Sensationserfolg für den 1. FC-TSG gegen SG Rot-Weiss Frankfurt

Königstein – Mit der wohl besten Saisonleistung schlägt der 1. FC-TSG Königstein den souveränen Tabellenführer und von zahlreichen Anleihen aus dem Hessenligakader unterstützen RW Frankfurt mit 4:2 und dies nicht einmal unverdient. Damit ist die Hoffnung auf den Klassenerhalt zurück in Königstein.

Nicht weniger als sieben Spieler des Kaders des künftigen Regionalligateams hatte der Tabellenführer vom Brentanobad mit in den Taunus gebracht. Nur die kühnsten Optimisten glaubten demnach wohl an einen positiven Ausgang des Spiels aus Königsteiner Sicht, wenngleich man sich auch schon beim 0:3 im Hinspiel teuer verkauft hatte und mit einem Auswärtssieg in Nieder-Erlenbach im Rücken antrat.

Und die Befürchtungen schienen sich schnell zu bewahrheiten. Das Spiel hatte noch nicht richtig angefangen, da lagen die Gäste schon in Führung. Hierfür war jedoch nicht die hohe Qualität des Teams ausschlaggebend, vielmehr ein katastrophaler Torwartfehler von Königsteins Lüdtke, welcher einen harmlosen Schuss nach vorne abprallen ließ und auch im Nachfassen nicht schnell genug reagierte, so dass Mensah abstauben konnte. Doch wer nun dachte, das Spiel ginge so seinen prognostizierten Weg, der sah sich getäuscht. Trotz des Rückstands merkte man den Hausherren in jeder Faser das nach dem Sieg in Nieder-Erlenbach gewachsene Selbstvertrauen an. Vor allem die dortigen Torschützen Brandao da Silva und Winter spielten mit ganz breiter Brust auf. Letzterem gelang dann auch der schnelle Ausgleich.

Matovic hatte in der 9. Minute mit einem 18-Meter-Flachschuss knapp am Tor vorbei noch angedeutet, dass Königstein nicht bereit war, das Spiel gegen den turmhohen Favoriten abzuschenken und in der nächsten Aktion wurde Winter mit einem langen Schlag aus der eigenen Hälfte von Sejdovic auf Reisen geschickt, nahm den Ball in der Bewegung mit, kreuzte mit Tempo geschickt einen Verteidiger und schlenzte den Ball aus 17 Metern flach ins lange Eck ein. Ein tolles Tor. Die Gäste brachten insgesamt sehr viel Tempo in die Partie, doch Königstein verteidigte mit viel Geschick, gewann viele Zweikämpfe und zweite Bälle, so dass man die Partie ausgeglichen gestalten konnte. Wirklich gute Torchancen blieben jedoch Mangelware, einige Halbchancen auf beiden Seiten, bei denen letzte Bälle knapp verpasst wurden oder ein paar halbgefährliche Abschlüsse standen zu Buche.

Doch dann folgte die 32. Minute, in der Königstein einen leichtfertigen Ballverlust im Mittelfeld hatte und Toskovic den Konter mit einem fulminanten Schlenzer in den Winkel aus 17 Metern abschloss. Fast hätten die Rot-Weißen sogar noch einen draufgelegt, doch Lüdtke konnte sich mit einer starken Flugparade bei einem 18-Meter-Freistoß von Demir rehabilitieren, denn den Ball hatten einige Zuschauer schon im Netz zappeln gesehen. Sein Gegenspieler Boetsch tat es ihm wenige Sekunden vor dem Halbzeitpfiff gleich, indem er einen wuchtigen Flachschuss von Brandao da Silva gerade noch so um den Pfosten lenken konnte.

Frankfurts Trainer Tahrioui folgte dann mit Beginn der zweiten Hälfte den Vorgaben seines Vereins und wechselte gleich drei Hessenliga-Akteure zur Halbzeit aus. War die erste Hälfte schon ausgeglichen, so witterten die Hausherren nun erst recht ihre Chance. Und die kam schnell. Linksaußen stand Schandry, der einen wunderbaren Steckball von Brandao da Silva in den Lauf bekam, spitzelte das Leder an Torwart Boetsch vorbei. Der mitgelaufene Matovic drückte den Ball in der Mitte über die Linie (50.). Doch damit nicht genug.

In der 63. Minute nahm sich FC-Kapitän Oezbek ein Herz und zog aus 20 Metern einfach mal ab. Der verunglückte Schuss wäre vermutlich ins Seitenaus gegangen, hätte Winter nicht in der Schusslinie gestanden, den Ball angenommen und freistehend am Torwart vorbei ins Netz geschoben. Mit diesem, zweifellos abseitsverdächtigen Tor, war das Spiel also gedreht. Von nun an war zittern angesagt. Doch im Grunde zu Unrecht, denn den Gästen fiel wenig ein. Oder umgekehrt: der 1. FC-TSG hatte stets alles im Griff. Mit viel Herz und Leidenschaft verteidigten die Königsteiner nach hinten und sorgten mit durchaus ordentlichen spielerischen Ansätzen für Entlastung.

Nachdem dann Rot-Weiss für den verletzungsbedingt ausscheidenden Mensah nicht mehr einwechseln konnte, gelang in Überzahl gar noch der Konter zum 4:2. Matovic war über Rechtsaußen auf und davon, passte quer auf dem mitgelaufenen Corrado, welcher nur noch den Fuß hinhalten musste.

Am Ende gewann das Team von Trainer Bayram Mechmet also durchaus verdient mit 4:2. Mit einer solchen Leistung, einem solchen Willen, dürfte der Klassenerhalt ein noch durchaus zu erreichendes Ziel sein. Aufstellung 1. FC – TSG Königstein

Mark Lüdtke – Vito Corrado, Benjamin Sejdovic, Sanny Abubakari (39. Fatih Jaeger), Sebastian Fay – Murat Oezbek (Kapitän), Vincent Schandry, Sasa Matovic, Dennis Winter – Estefanio Brandao da Silva (77. Lukas Loeffler), Sami Rachdi (46. David Rodriguez). Trainer: Bayram Mechmet.



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