St. Josef präsentiert sich als Haus mit Herz und modernem Charakter

Königstein
(el) – „Die Operation war erfolgreich“ – ein Satz, der Erleichterung verschafft …sollte man zumindest meinen. Am vergangenen Samstag sorgte er im Königsteiner St.-Josef-Krankenhaus ausnahmsweise mal für Lacher. Dazu muss man wissen, dass sich die Besucher des „Tages der offenen Tür“, der einmal im Jahr stattfindet, an diesem Tag selbst einmal als Operateure versuchen durften. Doch keine Angst: Hier wurden nicht etwa erste Versuche am lebenden Objekt unternommen, sondern bei einer so genannten „Laporoskopie“ (Spiegelung), bei der Monitor und Kamera zum Einsatz kamen, ein Gummibärchen mit ruhiger Hand aus einem Dummy heraus operiert. Dazu gab es hilfreiche Anleitungen von Katja Freund, die die OP-Leitung hat, sowie Schwester Gloria Stellnach und den weiteren Schwestern, die hier am St. Josef tätig sind, das sich in den vergangenen Jahren übrigens einen hervorragenden Ruf erarbeitet hat, was endoprotethische Eingriffe angeht. So standen Letztere auch im Fokus der Besucher, die sich auf die Suche nach Informationen machten und natürlich hier auch fündig wurden. Denn sie trafen auf gut vorbereitete und geduldige Ärzte, die alle Fragen beantworteten. Gelenkschonende Chirurgie lautet einer der Schlüsselbegriffe der heutigen Zeit – eine Ära, die längst am St. Josef praktiziert wird. Was die Beseitigung von Knorpelschäden angehe, so führe man im Jahr etwa 40 Eingriffe durch, gab Operateur und Belegarzt am St. Josef, Dr. Heino Kniffler, bereitwillig Auskunft und hatte auch jede Menge Fachartikel parat, um diese Statistik mit weiteren Fakten zu füttern. So funktioniert das Prozedere zur Behandlung von Knorpelschäden: Zunächst wird in einem kleinen Eingriff gesunder Knorpel entfernt und dieser dann an ein Labor geschickt.

Hier werden die Zellen isoliert und neue angezüchtet, die dann nach etwa drei Wochen dem Patienten eingesetzt werden. Der Eingriff wird von den Kassen übernommen, da mit dem Krankenhaus eine entsprechende Vereinbarung besteht, über die nicht alle Häuser verfügen. Allerdings komme diese Methode nur bei begrenzten Knorpelschäden in Frage, wie Dr. Kniffler erklärt, der diesen Eingriff auch von der Warte der Prävention aus sieht: Auf diese Weise können weitere fatale Entwicklungen am Gelenk vermieden werden. Was in Frage kommt, wenn das Knie schon stärker in Mitleidenschaft gezogen ist, die Schmerzen groß sind und/oder Arthrose besteht, das führte Dr. Matthias Schmidt, ärztlicher Leiter am St. Josef, in einem Nebenraum des Operationssaals aus, der ebenso zu Demonstrationszwecken belegt war.

Was Dr. Schmidt für die Besucher mitgebracht hatte, waren einige Modelle von künstlichen Kniegelenken, die eine Optimierung der bisherigen Methode der Knieendoprotethik darstellen, insofern als dass hier das zu ersetzende Kniegelenk individuell angepasst, gar maßgefertigt wird für seinen späteren Träger. „Ich treffe auf immer mehr gut informierte Patienten“, auch das hat der Arzt festgestellt, der das St. Josef als kleines Krankenhaus mit hervorragender Qualität und Spezialisierung gut aufgestellt sieht. Auch im Belegarztsystem sieht Dr. Schmidt große Vorteile für den Patienten, der sich auch vor, während und nach einem möglichen Eingriff in dieselben Hände begibt.

Doch nicht nur von diesem Fachgebiet konnten sich die Besucher überzeugen. Auch die weiteren Abteilungen präsentierten sich und ihre Leistungen. Im Foyer spielte gar eine Musikkombo zur allgemeinen Auflockerung, während man wenige Meter davon entfernt seine Lungenfunktion testen oder aber seinen Blutdruck messen lassen konnte. Letzterer dürfte allerdings beim Anblick der vielen leckeren selbst gebackenen Kuchen ganz leicht und nur vorübergehend in die Höhe geschnellt sein. Aber keine Sorge, der Käsekuchen war nicht mit Sahne, sondern nur mit Magerquark gebacken…

Besucherin Gisa van der Heijden staunte nicht schlecht über die eigenen Operationskünste, die sie zum „Tag der offenen Tür“ am St.-Josef-Krankenhaus eindrucksvoll demonstrieren konnte, indem sie ein Gummibärchen aus einem Dummy heraus operierte.

Foto: Schemuth



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