MINT-Tour in die Schweiz

Gesamtgruppe in Vevey am Genfer See (beim Nestle-Museum).

Königstein – Nach 2015 und 2016 unternahmen Schülerinnen und Schüler des Taunusgymnasiums bereits zum dritten Mal eine viertägige MINT-Tour in die Schweiz. Eingeladen hatte die Schule wieder das Nestle Research Center (NRC) in Lausanne und das Nuklearforschungszentrum CERN in Genf, um den Jugendlichen grundlegende Einblicke in die Forschung ihrer jeweiligen Fachgebiete zu gewähren.

Auf den Spuren von Henri Nestle und in den Tiefen der Teilchenphysik konnte man dabei nie gekannte Eindrücke sammeln – vom Nachbarland Schweiz, der Wissenschaft hinter Nahrungsmitteln sowie von den kleinsten Dimensionen unserer Materie.

Im Research Center erfuhren die Jugendlichen Näheres über die naturwissenschaftliche Forschung, die hinter den Produkten im Ladenregal steckt. In zwei Vorträgen wurde ihnen die Geschichte als auch der Gegenstand der Arbeit bei Nestlé vorgestellt, ehe einige Inhalte der Grundlagenforschung in Workshops vertieft wurden. In Laboren erfuhren die Gymnasiasten mehr über Methoden zur Reduktion von Zucker und neue Zusammensetzungen, die zum ersten Mal gemischt und ausprobiert werden.

Einen weiteren Höhepunkt der Fahrt stellte der Besuch eines interaktiven Museums dar. Das so genannte „Nest“ befasst sich mit drei Themenkomplexen: Der Geschichte des Konzerns, den Werten und der Vision für die Zukunft. Alle drei Bereiche sind mit viel Liebe ausgestaltet. So beginnt man mit einem Rundgang durch eine Ausstellung von Henri Nestlés erstem Labor. Anschließend kommt man in einen Raum mit einem großen Tisch, auf dem sich diverse Bildschirme in der Tischplatte befinden, über die man sich mit der Haltung des Konzerns zu Problemen wie Wasserknappheit auseinandersetzen kann. Zu guter Letzt ist eine interaktive Möglichkeit geschaffen, sich mit den Zukunfts-Vorstellungen zu beschäftigen. So konnte man zum Beispiel Brillen ausprobieren, die einem „virtual reality“ vorstellen.

Im europäischen Zentrum für (sub-)nukleare Forschung – kurz CERN – erläuterte der Referent den Schülerinnen und Schülern die Entstehung und die Rolle der einzelnen Mitgliedsstaaten. Anschließend ging es dann direkt in die Materie der Forschung. Zum Schluss konnten die Jugendlichen das Data Center begutachten. In diesem werden die Daten gespeichert, welche die Experimente liefern. Doch die riesige Halle genügt für die Massen an Daten nicht, sodass es auch Ableger, beispielsweise in Budapest gibt.

An diesem Ort kamen die Königsteiner auch der Frage auf den Grund, was eigentlich am CERN geschieht. Kurz umrissen prallen pro Sekunde mehrere Millionen Protonen aufeinander und die Forscher erkunden bei jedem einzelnen Zusammenstoß, welche Teilchen dabei entstehen. Doch nicht nur mit Protonen wird am CERN gearbeitet, sondern auch mit Antimaterie. Das sind Teilchen, die im Aufbau normaler Materie ähneln, aber genau umgekehrte Ladungen haben. Stößt also ein Proton auf ein Antiproton, zerstören sie sich dabei vollkommen und emittieren Licht, Photonen.

Zusammenfassend hat diese Fahrt also genau das getan, was die Befassung mit der Wissenschaft tun soll: Sie hat den Schülerinnen und Schülern des Taunusgymnasiums Fragen beantwortet. Und gleichzeitig für jede Antwort mindestens zehn neue Frage aufgeworfen.

Die betreuenden Lehrkräfte Dr. Eden, Herr Eichberger (Begleitung) und Herr Epple (Organisation und Begleitung) waren sich einig: Die Wertigkeit der positiven Eindrücke, die alle Teilnehmer auf dieser Fahrt in zwei faszinierenden MINT-Forschungsbereichen aufgenommen haben, kann nicht hoch genug eingeschätzt werden.

Seit einigen Jahren bereits ist das Taunusgymnasium zertifiziertes Mitglied im Netzwerk MINT-EC. MINT steht für die Bereiche Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik. Das MINT-EC-Zertifikat belegt das besondere Engagement und die Schwerpunkte der Schule im MINT-Bereich.



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