Steigende Opferbetreuung im Hochtaunuskreis

Hochtaunuskreis – Wenn das „Diensthandy“ klingelt, weiß Helmut Gietz, dass jemand in Not ist und Hilfe benötigt. Als Außenstellenleiter des Weissen Ring im Hochtaunuskreis ist er erster Ansprechpartner für alle, die Opfer einer Straftat geworden sind und jemanden suchen, der ihnen weiterhilft.

127 Geschädigte waren es 2016, die der Ehrenamtler mit seinem Team betreut hat. Sechs Prozent mehr als im Vorjahr. Wie schon in den zurückliegenden Jahren waren die meisten Hilfesuchende Opfer einer Körperverletzung, gefolgt von Opfern sexueller Übergriffe. Aber auch Opfer von Stalking, Betrug, Diebstahl, Überfällen und Einbrüchen haben sich an die Außenstelle des Weissen Ring gewandt.

„Allen konnten wir schnell und unbürokratisch helfen“, sagt der langjährige Außenstellenleiter Helmut Gietz. Neben menschlichem Beistand stand materielle Hilfe im Vordergrund. So erhielt jedes neunte Opfer einen kostenlosen Beratungsscheck für einen Rechtsanwalt, um sich ausführlich über seine Rechte zu informieren. Geldbeträge wurden übergeben, um durch die Tat entstandene materielle Not zu lindern. Viele Hilfesuchende wurden auch an andere Stellen oder Organisationen weitervermittelt, um dort kurzfristig fachkompetente Hilfe zu erhalten, so z.B. Traumaambulanzen, die auf Krisenintervention spezialisiert sind.

„Oft fühlen sich die Opfer nach der Tat allein gelassen und suchen Hilfe bei uns“ sagt Gietz. „Sie wissen nicht weiter, brauchen konstruktive Ratschläge und Unterstützung. Gelegentlich wird auch nur ein verständnisvoller Zuhörer gesucht,“ erläutert der erfahrene Ehrenamtler weiter. Die Hilfen, um aus der Notlage zu kommen, sind immer individuell und werden mit den Hilfesuchenden persönlich besprochen. „Vertraulichkeit ist dabei oberstes Gebot,“ versichern Helmut Gietz und seine Stellvertreterin Elke Fuchs.

Alle Ehrenamtler im fünfköpfigen Team sind eigens für diese Aufgaben qualifiziert geschult und

können professionell helfen. Dies auch außerhalb der üblichen Bürozeiten. „Wenn es dringend ist, stehen wir auch am Wochenende, morgens früh oder abends spät zur Verfügung,“ sagt der Außenstellenleiter. „Jeder von uns kennt sich mit den Nöten der Kriminalitätsopfer aus und kann dem Hilfesuchenden mit Rat und Tat zur Seite stehen. Eine persönliche Unterstützung kann z.B. auch in der Begleitung zur Polizei, zum Gericht oder zu Behörden bestehen, ebenso aber auch in der Hilfe beim Ausfüllen von Formularen und Anträgen, wenn das erforderlich ist,“ sagt Helmut Gietz. „Selbstverständlich ist für uns, dass eine Frau, die häusliche Gewalt oder einen sexuellen Übergriff erlebt hat, nur von einer Frau aus dem Team betreut wird“, führt Elke Fuchs weiter aus. „Jede einzelne Hilfe ist auch unabhängig davon, ob Anzeige erstattet wurde oder nicht.. Voraussetzung ist lediglich, dass die oder der Hilfesuchende eine kriminelle Handlung erlitten hat.“

Unabhängig von einer Strafanzeige erhalten Sie schnelle und unbürokratische Hilfe beim Weissen Ring. Ansprechpartner der Außenstelle Hochtaunuskreis: Außenstellenleitung Helmut Gietz, Tel. 0151/55164673/E-Mail: helmut.gietz[at]t-online[dot]de, Stellvertretende Außenstellenleiterin, Elke Fuchs, Tel. 0151/26727741/E-Mail: fuchs.wr-htk[at]t-online[dot]de.



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