Naturschauspiel im Arboretum Main-Taunus

Königstein (kw) – Aufgrund einer sprunghaften Massenvermehrung der Traubenkirschen-Gespinstmotte (Yponomeuta evonymellus) kam es in diesem Frühsommer nach Angaben von Revierförster Martin Westenberger stellenweise zu einem sehr auffälligen Auftreten der Raupen dieser an sich unscheinbaren Motte. Blattwerk, Äste, ja sogar ganze Bäume mitsamt der Krone zeigen sich von feinsten Gespinstfäden überzogen und glänzen silbrig im Sonnenlicht. Für diese Energieleistung haben die gelblich, schwarz gepunkteten Raupen allerdings zuvor den Großteil der grünen Blätter und Knospen der Traubenkirschen (Prunus padus) verspeist und dem befallenen Baum dadurch zeitweilige Vitalitätsverluste beigebracht.

„Die Bilder wirken beinahe gespenstisch, und ich habe besorgte Anrufe von Besuchern erhalten. Gespinstmotten hüllen jedes Jahr Sträucher und ganze Bäume zum Schutz ihrer Nachkommen ein. Die Raupen und die Gespinstfäden sind aber für Mensch und Tier harmlos“, kommentiert Revierförster Martin Westenberger die weithin auffallenden Bilder. Selbst die betroffenen Bäume werden, so beruhigt er, in zwei bis drei Wochen wieder neue Blätter austreiben und den Schaden damit für dieses Jahr annähernd wieder auswachsen. „Dieses unbedenkliche Insekt darf jedoch nicht mit dem auch gesundheitsgefährdenden Eichen-Prozessions-Spinner (Thaumetopoea processionea) verwechselt werden“. Dieser Schadorganismus, kurz „EPS“ genannt, sei im Waldpark Arboretum zwar ebenfalls bereits nachgewiesen, wird aber laufend überwacht und bei entsprechender Indikation auch konsequent bekämpft.

Gespinstmotte
Foto: privat



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