Prüfantrag der Grünen: Resistente Keime in Königsteiner Bächen?

Königstein – Der Nachweis im Juli, dass die Taunusbäche auf Frankfurter Gebiet eine Brutstätte multiresistenter Keime sind, schreckte die Bevölkerung auf. Besorgte Eltern wandten sich an die Fraktion der Grünen in Königstein mit der Frage, ob dies auch für Königsteiner Bäche gelten könne. Die bisherigen Untersuchungen beschränkten sich auf den Unterlauf des Erlen-, Esch- und Urselbachs, Bereiche unterhalb der Kläranlagen oben liegender Gemeinden. Mit den Abwässern gelangen über die Fäkalien sowohl Krankheitserreger als auch Antibiotika in die Gewässer, deren feinkörniges Sediment geeignete Brutstätten für resistente Bakterienstämme darstellen können. Da sich über einen längeren Zeitraum Stoffe dort im Sediment anreichern, fungiert dieses quasi als Gedächtnis eines Gewässers.

Inwieweit dieses Risiko auch Königstein betreffen kann, soll ein Prüfantrag der Grünen Fraktion klären. Es ist vorgesehen, die Methodik der Frankfurter Untersuchungen und deren Ergebnisse zu bewerten und ihre Übertragbarkeit auf Königstein zu prüfen. Wenn auch oberhalb der Kläranlagen gelegen, so sind die Bäche und Weiher Königsteins dennoch nicht unbedingt ohne Risiken (Fischweiher in den Rombach, so wie auch über eine längere Zeit eine Fischzuchtanlage im Billtal).

Gerade in der professionellen Fischzucht wird mit Antibiotika gearbeitet und stark besetzte Fischweiher stellen in den Oberläufen der Bäche eine Quelle organischer Belastung dar. Ein weiteres Risiko liegt in der Einleitung der kommunalen Abwässer in den Woogbach im Fall von Starkregen-Ereignissen, wenn die Kapazität der Rohre zur Kläranlage überschritten wird. So landen dort unter diesen Umständen nicht nur die Abwässer aus den Königsteiner Haushalten sondern auch aus dem Krankenhaus. Diese Kombination aus Krankheitskeimen, Antibiotikarückständen und organischem Material wird in einem solchen Fall auch in den Woogbach und Woogtalweiher gespült, mit unabsehbaren Folgen.

Es geht nicht darum Panik zu schüren, doch Verantwortung für mögliche Risiken zu übernehmen. Kommt die Untersuchung zu dem Schluss, dass ein Risiko des Wachstums multiresistenter Keime in Königsteiner Oberflächengewässern besteht, wird das Vorgehen wieder dem Bau- und Umweltausschuss vorgelegt werden, um das weitere Prozedere abzustimmen.



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