Königstein (gs) – Im voll besetzten Foyer des Hauses der Begegnung herrschte beste Stimmung, als Kurt Nachtsheim am Sonntagabend die Bühne betrat und mit einem kurzen Abriss über die Geschichte der Singgemeinschaft 1860/1893 Königstein den musikalischen Abend eröffnete. Fast 120 Gäste freuten sich an diesem Abend zu Recht auf ein abwechslungsreiches und schwungvolles Chorkonzert. Das diesjährige Frühlingskonzert stand unter dem Motto „Zehn Jahre Sing mit Swing“, um neben dem 50-jährigen Bestehen der Chorgemeinschaft 1860 auch das langjährige Bestehen des gleichnamigen Frauenchores zu feiern.
Die Mitstreiterinnen bei „Sing mit Swing“, dessen Name ursprünglich nur als Arbeitstitel für den Chor gewählt war, machten ihrem Namen alle Ehre und eröffneten das Konzert beschwingt mit einem Gruß an den erwachenden Frühling. „Have a nice Day“ konnte auch als Aufforderung an die Gäste verstanden werden, die bei den swingenden Melodien von Beginn an mit den Beinen mitwippten. Von den 34 aktiven Mitgliedern des Frauenchores (21 standen am Sonntag auf der Bühne) war die Hälfte seit dem Jahr der Chorgründung dabei. Die Altersstruktur ist erfreulicherweise sehr gemischt, was auch auf ein Interesse der jüngeren Damen an der modernen Chormusik schließen lässt. Das Repertoire reicht von Jazzstandards bis hin zu Pop und Rock, gelegentlich auch Schlagermusik. Der heutige Abend war eindeutig dem Swing gewidmet und so wechselten sich berühmte Swingtitel wie „Puttin‘ On The Ritz“ oder „Lollipop“ ab mit gefühlvollen Stücken wie „What A Wonderful World“ – alle wunderbar stimmig arrangiert von Chorleiter Wolfgang Gatscher, der die Sängerinnen auch am Klavier begleitete. Den Chormitgliedern war ihre Freude und Begeisterung für die Swingmusik deutlich anzumerken. Die Arrangements gelangen perfekt und auch kleine tänzerische Einlagen, wobei auch schon mal Schirme zum Einsatz kamen, passten sich wunderbar in den Auftritt ein. Während sich die Damen im Anschluss an ihren ersten Auftritt eine Pause „gönnen“ durften, betraten die Herren des Männerchores der Singgemeinschaft die Bühne und führten das Konzert mit ebenso bekannten wie eingängigen amerikanischen Melodien wie „Take Me Home Country Roads“, oder „Aura Lee“, dessen Melodie vielen besser als „Love Me Tender“ von Elvis Presley bekannt sein dürfte, fort. Ein besonderes Bonbon hatten sich die Herren dann auch noch überlegt. Das finale Lied ihres Auftritts entführte die Gäste eher auf eine Hütte in Österreich als in die Swing Ära der 50er Jahre. Zu dem eher volkstümlichen Lied „I trink kan Schnaps mehr“ ließen sich die Sänger zum Schenkelklopfen verleiten, was dem ganzen einen besonderen Charme verlieh – zumal sie dunkle Anzüge trugen. Nach der Pause, die viele mit einem Gläschen Wein und netten Gesprächen verbrachten, gehörte die Bühne der besten „Königsteiner Boy-group“ – den Kurharmonix. Die sieben Herren in Frack und Zylinder hatten ihr heutiges Programm dem Anlass entsprechend ganz den Damen gewidmet, was an bekannten Titeln wie „Veronika, der Lenz ist da“ oder „I Can‘t Give You Anything But Love“ deutlich abzulesen war. Letzteres Stück wurde auch in der hessischen Version vorgetragen, wobei der amüsante Text einer Dame namens Lisbeth verspricht, sie könne alles (vom Sänger) haben, nur leider kein Geld! Begleitet von Chorleiter Stefan Hoffmann präsentierten die Kurharmonix ein wunderbares Programm, wobei schon die Ansagen zu den einzelnen Gesangsstücken bei vielen Gästen ein Schmunzeln hervorriefen. Die Kurharmonix wussten nicht nur die Damen im Foyer des Hdb zu begeistern, auch die männlichen Besucher wurden vom Charme der 20er Jahre eingefangen und belohnten die musikalische Hommage an die Damenwelt ebenfalls mit einem grandiosen Applaus, bevor „Sing mit Swing“ zu seinem zweiten Teil des wunderbaren Swingkonzertes die Bühne betrat.
Auch mit den nun folgenden Stücken die wie „Chatanooga Choo Choo“ oder „Mr. Sandman“ echte Klassiker dieses Genre waren, ließen sie den Geist der 50er Jahre wieder aufleben und schafften es mühelos, den Spirit des Swing auf die Zuhörer überspringen zu lassen. Zum Finale dieses sehr harmonischen und musikalisch vielfältigen Chorkonzertes kamen alle Sänger und Sängerinnen noch einmal gemeinsam auf die Bühne, um sich mit dem Lied „Sing Sing Sing“ von ihren Gästen zu verabschieden. Bereits in der Pause äußerte sich Bürgermeister Helm begeistert über das Konzert und die musikalische Vielfalt der Königsteiner Chöre. Er würdigte die gute und erfolgreiche Arbeit der Singgemeinschaft und konnte als Bonbon für dieses Jubiläum eine Geldspende der Stadt Königstein in Aussicht stellen, um die erfolgreiche Arbeit des Vereins zu unterstützen.