Schneidhains Chance

Eigentlich hat es etwas von einer Posse und findet nicht so wirklich in der Öffentlichkeit statt, aber mittlerweile hat die Kunde, dass man sich im Sportverein Schneidhain im Moment nicht grün ist, auch die anderen Stadtteile erreicht. Besondere Brisanz, man kann es aber auch Ironie nennen, erhält das Ganze dadurch, dass gerade die SG so vehement und mit Löwenherz für den Neubau eines Sportplatzes in Schneidhain und dem daran angeschlossenen Projekt gekämpft hat. Man erinnert sich noch gerne an die markanten Aufschriften und Banner von „Chance für Schneidhain“.

Nun haben die Scheidhainer ihre Chance und nutzen sie einfach nicht, so scheint es zumindest, wenn man es überspitzt von oben betrachtet. Zum einen stolpern sie über einen unsichtbaren Gegner – sich selbst – was mitunter fatale Folgen haben kann und zum anderen stiftet das Hickhack um die Terminierung für die Einweihungsfeier – wer auch immer in diesem Fall Recht hat – Unmut unter all jenen, die sich riesig auf den neuen Sportplatz gefreut haben und ihn jetzt mit einer offiziellen Zeremonie eingeweiht sehen wollen. Sind es persönliche Eitelkeiten, die hier eine einvernehmliche Lösung verhindern oder ist es einfach ein Fall von mangelnder Kommunikation und man muss noch mal miteinander reden, um alles zu bereinigen.

Schließlich haben die Stadt und die SG während der gesamten Projektrealisierung an einem Strang gezogen, es wäre doch lächerlich, wenn man es nicht hinbekäme, einen gemeinsamen Nenner für die Feier zu finden. Andererseits birgt der interne Zwist im Vereinsvorstand auch einiges an Explosionsgefahr und lässt natürlich Raum offen für Spekulationen, natürlich auch darüber, ob einzelne Personen ein bestimmtes Interesse daran haben, dass keine Versammlung stattfindet, da man bereits einen eigenen Kandidaten hat, den man ins Rennen schicken möchte, der aber aus welchen Gründen auch immer, selbst noch von seiner zukünftigen Verantwortung überzeugt werden will. Andererseits kann man das Bemühen der Vereinsspitze nachvollziehen, die bestmögliche Lösung für die Führung des Vereins für die Zukunft finden zu wollen – möge es ihr gelingen!

Elena Schemuth



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