Wer spendet für das Tafel-Auto?

Damit die Auslieferung der Lebensmittel für die Königsteiner Tafel bzw. die Bad Homburger Tafel auch in Zukunft reibungslos funktionieren kann, muss demnächst ein neues Fahrzeug her, für deren Anschaffung die evangelische Gemeinde nun Spenden sammelt. Foto: privat

Königstein (el) – Das Prinzip der Bad Homburger Tafel hat sich im Kreis etabliert. In Königstein sieht man mit diesem besonderen Service für sozial schwache Menschen, die auf diese Weise mit Grundnahrungsmitteln versorgt werden, bereits dem dritten erfolgreichen Jahr entgegen. „Es war eine gute und richtige Entscheidung“, blickt Pfarrerin Katharina Stoodt-Neuschäfer von der evangelischen Immanuelgemeinde, die die Tafel in Königstein eingerichtet hat, zurück.

Als Königsteiner Filiale mit Sitz im so genannten Kirchenladen in der Kirchstraße ist man der Bad Homburger Tafel zugeordnet. Als Gemeinde habe man auch den Laden angemietet und die Miete von monatlich 800 Euro aus Spenden und Kollekten finanziert.

Dieser Dienst am Nächsten und der Gedanke der Nachhaltigkeit, der damit einhergeht – denn es handelt sich um Lebensmittel, deren Haltbarkeitsdatum zwar abgelaufen ist, die jedoch noch unbedenklich genießbar sind – kommt in Königstein mittlerweile bei zirka 120 Menschen in der Woche an. Vier Königsteiner Asylfamilien profitieren auch von der Königsteiner Tafel, die sich laut Stoodt-Neuschäfer nicht etwa nur als Projekt der evangelischen Gemeinde verstanden haben will, sondern als Königsteiner Einrichtung. Der Kirchenladen hat ein Mal in der Woche für zwei Stunden geöffnet und in dieser Zeit findet die Ausgabe statt.

Das setzt natürlich auch voraus, dass sich genügend Freiwillige finden, um das System der Tafel durchzuführen. Ob Zucker, Reis, Mehl, Nudeln, Kaffee oder Tee – es handelt sich um frische Lebensmittel mit abgelaufenem Datum und hier genau setzt das Motto der Tafel „Essen, wo es hingehört“ an. Mittlerweile sind 13 Kommunen an das System der Tafel angeschlossen, Bäckereien und Geschäfte werden von den Transportern angefahren, damit die Lebensmittel schnellstmöglich zu ihren Abnehmern gelangen. Da steckt allerdings viel Logistik dahinter, bis Angelika Kraneis und ihr Team an Helfern (es sind sieben an der Zahl) die gepackten Kisten auch verteilen können.

Die Bad Homburger Tafel verfügt über drei Transporter, die jeweils mit einer Kühlung versehen sind. Es ist jedoch nicht nur die jährliche Kilometerleistung von 15.000, die die Lieferautos stark beansprucht. Es sind vor allem die Kurzstrecken und die vielen Touren (täglich fünf) mit vielen Anfahrstationen, die die Abnutzung der Fahrzeuge beschleunigen. Eine weitere Statistik: 2013 wurden mit den Fahrzeugen insgesamt 30.000 Kisten mit Lebensmitteln von Märkten geholt.

„Zur Finanzierung eines neuen Fahrzeuges möchten wir in Königstein einen nennenswerten Beitrag leisten“, hat sich die Pfarrerin und alle, die mit ihr für die Tafel eintreten, nun auf die Fahnen geschrieben. Einiges an Spenden ist schon zusammengekommen, doch es werden noch weitere Beträge benötigt, damit die mit 35.000 Euro doch größere Anschaffung in greifbare Nähe rückt. Die Hoffnung: Bis Ende des Sommers will man einen stattlichen Betrag zusammenhaben.

Damit es nicht nur bei einem Wunsch bleibt, sei an dieser Stelle auch das Spendenkonto der Evangelischen Immanuel-Gemeinde genannt, auf das man fleißig bei der Königsteiner Volksbank unter dem Stichwort „Tafel-Auto“ spenden darf: IBAN: DE27 5019 0000 0301 2187 88, BIC: FFVBDEFFXXX.

Es gibt noch vieles anzupacken und es sind stets zündende Ideen, die gefragt sind, um Projekte wie die Tafel voranzubringen. Einen weiteren Gedanken, den man demnächst verfolgen möchte, um Aufmerksamkeit zu schaffen: „Tafeln für die Tafel“ – man stelle sich eine lange Tafel vor, an der Menschen sitzen, die gemeinsam eine Mahlzeit genießen und gleichzeitig den guten Zweck in den Vordergrund stellen. Wie und wann das umgesetzt wird, daran wird man demnächst feilen.



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