TouchLife“ Massage kommen zu lassen, stammt vom internationalen „TouchLife Massage-Netzwerk“, das bereits seit 2010 engagierte Ehrenamtler unterstützt und dabei kommt das Motto „Für Menschen, die helfen“ erneut in diesem Jahr zum Tragen. Speziell auch in der Praxis von Krause-Hisgen, in der als Anerkennung für das Ehrenamt über den Tag verteilt circa zehn Massagen gegeben wurden. Damit reiht sich der selbstlose Einsatz in Königstein in die internationale Aktion ein, der sich an diesem Montag über 400 Massagepraxen gleichzeitig angeschlossen hatten, um eine TouchLife Massage zu schenken. Bei TouchLife handelt es sich um eine achtsamkeitsbasierte Massage-Methode, die vor 30 Jahren von den deutschen Massage-Lehrern Frank B. Leder und Sylvia Gräfin von Kalckreuth begründet wurde und ausschließlich von geprüften TouchLife PraktikerInnen ausgeübt wird. Die Basis der TouchLife Massage ist der Respekt vor jedem Menschen.

„Die Menschen, mit denen ich heute gearbeitet habe, waren ganz begeistert von der Massage und haben sich sehr gefreut, dass so etwas für sie angeboten wird“, zog Gabriele Krause-Hisgen unmittelbar nach ihrem eigenen ehrenamtlichen Einsatz zusammen mit Peter Herzig eine erste Bilanz. Das Fazit der beiden: Durch die durchweg positiven Reaktionen der Menschen, denen auf diese Weise Aufmerksamkeit und folglich auch ein „Raum“ für sich selbst geschenkt wurde, fühlen sie sich auch als Gebende „beschenkt“, sodass es eine runde Sache ist. „Seit Langem konnte ich wieder mal zur Ruhe zurückkehren und habe mich wiedergefunden“, lautete eine der vielen wertschätzenden Kommentare hinterher. „Endlich mal wieder Zeit für mich“ oder „das war spürbare Wertschätzung“ – alles Zitate, die die beiden „Praktioner“ nicht zu schnell vergessen werden.

Peter Herzig hat auch schon mal außerhalb dieses speziellen Massagetages Gebrauch von einem Dankeschön in Form einer solchen Massage gemacht. Er schildert, wie er kürzlich mangels fahrenden Untersatzes und schlechter Busverbindungen nicht zum Ziel kam, bis sich eine Dame erbarmte und in ihrem Auto mitnahm. Ob sie wohl weiß, dass er ihr mit dem Flyer auch einen Gutschein für eine TouchLife Massage als Dankeschön zugesteckt hat?

„Diese Massage berührt die Menschen, für einige ist es wie nach Hause kommen“, weiß Krause-Hisgen zu berichten und wünscht sich, wie ihr Kollege auch, dass wir Deutschen uns ein wenig mehr von der Lebenskunst der Südländer abschauen würden, die es wahrlich verstehen – und das trotz aller Belastungen des Alltages – „Dolce Vita“ auch zu leben und in ihren Tag zu integrieren.



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